Realschule und Gymnasium Calvarienberg bleiben erhalten

Stiftung soll Weichen für die Zukunft stellen

Stiftung soll Weichen für die Zukunft stellen

Für Schüler und Lehrer der beiden Schulen auf dem Calvarienberg wird sich nichts ändern. Fix

Ahrweiler. Die Ursulinen vom Calvarienberg wollen weiter im Schuldienst mitmischen. Allen Gerüchten um eine mögliche Verstaatlichung zum Trotz: Die beiden Schulen bleiben nach Angaben des Ursulinenordens erhalten - und zwar in ihrem Namen. Denn trotz der schrittweisen Schließung des Internates zum Ende des Schuljahres 2015/2016 ist es der ausdrückliche Wunsch der Ordensleitung, das Gymnasium und die Realschule, aber auch das Tagesinternat mit Hausaufgabenbetreuung, weiterzuführen. „Sie atmen den Geist des Ordens“, skizziert die Schulbeauftragte der Kongregation, Schwester Veritas Albers, das Bild der beiden Bildungseinrichtungen. Die beiden Schulen sollen in Zukunft in eine Stiftung übertragen werden. Diese muss aber erst noch gegründet werden. „Wir wollen die Schulen sicher in die Zukunft führen“, bekräftigte Generaloberin Maria Monheim. Das sei im vergangenen Jahr so im Generalkapitel beschlossen worden, so Monheim weiter. In einem Vorabgespräch informierten die Beteiligten über die Zukunft auf dem C’Berg. Generaloberin Maria Monheim standen Schulreferentin Schwester Veritas Albers, Generalprokuratorin Schwester Irmgard Carduck und der Kaufmännische Leiter der Schulen, Hans-Jürgen Gross, zur Seite. Sie berichteten, dass die Einnahmen der Gemeinschaft extrem zurückgegangen und die Ausgaben drastisch gestiegen seien. Hätten noch vor 50 Jahren rund 100 Schwestern die Arbeit in Kloster und Schulen gemeistert, kippten die Zahlen durch die Anstellung von immer mehr Personal. Zu den Aufgaben gehören Küchendienst, Verwaltung, die Besetzung des Blandine-Merten-Archivs, die Arbeit als Erzieherinnen im Internat oder als Lehrerinnen. Heute werden die 827 Gymnasiasten von 60, die 437 Realschülerinnen von 35 Lehrern unterrichtet. Die verbeamteten Lehrer werden vom Land bezahlt, doch die angestellten Lehrer zum Teil vom Land, zum Teil vom Träger. Und das Bistum? Das zahlt lediglich einen kleinen Sachkosten-Zuschuss. Alleine aufkommen muss der Träger für das demnächst schließende Internat, für Sekretärinnen, Hausmeister und Putzpersonal. Weil die wirtschaftliche Entwicklung und die Altersstruktur der 28 Schwestern den Orden an seine finanziellen und personellen Grenzen bringen, soll fortan ein Träger die Geschicke der Schulen organisieren. Ähnlich verfährt der Ursulinenorden bereits mit einer Schule in Aachen. Seit Anfang dieses Jahres ist das private Mädchengymnasium St. Ursula in Aachen einer Stiftung übertragen worden. Sie ist nun Trägerin der Schule ist. Die Stiftung sorgt für die Finanzierung des Schulbetriebes. Und ähnlich soll der Ablauf auf dem C’Berg sein: Für die Schüler und Lehrer des Gymnasiums und die Schüler und Lehrer der Realschule wird sich allerdings nichts ändern. Die Gründung der Stiftung übernehmen das Generalkapitel der Ursulinenkongregation und der Generalrat als höchste Autoritäten des Ordens. „Die positiven Erfahrungen aus Aachen machen Mut“, erklärte Maria Monheim. „Wir möchten auch weiterhin sicherstellen, dass die Schulen im Geist der Ursulinen geführt werden, orientiert am bestehenden Profil und Leitbild“. Einer Verstaatlichung - wie in vielen Gerüchten geäußert - erteilt die Generaloberin eine klare Absage. Nach den Sommerferien soll es in die Realisierungsphase gehen. Es wird einen Kreis von Freunden, Förderern und Ehemaligen geben. „Wir werden dank der Hilfe unserer engagierten Lehrerin Annette Gies einen Kreis von Freunden, Förderern und Ehemaligen gründen, die dann dauerhaft oder punktuell unterstützen können“, so Schwester Veritas. Um das Kapital zu decken und eine solide Basis zu schaffen, geben die Schwestern viel her: Grundstücke, Gebäude, Inventar. Zusätzlich wird die sogenannte Ökonomie verkauft, das sind die Wirtschafts- und Landwirtschaftsgebäude, die Scheune und früheren Stallungen. Das frei werdende Gelände würde sich für Einfamilienhäuser eignen. Schwester Maria Monheim und ihre Mitstreiter hoffen auf eine breite Unterstützung und Hilfe, um die Schulstiftung mit dem erforderlichen Kapital ausstatten zu können. „200.000 Euro im Jahr“, schätzt man auf dem Calvarienberg, werden gebraucht.