Der aktuelle Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen

Der Arbeitsmarkt fälltins „kleine Sommerloch“

Kreis Ahrweiler. Wie erwartet ist der Arbeitsmarkt im Landkreis Ahrweiler im Juli ins „kleine Sommerloch“ gefallen. So steigt die Zahl der Arbeitslosen zum Monatsende um 160 auf 2.907 an. Die Arbeitslosenquote klettert von 4,1 auf 4,4 Prozent. Vor einem Jahr waren 242 Menschen weniger arbeitslos gemeldet, die Quote lag bei vier Prozent. Neben dem bekannten Phänomen der Kontingentflüchtlinge, die die Arbeitslosenzahlen in den Jobcentern bereits in den letzten Monaten ansteigen ließen, liegt dies insbesondere am Ausbildungsende vieler junger Menschen. Wer nicht von seinem Ausbildungsbetrieb übernommen wird, findet häufig erst nach der Sommerpause eine Anschlussbeschäftigung oder beginnt im Herbst ein Studium und meldet sich so lange arbeitslos. „Deshalb steigen die Arbeitslosenzahlen in jedem Sommer saisonbedingt leicht an, gehen aber im September und Oktober wieder deutlich zurück“, erklärt Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen.

Es sei deshalb auch kein Zufall, dass der größte Zuwachs an Arbeitslosen in der Altersgruppe der unter 25-Jährigen zu finden sei, wo die Zahl um 93 auf 350 anstieg. Sorgen macht Ulrike Mohrs sich um diese jungen Leute allerdings nicht. „Sie sind gut ausgebildet und am Arbeitsmarkt deshalb gefragte Kräfte. Damit haben sie die besten Chancen, ihre berufliche Laufbahn ohne größere Unterbrechung fortzusetzen.“ Bestärkt wird die Agenturleiterin in dieser Einschätzung durch die Nachfrage am Stellenmarkt. 200 offene Stellen wurden der Agentur trotz der bevorstehenden Sommerferien im Juni gemeldet – 17 mehr als im Mai. Insgesamt registriert der Arbeitgeberservice für den Ahrkreis damit 568 Stellenangebote.

Wird nach den Rechtskreisen des Sozialgesetzbuches (SGB) differenziert, schlägt der kurzfristige Anstieg der Arbeitslosigkeit vor allem in der Versichertengemeinschaft des SGB III zu Buche, also bei jenen Menschen, die in der Regel noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind. Dort stieg die Zahl in den letzten vier Wochen um 118 auf nun 1.153. Vor einem Jahr wurden in diesem Rechtskreis elf Arbeitslose mehr gezählt. In der Grundsicherung nach SGB II, also bei den sogenannten Hartz IV-Empfängern, stiegen die Werte seit Juni dagegen nur um 42 auf nun 1.754 an. Allerdings waren in diesem Rechtskreis vor einem Jahr noch 253 Menschen weniger arbeitslos gemeldet – was vor allem auf den Zustrom an Kontingentflüchtlingen zurückzuführen ist.

Der Beginn des neuen Ausbildungsjahres rückt näher. Knapp sechs Wochen vor dem offiziellen Start registriert die Statistik noch 229 unbesetzte Lehrstellen im Landkreis Ahrweiler. Ihnen stehen – zumindest theoretisch – 307 unversorgte Bewerber gegenüber. Tatsächlich melden sich täglich junge Leute ab, die bislang einfach nicht daran gedacht hatten, der Arbeitsagentur mitzuteilen, dass sie längst einen Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden haben. „Wir gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als unversorgte Bewerber übrig haben werden“, glaubt Ulrike Mohrs.

Noch gebe es allerdings für beide Seiten viele Chancen. „Wer noch einen Ausbildungsplatz oder Nachwuchskräfte sucht, sollte sich spätestens jetzt mit uns in Verbindung setzen. Wir bemühen uns, diejenigen zusammenzubringen, die zueinanderpassen.“

Pressemitteilung

Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen