IHK-Konjunkturumfrage Winter

Regionale Wirtschaft wächst,aber es mangelt an Investitionen

Koblenz. Die Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz startet trotz anhaltender Wachstumsrisiken im In- und Ausland kraftvoll ins Jahr 2016. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hervor. Die Befragung von mehr als 2000 Mitgliedsunternehmen im nördlichen Rheinland-Pfalz zeigt: Die Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage insgesamt weiterhin gut. Markus Elz, Volkswirt bei der IHK Koblenz: „Der private Konsum bleibt die wichtigste Konjunkturstütze.“

Die stabile Arbeitsmarkentwicklung und eine moderate Preisentwicklung konnten die Stimmung der heimischen Verbraucher beflügeln. Vor allem die Einzelhändler profitierten - auch durch das zurückliegende Weihnachtsgeschäft. Sie beurteilen ihre Lage aktuell sogar noch besser als die Gesamtwirtschaft. 40 Prozent der Händler sprechen von guten bis sehr guten Geschäften. Die Unternehmen im Bezirk der IHK Koblenz zeigen sich mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten insgesamt optimistisch.

Schwache Investitionsneigung Trotz des anhaltenden Aufschwungs bleibt die Investitionsneigung der Unternehmen im IHK-Bezirk Koblenz - wie schon seit vielen Jahren zu beobachten - insgesamt schwach. „Niedrige Energiepreise, ein schwacher Euro und die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank wirken als Sonder-Konjunkturprogramm und überdecken seit geraumer Zeit strukturelle Probleme“, betont Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. „Tatsächlich fehlt es weiterhin an politischen Weichenstellungen, die den Unternehmen Investitionen erleichtern.“ Dafür spricht auch, dass die Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erneut als Konjunkturrisiko Nummer eins bewerten. Alles in allem signalisiert der IHK-Konjunkturklimaindikator, der Lage und Geschäftserwartung zusammenfasst, mit 124 Punkten eine anhaltend rege Wirtschaftstätigkeit in der Region. „Angesichts der weltweiten Risiken ist eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik nach aktuellem Stand aber eher unwahrscheinlich“, so Markus Elz. „Stattdessen sehen wir durchaus die Gefahr eines Exportrückgangs. Wenn sich die globalen Krisen weiter verschärfen oder die Impulse aus der Sonder-Konjunktur wegfallen, würde auch die heimische Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen.“

IHK-Pressemitteilung