8. „Death Feast Festival“ stieg im Andernacher JUZ

Tiefer Gesang zu harten Gitarrenriffsund krachendem Schlagzeug

Tiefer Gesang zu harten Gitarrenriffs
und krachendem Schlagzeug

Das „Death Feast“, zu deutsch auch „Todesbankett“, gehört musikalisch zu den härtesten Festivals des Kontinents. „To feast“ heißt übersetzt auch „schwelgen, schlemmen, festlich bewirten“ - auch das kam bei all der dargebotenen Musik nicht zu kurz. -RAU-

Tiefer Gesang zu harten Gitarrenriffs
und krachendem Schlagzeug

Tiefer Gesang zu harten Gitarrenriffs
und krachendem Schlagzeug

Andernach. Nachdem es im letzten Jahr nach zweijähriger Pause wieder auf den Festivalkalendern auftauchte, gaben sich die Veranstalter auch dieses Mal wieder die Ehre, zum „wohl brutalsten Festival Europas“ nach Andernach ans Jugendzentrum einzuladen. Und viele konnten dem mächtigen Lockruf zur Stadionstraße nicht wiederstehen, die auf 666 Stück limitierten Drei-Tage-Tickets zum Preis von 55 Euro waren begehrtes Must-Have in der Fangemeinde, sodass am Ende etwa 500 kamen. Dass auf der offiziellen Homepage auch „ein in der Nähe befindliches Schwimmbad“ erwähnt wurde, war wohl für die meisten Festivalgäste nicht gerade das erste Kriterium, sich eine Karte zu besorgen. Vielmehr wollten sie mächtig laute Musik auf ihre Ohren wirken lassen, wofür etwa 30 Bands ihr erbarmungslosestes Song-Repertoire auffuhren. Für mehrstündige Besuche im Andernacher Freibad war da gewiss keine Zeit.

Fans aus Indien,

Bands aus den USA

Denn wer kommt schon aus Benelux und Frankreich, aus Skandinavien und der Slowakei, ja sogar aus Indien extra an den teils wolkenverhangenen Mittelrhein gereist, um sich ins kühle Nass zu werfen. Eher „warfen“ sich die Rocker zu tiefem Gesang, harten Gitarrenriffs und krachendem Schlagzeug vor der Bühne in den Rhythmus der ebenfalls international aufgestellten Musikgruppen.

Als Headliner fungierten an diesem Wochenende in Andernach die US amerikanischen „Immolation“ (am Donnerstagabend) und „Misery Index“ in der Nacht auf Samstag. Am letzten Festivaltag rockte die deutsche Kultband „Japanische Kampfhörspiele“ die JUZ-Bühne, die zu diesem Zeitpunkt bereits über 25 Stunden inbrünstigsten Death Metall und intensivsten Grindcore ausgehalten hatte. Als echter Publikumsliebling kristallisierte sich „Gutalax“ heraus, denen eine spaßig abgedrehte Performance gelang, die tosenden Beifall erhielt. In der Tat: Mit Applaus sparte die Festivalhorde über alle Tage hinweg keineswegs.

Lob bekam die begeisterte Zuhörerschaft auch vom Veranstalter Mike Heinemann aus Werne: „Das Verhalten untereinander ist überaus freundlich, angenehm und entspannt, viel relaxter als man es erwarten könnte. Man könnte fast sagen, je härter die Musik, desto ruhiger das Publikum“. So konnte sich die Security-Crew tatsächlich im Hintergrund aufhalten und für einen reibungslosen Eventplot sorgen. Auch auf den Auslaufflächen, dem Zeltplatz-Bereich und den angrenzenden Gewerbeflächen herrschte ausgelassene aber friedfertige Stimmung. Das freute in erster Linie Veranstalter Heinemann, der mit JUZ-Mitarbeiter Thomas Schmidt zusammenarbeitete: „Das war großer Support, eine tolle Sache“, so Heinemann gegenüber Blick aktuell.

Fulminantes

musikalisches Feuerwerk

Derweil vergnügten sich die Metall-Freunde zu Musik von „Katalepsy“, kauften Tour-Shirts und CDs der Bands „Entrails“ oder „Epicardiectomy“. Keinen großen Absatz machte der Verkaufsstand mit den Ohrstöpseln. „Die echten Fans brauchen so etwas ja auch nicht“, verriet der junge Verkäufer mit niederländischem Akzent zu später Stunde. Die hatte irgendwann auch für die inzwischen achte Auflage des „Death Feast Festivals“ geschlagen, und Fans und Künstler machten sich wieder auf in ihre Heimatländer. Dort konnten sich von einem fulminanten musikalischen Feuerwerk berichten, dass wohl auch nächstes Jahr die Stadionstraße klangbeseelt erschüttern wird.

(