Seniorenkreis der Kolpingsfamilie Andernach

Andernacher Hafen besichtigt

Andernacher Hafen besichtigt

Der Seniorenkreis der Kolpingsfamilie im Hafen von Andernach.Privat

Andernach. Im August hatte eine große Delegation der Kolpingsfamilie Andernach an der Fahrt mit der MS „RheinEnergie“ der KD Deutsche Rheinschifffahrt AG zum „Rhein in Flammen“ teilgenommen. Der Rhein spielte auch im September bei einer Exkursion durch den Andernacher Hafen eine Rolle. Der Kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke Andernach GmbH, Lars Hörnig, begrüßte die Besucher, die sich am neuen Verwaltungsgebäude des KLV-Terminals (Kombinierter Ladungs-Verkehr) eingefunden hatte. Anschließend wurde das weitläufige Areal des offenen Stromhafens und die Umgebung des Hafenbeckens mit dem Bus erkundet. Der Hafen hat eine mehr als 2.000-jährige Tradition, wurden doch schon in der Römerzeit Steine für den Bau der Römerbrücke in Trier sowie Basalt-Mühlsteine am Castellum Antunacum am Rhein verladen. Der „neue“ Stromhafen wurde 1910 eingerichtet und dient hauptsächlich zum Umschlag von Schüttgütern wie Bims, Lavalit und Getreide. Dafür stehen Bandverladeanlagen und drei Kräne zur Verfügung. Empfindliche Güter können in Lagerhallen aufbewahrt werden; für die Getreideverladung gibt es ein Getreidesilo. Schüttgüter werden auf der befestigten Uferanlage gelagert. Der Hafen verfügt über einen Gleisanschluss zur Linken Rheinstrecke mit einer Länge von 750 Metern. Das Hafenbecken besteht seit 1970. Auf der Südseite wird der Containerumschlag, auf der Nordseite die Baustoff- und Mineralölverladung abgewickelt. Der Containerterminal ist für den trimodalen Verkehr eingerichtet. Für die Verladung stehen zwei Containerbrücken sowie eine überdachte Ladebrücke für empfindliche Güter des Werks Rasselstein (Coils) und weitere Geräte zur Verfügung. Außerdem stehen drei Reach-Stacker, Gabelstapler und ein Wippkran bereit. Die Lagerkapazität auf den Freiflächen ist bis zu 4000 Container bemessen. Zwischen dem Hafen und Antwerpen verkehrt derzeit zweimal die Woche der Containerzug Mittelrhein-Flandern-Express.

Der Rheinhafen Andernach konnte in 2016 das hohe Niveau der Gütermengen des Vorjahres nochmals leicht steigern auf 3.065.142 t. Davon entfielen u.a. auf Schüttgut 2,081 Mio t, bei den Containern auf 708 Tsd. t. Die Anzahl der bewegten Container (TEU) betrug 129.248. Der Umschlag im Hafen ist natürlich auch vom Wasserstand des Rheines abhängig. Niedrigwasserphasen könnten sich daher negativ auf die Umschlagsentwicklung auswirken. Auf Grund dieser Ergebnisse ist der Andernacher Hafen der Umsatzstärkste am Mittelrhein und nach Ludwigshafen oft auf dem zweiten Rang.

Die Trimodalität des Andernacher Hafens stellt weiterhin einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil dar. Durch die Möglichkeit neben der Schiffsverladung auch die Verladung von oder auf den Schienenverkehr anzubieten, erhöht sich sowohl die Flexibilität der Verladeaktivitäten als auch die Angebotsvielfalt für die Unternehmen der Region.

Im Anschluss an die Rundreise stellte Geschäftsführer Lars Hörnig im KLV-Gebäude auch die übrigen Geschäftszweige der Stadtwerke kurz vor. Neben dem Rheinhafen betreiben die Stadtwerke die Wasserversorgung in Andernach, zwei Parkhäuser und ein Hallenbad. Die Energiesparte wurde 2015 in die Stadtwerke Andernach Energie GmbH ausgegliedert. Von ihr können die Andernacher „ihren“ Bäckerjungenstrom beziehen. Danach beantwortete Lars Hörnig die Fragen der Teilnehmer.