27. Internationales Senioren-Tennisturnier in Bad Breisig

Matches auf Weltniveauin entspannter Atmosphäre

Matches auf Weltniveau
in entspannter Atmosphäre

Bis zur verletzungsbedingten Aufgabe im zweiten Satz bot Thorsten Teichmann dem Weltranglisten-Ersten Fahlke durchaus Paroli.

Matches auf Weltniveau
in entspannter Atmosphäre

Die ganze Kraft legte Gerhard Fahlke beim Sieg in der Altersklasse 40+ in seine Aufschläge.

Matches auf Weltniveau
in entspannter Atmosphäre

Voll konzentriert spielte sich Monika Errolat zum 6:3-6:4-Sieg über Astrid Obermeier in der Klasse Damen 40+. TER

Bad Breisig. „Das Wetter in dieser Woche war fürs Tennis das schlechteste, was ich hier je erlebt habe, und dennoch bin ich mit dem Ablauf dieses 27. Internationalen Senioren-Turniers sehr zufrieden. Und ich denke, alle sind letztlich zufrieden.“ Die Bilanz von Turnierleiter Horst Kelling zu seinem zehnjährigen Jubiläum ist nach acht mehr oder weniger verregneten Turniertagen mit großem Sport und geringen Problemchen mehr als positiv: „Es wurde viel gelacht, sich wenig geärgert und ganz viel und gut in lockerer Atmosphäre gearbeitet. Und unter dem Strich bleibt Seniorentennis der Weltklasse, das in Deutschland seinesgleichen sucht.“

Hochkarätige Besetzung

Eigentlich kein Wunder, ging es doch für die Spitzenspieler unter den Akteuren in den verschiedenen Altersklassen um Höchstsätze an Punkten. 180 Zähler gab es für den Sieger zu seinem Weltranglistenkontingent, und gar 1000 Punkte schlugen sich auf dem nationalen Konto nieder. Kein Wunder, dass bei derartigen Anreizen auch das Leistungsniveau in den verschiedenen Altersklassen durchaus das Prädikat Weltklasse verdiente. Und das kann kaum einer besser beurteilen als Horst Kelling aus Vallendar, der von der Regiezentrale über der Anlage aus den großen Überblick über das Geschehen hatte: „In meinen zehn Jahren hier als Turnierleitung habe ich schon vieles erlebt, aber auf einem so hohen Niveau wie beim Turnier 2014 wurde hier auf dieser Anlage noch nie Tennis gespielt. Hier hatten Außenseiter es ganz schwer, die nächste Runde zu erreichen, denn die Favoriten gingen von Anfang an derart konzentriert zu Werke, dass es zu keinerlei Überraschungen kam. Spätestens in den Viertelfinal-Runden trennte sich die Spreu endgültig vom Weizen.“

Wetter sorgte für Probleme

Bis es jedoch so weit kam, hatten die Organisatoren mit bis dahin ebenfalls noch nie gekannten Schwierigkeiten zu rechnen. Kelling: „Ich habe es aber noch nie erlebt, dass man die ganze Woche über jeden Tag mit Regen rechnen musste. Der Freitag war ein ganz chaotischer Tag, und deshalb ist es auch für mich überraschend, dass wir letztlich alles irgendwie durchgezogen haben. Kein Wettbewerb musste gestrichen werden.“ Irgendwie, auch mit Wechseln in die Hallen in Bad Breisig und Andernach, schafften es die Verantwortlichen in der Turnierleitung, auch Doppel- oder Mixed-Wettkämpfe, die zuerst dem Rotstift „geopfert“ werden, bis zur Siegerehrung am Sonntag zu bringen. Und das bei allein 17 Einzelklassen in den verschiedenen Altersstufen.

Favoriten setzten sich durch

Und dann gerät Kelling nochmals ins Schwärmen, als er auf die Starterlisten zurückkommt: „So eine Besetzung hat es hier noch nicht gegeben. Eine derartige Absammlung von Deutschen Meistern und Weltranglistenspielern aus der ganzen Welt ist hierzulande wohl einmalig. Was hier abgeht, ist Seniorentennis auf Weltniveau, das trotz des schlechten Wetters von mehr als 800 Zuschauern erlebt wurde.“ Und um diese Aussage zu unterstreichen, zeigte Kelling auf den Center Court, wo sich im Finale Männer 40+ der Weltranglisten-Erste Gerhard Fahlke (Bensheim) und der Deutsche Meister Thorsten Teichmann (Hanau) gegenüberstanden. Nach hart umkämpftem ersten Satz musste Teichmann beim 0:3 in Satz zwei wegen einer Schulterverletzung aufgeben. Bei den Männern 45+ setzte sich Titelverteidiger Jens-Christopher Blömeke (SCC Berlin) gegen Matthias Müller-Seele mit 6:3 und 7:6 durch Bei den Damen 45+ unterstrich die Weltranglisten-Erste Jurate Hardy aus Litauen ihre Klasse gegen die Deutsch-Russin Natalia Harina-Beckmann und ließ beim 6:3, 6:4 nichts anbrennen. 6:3, 6:4 hieß auch das Ergebnis bei den Frauen 40+ für die Frankfurterin Monika Errolat. Aber wie knapp es dabei gegen die Weltranglisten-Achtzehnte Astrid Obermeier aus München zuging, das verdeutlicht sich in den insgesamt mehr als 150 Minuten, die die beiden Kontrahentinnen um Spiele, Sätze und den Sieg kämpften.

Großes Tennis also auf allen Plätzen und das acht Tage lang in Bad Breisig. Das macht Mut für die Zukunft. Das sieht auch Horst Kelling so, der sich darauf freut, mit dem eingespielten Team das Turnier im nächsten Jahr weiterentwickeln zu dürfen. Und der gemeinsam mit dem neuen Vorsitzenden des Vereins, Uli Adams, und dem Oberschiedsrichter Carsten Krumm (Rüdesheim) in „lockerer und entspannter Atmosphäre“ ein Top-Turnier noch toppen will.