Kölner Männer-Gesang-Verein mit „Circus Colonia“

Casino-Gesellschafterlebt „Divertissementchen“

Andernach. Vier Jahre waren seit der letzten Fahrt nach Köln zu der Aufführung des Männer-Gesang-Vereins vergangen, sodass der Wunsch nach einer Wiederholung beim Vorstand auf volle Zustimmung stieß. Ein entsprechendes Kartenkontingent war schnell geordert. So machten sich fast vierzig Mitglieder der Gesellschaft mit dem Bus auf in die Domstadt am Rhein. Jeweils zur Karnevalszeit erwacht die Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenbruch“ im Kölner Männer-Gesang-Verein von 1842 zum Leben und zündete in ihrem Jubiläumsjahr zum 175. Jubiläum wiederum ein Feuerwerk der guten Laune ab. Die Bühnenspielgemeinschaft ist, wie in den einleitenden Worten vor Beginn der Vorstellung deutlich gemacht wurde, mit „profihaften Amateuren“ gespickt, was die Zuschauer vorbehaltlos unterstreichen können. Insgesamt 28 ausverkaufte Vorstellungen im Haus der Oper, dem Staatenhaus in Köln-Deutz, belegen die Beliebtheit des Ensembles. „Circus Colonia“ verwandelt „Großbaustellen der Kölner Kulturpolitik“ in ein temporeiches Circus-Musical, voller rheinischem Humor, politischem Biss und „höherem Blödsinn“, wie es in der Ankündigung des Veranstalters geschrieben steht. So rankt sich die Story um „unvorhersehbare Löcher im Kulturbereich“, die unter anderem die schon viele Jahre andauernde Sanierung des Kölner Opernhauses persifliert. Dauernd wechselnde Spielstätten sind immer wieder mit Umzügen in neue Gebäude verbunden. Da die Aufführungen der Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilie Wolkenbruch“ von jeher grundsätzlich jeweils an dem Spielort der Oper Köln stattfinden, hat das auch für die Chorgemeinschaft entsprechende Auswirkungen. Mit rund 100 Mitwirkenden und dem Orchester der Oper wird ein wunderbares Circus-Bild gezeichnet, rasante Spielszenen auf die Bühne gezaubert. Zwielichtige Gestalten versuchen, mit ihrem Geld das über Nacht in der Manege entstandene gigantische Loch zu stopfen, was aber dennoch nicht gelingen mag. So bleibt der Circus-Prinzessin, der Tochter des Direktors nur die Möglichkeit, aus dem Zirkuswagen auszureißen und auf der „Schäl Sick“ ein eigenes weißes Zirkuszelt aufzubauen, damit die lange geplante Jubiläumsgala des Circus nicht platzt. Ein Sehens- und hörenswertes Spektakel mit 80 Sängern, Frauenrollen werden im Kölner Karneval traditionell von Männern übernommen. Einig waren sich alle Teilnehmer um ihren Vorsitzenden Josef Nonn und seinen neuen Stellvertreter Klaus Meyer, dass der nächste Besuch der „Divertissementchen“ nicht wieder erst in vier Jahren stattfinden sollte.