Klausurtagung der CDU-Landtagsfraktion in Berlin

Gespräche in Berlin setzen wichtige Arbeitsimpulse

Gespräche in Berlin
setzen wichtige Arbeitsimpulse

Die CDU-Landtagsfraktion hatte auf der Klausurtagung in Berlin die Gelegenheit mit verschiedenen Kabinettsmitgliedern zu sprechen.Foto: privat

06.07.2015 - 13:42

Berlin . Die CDU-Landtagsfraktion hat auf ihrer traditionellen Klausurtagung unter Leitung der Fraktionsvorsitzenden Julia Klöckner in Berlin Gespräche mit verschiedenen Kabinettsmitgliedern geführt. An der Spitze Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, zudem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. Außerdem ist die Fraktion mit der Staatsministerin im Auswärtigen Amt Prof. Dr. Maria Böhmer sowie der CDU-Landesgruppe zusammengekommen und hat die Botschafterinnen von Estland und Ruanda getroffen und den Bankenverband besucht. Die örtlichen Abgeordneten Ernst und Gies betonen, dass die Begegnungen und Gespräche in der Bundeshauptstadt für die kommenden Monate wichtige Arbeitsimpulse gesetzt hätten: „Ein solcher Austausch ist zur Verzahnung der Sichtweisen von Land und Bund unverzichtbar. Denn die Entscheidungen, die in Berlin getroffen werden, haben unmittelbare Auswirkungen vor Ort in Rheinland-Pfalz. Umgekehrt können wir viele Vorschläge und Anregungen aus der Region in Berlin weitergeben.“


Deutsch-Unterricht


Im Gespräch mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zur Flüchtlingspolitik haben Ernst und Gies vorgeschlagen, die Anforderungen für Deutschlehrer in Kursen für Flüchtlinge zu senken. Denn es gibt immer mehr Asylbewerber und wir haben Probleme, genug Dozenten mit dem passenden Studium „Deutsch als Fremdsprache“ zu finden. Auch eine Forderung aus unserem 1. Flüchtlingsgipfel ist bei der Kanzlerin auf Zustimmung gestoßen. So sollen künftig die beruflichen Fähigkeiten von Asylbewerbern bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen erfasst werden. Dadurch können sie bei Anerkennung schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die CDU-Fraktion hat die Ankündigung von Angela Merkel begrüßt, das Personal im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aufzustocken. Sie sind sich aber einig, dass jetzt die Landesregierung aktiv werden muss. So braucht Rheinland-Pfalz angesichts der vielen Asylverfahren mehr Verwaltungsrichter. - Mit Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer haben die örtlichen CDU Abgeordneten über die geplante Kürzung des Deutsch-Unterrichts in Frankreich diskutiert. Unter anderem konnte dieser Teil der Reform nicht nachvollzogen werden. Beide Länder sollten die Sprache des jeweiligen Nachbarn fördern, da zahlreiche Partnerschaften auf die gegenseitige Verständigung angelegt sind. Hier ist auch die rheinland-pfälzische Landesregierung als Nachbarland zu Frankreich gefordert. Sie muss sich stärker für die Förderung einsetzen. Daneben hat Maria Böhmer in ihrer Funktion als Präsidentin des UNESCO-Welterbekomitees klargestellt, dass eine klug abgestimmte Mittelrheinbrücke nicht den Status des Tals als Welterbe gefährden würde.


Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum


Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum ist eines der Themen, das mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe besprochen wurde. Die CDU-Fraktion und Minister Gröhe fordern, dass es in allen Bundesländern einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin geben muss, der dann auch besetzt sein muss. Denn in den ländlichen Regionen werden vor allem Allgemeinmediziner gebraucht. Zudem müssen Demenzkranke noch stärker in den Blick genommen werden, was deren Betreuung angeht. Bei der Gestaltung neuer Wohnquartiere muss die Pflegebedürftigkeit stärker berücksichtigt werden, fordert die CDU-Fraktion. Wir begrüßen die Ankündigung von Minister Gröhe, das Leistungsvolumen der Pflegeversicherung um 20 Prozent auszuweiten.


Mindestlohn


Im Gespräch mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zum Thema Mindestlohn wurde erläutert, dass es gerade mit Blick auf die rheinland-pfälzische Landwirtschaft noch Anpassungsbedarf gibt. Die Mitarbeit von Familienangehörigen, bei denen gar nicht richtig zwischen Familien- und Betriebsarbeit unterschieden werden kann, muss angepasst werden. Andrea Nahles hat um konkrete Beispiele gebeten, die Ernst und Gies ihr zeitnah liefern werden. Sie hat ihnen zugesagt, dass sie sich vorstellen könne, hier eine praxisgerechte Anpassung vorzunehmen. Auch bei der Arbeitszeitregelung scheint sich bei der Ministerin ein Umdenken einzustellen. Aufgrund der Witterung kann es gerade in Erntezeiten notwendig sein, in Ausnahmefällen länger als zwölf Stunden zu arbeiten. Hier hat sie festgestellt, dass das Einholen einer Sondergenehmigung im Vorhinein unrealistisch ist. Andrea Nahles hat deshalb beim Vorschlag der CDU-Fraktion, hier die Vorschriften an die Praxis anzupassen, Offenheit signalisiert.


„E-Estonia“


Beim Besuch in der Botschaft von Estland hat Botschafterin Dr. Kaja Tael geschildert, wie konsequent sich das Land zu einem Vorreiter im digitalen Leben entwickelt hat, hin zu „E-Estonia“. So gibt es für alle Bürger einen kostenlosen Internetzugang. Die Mehrheit des Landes ist bereits heute mit einer Geschwindigkeit von 100 Mbit versorgt. Die CDU-Fraktion regt einen verstärkten Austausch bis hin zu einer besonderen Partnerschaft an. Beide, Rheinland-Pfalz und Estland, könnten dabei viel voneinander lernen.


Die aktuelle Niedrigzinsphase


Im Gespräch mit Andreas Krautscheid und Dr. Michael Kemmer vom Bundesverband deutscher Banken haben sie die Bedeutung der aktuellen Niedrigzinsphase für Rheinland-Pfalz angesprochen. Denn trotz dieser historisch niedrigen Zinsen und Rekordsteuereinnahmen gelingt es der Landesregierung nicht, ohne neue Schulden auszukommen. Dies ist eine verpasste Chance zulasten künftiger Generationen. Die CDU-Fraktion hat gegenüber dem Bankenverband außerdem betont, dass auch in Zukunft eine flächendeckende Versorgung mit Bankdienstleistungen in Rheinland-Pfalz gewährleistet sein muss. Mit der rheinland-pfälzischen CDU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag unter der Leitung von Staatssekretär Peter Bleser haben Ernst und Gies sich zum Weingesetz und der Förderung des ländlichen Raums ausgetauscht. Zum Verkehrswegeplan ist die gemeinsame Position klar: Die Landesregierung hat es bei der Anmeldung der Projekte in Rheinland-Pfalz versäumt, eine Priorisierung vorzunehmen. Sie haben eine weiterhin enge Zusammenarbeit und Abstimmung vereinbart. Bei der gemeinsamen Sitzung haben sie auch die ruandische Botschafterin Christine Nkulikiyinka verabschiedet, die Deutschland in Richtung Skandinavien verlassen wird. Pressemitteilung von Horst Gies MdL und Guido Ernst MdL

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service