Frauenchor „Singiora“ im Kloster Maria Laach

Ein Blick hinter die Kulissen

Ein Blick hinter die Kulissen

Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von den Massen an Büchern.privat

Andernach. Die Sängerinnen des Frauenchores „Singiora“ im Liederkranz Andernach hatten einen Ausflug nach Maria Laach geplant. Die meisten von ihnen, manche auch mit Partner, trafen sich bei schönstem Sonnenschein vor dem Info-Zentrum in Laach. Da man noch Zeit genug hatte bis zum verabredeten Treffen, gab es kaum jemand, der nicht einen kurzen Abstecher in die bekannte Laacher Buch-und Kunsthandlung „Ars Liturgica“ machte. Danach versammelte man sich im Filmraum des Info-Zentrums und wurde in einem halbstündigen Film über Bau, Geschichte und Klosterleben der Mönche ausführlich informiert. Dann erwartete Pater Petrus die Sängerinnen an der Klosterpforte, um ihnen in einer informativen Führung die Klosteranlage zu zeigen. Über die sogenannte „Statio“, wo sich die Mönche schweigend aufstellen, um gemeinsam zum Gottesdienst zu ziehen, erreichte man die berühmte Bibliothek, die als Hauptziel der Führung angesteuert wurde. Pater Petrus erzählte alles Wichtige über die wechselvolle Geschichte des schon 1093 von Pfalzgraf Heinrich gegründeten Benediktiner-Klosters. Säkularisation, Umwandlung in ein Rittergut, Brände und Besiedelung durch Jesuiten hatten ihre Spuren hinterlassen. Aber seit 1892 nahmen die Beuroner Benediktiner das monastische Leben wieder auf, Mönche, die nach der Regel des hl. Benedikt, „ora et labora“, leben und arbeiten, Abteikirche und Kloster selbstständig bewirtschaften müssen. Dazu dienen: Das Hotel, die Gärtnerei, die Buch- und Kunsthandlung, Buchbinderei, Schreinerei, Kunstschmiede und Bildhauerei, die Ökonomie ist inzwischen verpachtet. Die Sängerinnen waren überwältigt von der Größe und Schönheit der Bibliothek, schon 1864, noch von den Jesuiten, erbaut. Wenn auch von der Lutherausstellung im Sommer dieses Jahres nur noch ein kleiner Rest zu bewundern war, konnte man über die Menge der Bücher nur ehrfürchtig staunen. Laach besaß schon im 12. Jh. Ein „Skriptorium“, wo Handschriften von Mönchen hergestellt und mühevoll kopiert wurden. Die Friedhofskapelle St. Nikolaus mit den Gräbern der verstorbenen Mönche nach der Neubesiedlung hat man von Weitem gesehen. So endete die interessante Führung in der Johannes-Kapelle im Garten der Patres, nach zwei Stunden war der Kreislauf geschlossen, ohne dass man die Abteikirche betreten hatte.