Rund 250 Mädchen und Jungen der Grundschule Hasenfänger wurden zu Artisten

Zirkusprojekt fördert Schulgemeinschaft

Zirkusprojekt fördert Schulgemeinschaft

Einen farbenfrohen Auftritt präsentierten die jungen Artisten.privat

Zirkusprojekt fördert Schulgemeinschaft

Die Schüler beeindruckten mit ihren akrobatischen Einlagen das Publikum.

Andernach. Schüler, die neben Schreiben und Rechnen in der Schule auch noch Jonglage, Artistik und Zauberei auf dem Stundenplan haben, gibt es nicht, sollte man meinen. In der Grundschule Hasenfänger ging dieser Traum für rund 250 Mädchen und Jungen in Erfüllung. Mehrere Tage lang verwandelten sie sich unter dem Motto „Kannst Du nicht war gestern“ in Künstler wie etwa in Fakire, Akrobaten oder Clowns. Bei einem großen Schulfest zeigten die Schüler in zwei beeindruckenden Vorführungen zur Verblüffung von mehreren hundert Eltern sowie Großeltern und Bekannten, welche ungeahnten Fähigkeiten in ihnen stecken. Sie balancierten auf einem Drahtseil sowie auf riesigen Kugeln, stellten sich auf ein Nagelbrett, schluckten Feuer, jonglierten mit Bällen, Bändern sowie Diabolos oder vollführten Kunststücke an frei stehenden Leitern und Schaukeln. Teil der Aufführungen waren ebenso Zauberkunststücke und ulkige Einlagen, bei der die Schüler unter anderem mit Gestik und Mimik hervorstachen.

Zirkus ZappZarapp zu Besuch

Im Rahmen eines Projektes hatte der Zirkus ZappZarapp aus Leverkusen eine Woche lang Station in der Grundschule gemacht. Nach einer Fortbildung durch die Zirkuspädagogen stellten Lehrer sowie helfende Eltern die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten vor. Die Mädchen und Jungen durften alles ausprobieren und entschieden sich dann abhängig von ihren Neigungen für einen Bereich. Zwei Tage lang hatten sie Zeit zu üben.

„Das war ganz schön aufregend, hat aber alles gut geklappt“, meinte etwa die neunjährige Melina Kreyer. „Man hat vorher Lampenfieber“, sagte der sechsjährige Delano Wiss. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das machen konnte“, schilderte die zehnjährige Loenie Isbrecht, die bei den Schaukelartistinnen war. Ihre neunjährige Kollegin Suela Bajrami erklärte, wie anstrengend es gewesen sei, über die anderen zu steigen: „Ich musste aufpassen, dass ich niemand weh tue.“ Genau darauf legten auch die Zirkusmitarbeiter wert: „Die Kinder sind alle Stars. Jedes Kind hat das Recht auf einen Trick und die Teamarbeit ist wichtig“, erklärte Zirkuspädagoge Martin Pittasch.

Begeisterte Eltern

Die Eltern waren durchweg begeistert: „Das war ganz wunderbar und gut vorbereitet. Meine Tochter hatte viel Spaß“, meinte zum Beispiel Jan Klick. Ebenso sei die Tochter von Stephan Rieder mit viel Freude dabei gewesen: „Das sah sehr professionell aus.“ Petra Kreyer lobte: „Man kann sich das gar nicht vorstellen. Die Kinder haben kurz geübt und treten so geschlossen im Zirkus auf.“ Auch Oberbürgermeister Achim Hütten sowie Bürgermeister Claus Peitz besuchten die Vorstellungen: „Da sieht man, was Kinder leisten können, wenn ihnen die Möglichkeit dazu gegeben wird“, sagte Achim Hütten.

Selbstbewusstsein gestärkt

Schulleiterin Daniela Dockendorff freute sich, dass das Projekt nach vier Jahren erneut angeboten werden konnte: „Es ist ein tolles Event für die Schulgemeinschaft. Alle sollten das einmal mitgemacht haben.“ Jedes Kind fände seinen Platz im Zirkus und könnte etwas beitragen und das passe sehr gut zur inklusiven Ausrichtung der Schule: „Die Schüler stärken ihr Selbstbewusstsein und trauen sich mehr.“ Der Effekt zeige sich auch in der Zeit nach der Aufführung. Sie stellte zudem heraus, dass sich neben den Lehrern sehr viele Eltern und weitere Ehrenamtliche als Helfer zu Verfügung gestellt hätten. „Das ist eine Teamleistung der gesamten Schulgemeinschaft.“ Auch die Lehrer freuten sich, ihre Schützlinge einmal anders zu erleben: „Die Kinder hatten viele Möglichkeiten ihre Begabungen einzubringen“, erläuterte Bärbel Manke. „Ich war bei einigen Kindern sehr überrascht“, sagte Carola Winheller-Castellucci und Magdalena Schusser fiel auf, wie hoch motiviert die Kinder ans Werk gingen.

Die deutlich vierstelligen Kosten für das Projekt werden durch kräftige Unterstützung von Sponsoren sowie durch die Eintrittsgelder und die Erlöse beim Schulfest, wie etwa dem Verkauf von Kuchen oder Getränken finanziert. Die Investition lohne sich, bestätigte Fördervereinsvorsitzender Dr. Werner Schneichel, der ebenso der Ansicht war, dass das Projekt allen zu Gute käme und einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung des WIR-Gefühls leiste: „Schwächere Schüler können einmal ihre besonderen Talente auf anderen Gebieten zeigen. Aber eigentlich gibt es gar keine schwächeren Schüler bei den Hasenfängern…“