Fußball-Bezirksliga Mitte

In zwei Minutenauf der Verliererstraße

SG 99 Andernach - FC Plaidt 2:1 (0:0). Im letzten Spiel vor der Winterpause setzte sich die SG 99 Andernach in der Fußball-Bezirksliga Mitte gegen den Lokalrivalen FC Plaidt nach engen 90 Minuten mit 2:1 (0:0) durch. „Es wird definitiv nicht so eine klare Geschichte wie im Hinspiel“, hatte SG-Trainer Franz Kowalski mit Blick auf den deutlichen 4:0-Sieg in Plaidt angekündigt. Seine Vorhersage sollte sich bewahrheiten.

Die 200 Zuschauer sahen ein abwechslungsreiches, nicht unbedingt gutklassiges Derby, in dem die Gäste den besseren Start erwischten und sich bereits früh gute Torchancen erarbeiteten. So verpasste Sven Jakobs mit seinem ersten Torschuss nur knapp das SG-Gehäuse (1.). In der Folgezeit stand der starke Andernacher Torwart Niklas Nett im Mittelpunkt, der alle seine Qualitäten aufbieten musste, um einen Torerfolg des Gegners zu verhindern. Die besten Chancen besaßen die FC-Angreifer Jakobs (12.) und Roman Bach (22., 37.), die beide am sicheren Andernacher Schlussmann scheiterten. Die Platzherren hielten sich vor der Pause vornehm zurück und tauchten nur bei Standardsituationen gefährlich im Gästestrafraum auf. So zielten Georg Egorov (14.) sowie Kim Kossmann (19.) per Freistoß knapp vorbei.

Auch in der zweiten Halbzeit behielten die Gäste zunächst das Ruder in der Hand und vergaben durch Nico Dudek (50.) sowie Jakobs (53.) zwei gute Einschussmöglichkeiten. Zehn Minuten später konterte die Kowalski-Elf im Stil einer Spitzenmannschaft und demonstrierte, weshalb sie in Richtung Rheinlandliga blickt. 120 Sekunden genügten der SG 99, um den elften Saisonsieg unter Dach und Fach zu bringen. So markierte Jan Hawel (63.) nach einem Eckball von Kim Kossmann per Kopf die 1:0-Führung. Zwei Minuten später erneuter Torjubel auf dem Andernacher Kunstrasenplatz: Der Plaidter Dane Irmgartz hatte den SG-Akteur Egorov elfmeterreif gefoult, Kim Kossmann mit dem fälligen Strafstoß auf 2:0 erhöht.

Danach tat sich nicht mehr viel, einmal abgesehen von der Roten Karte gegen den Plaidter Christoph Ferenc (85.), der wegen einer Schiedsrichterbeleidigung vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. In der Schlussphase erzielten die Plaidter durch Jakobs (88.) den verdienten Anschlusstreffer. Ein Tor, das der Partie trotz einer siebenminütigen Nachspielzeit aber keine Wende mehr gab. „Die erste Hälfte war ausgeglichen, den Sieg haben wir uns in der zweiten Halbzeit verdient“, resümierte SG-Übungsleiter Kowalski nach dem Abpfiff. „Wir haben trotz unserer angespannten personellen Situation die nötigen Punkte eingefahren.“

Im Plaidter Lager war FC-Trainer Volker Schambach verständlicherweise unzufrieden. „Wir hatten Chancen, um mindestens zwei oder drei Dinger zu machen. Aber wie so oft werden wir dann bestraft, das sind wir auch selbst schuld“, ärgerte sich Schambach.

Die beiden Lokalrivalen werden nach der Winterpause unterschiedliche Ziele verfolgen. Die SG 99 Andernach will das bisherige gute Abschneiden mit Sicherheit fortsetzen. Titel und Aufstieg dürften am Ende wohl die richtige Belohnung sein. Fortsetzen will wohl auch der FC Plaidt die starken Vorstellungen der vergangenen Wochen, um den schwachen Saisonstart vergessen zu machen. Wenn am Ende ein guter Mittelfeldplatz herausspringt, dürften auch die Verantwortlichen am Pommerhof zufrieden sein.

SG Andernach: Nett, Unruh (71. Groß), H. Külahcioglu, Hawel, K. Kossmann, Neunheuser, Oster, Zeneli (73. Weidenbach), Chamnankit, Egorov (78. Renz), Begen.

FC Plaidt: Ndolumingu, Vogt, Zorlu, Hilt, Irmgartz, Bach (66. Schumacher), Dudek, Jakobs, Ferenc, Pachl (69. Lenarz), Marder (69. Breitbach).

Die Torfolge: 1:0 Jan Hawel (63.), 2:0 Kim Kossmann (65., Foulelfmeter), 2:1 Sven Jakobs (88.).

Rote Karte: Christoph Ferenc (85., Schiedsrichterbeleidigung).

Schiedsrichter: Torsten Moog (Oberwesel).

Zuschauer: 200.