Rückschnitt von Straßenbäumen in Waldorf

„Was ist hier schief gelaufen?“

„Was ist hier schief gelaufen?“

Zwei Bäume, die unsachgemäß geschnitten wurden. Rechts ist eine noch verschonte Linde zu sehen. Foto: privat

02.03.2015 - 17:38

Wie auch im Vorjahr wurden kürzlich in Waldorf die Kronen zahlreicher Straßenbäume eingekürzt. Da das Vorjahresergebnis katastrophal war, entschloss sich nach unserem Kenntnisstand der Gemeinderat zu Recht dazu, den diesjährigen Auftrag zum Rückschnitt an eine Firma zu vergeben, die nach den anerkannten Regeln der so genannten „ZTV-Baumpflege“ arbeitet. Das Ergebnis spricht leider eine andere Sprache.

Was ist aus den Bäumen geworden? Die berechtigte Forderung der Anwohner nach einer Verkleinerung der Baumkronen wurde erfüllt. Unter der Vorgabe, dass die Bäume nach einer Schnittmaßnahme wieder recht schön klein werden sollten, wurden diese allerdings bar jeder baumpflegerischen Vernunft zurechtgestutzt. Kein Baum jedoch verträgt diese Form des Rückschnitts, ohne dass es zu massiver Fäulnisbildung kommt.

Die sichtbaren und traurigen Ergebnisse des letzt- und des diesjährigen Rückschnitts offenbaren leider, dass das ausführende Unternehmen sich eindeutig nicht an geltende Regeln der Baumpflege gehalten hat. Die Kronen wurden erheblich zu stark reduziert, teilweise wurden 70 bis 80 Prozent des Kronenvolumens entfernt. Hierbei wurde massiv gekappt, und es wurden Aststummel von Starkästen belassen, manche Äste wurden stammparallel entfernt, statt sie auf sogenannte Zugäste abzuleiten oder auf Astring zu schneiden. Dies öffnet Fäulnispilzen Tür und Tor. Die besagte Intensität des Rückschnitts im Winterhalbjahr provoziert zwingend eine Vielzahl von sogenannten Wasserschossen, die, weil jährlich meterlang wachsend, die Bäume in wenigen Jahren wieder zu alter Größe bringen. Dies geht mit einer kompletten und endgültigen Zerstörung der baumtypischen und ästhetisch ansprechenden Baumform einher. Zugleich werden diese Wasserschosse, da sie nach ein paar Jahren unglaublich lang und schwer werden und zudem an faulenden Aststummeln sitzen, zu einer Gefahr für Sachen und Personen.

In aller Regel müssen die Kronen dieser Bäume in den nächsten Jahren öfters nachgepflegt werden, was hohe Kosten verursachen wird. Manche Bäume werden ihre Behandlung erst gar nicht überleben.

Wir sind überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit der Waldorfer Bürger sich an Straßenbäumen, soweit sie nicht zu groß sind, auch in Zukunft erfreuen möchte. Viele Waldorfer Straßenbäume sind jedoch zu einer Karikatur verkommen. In wenigen Jahren ist ein Teil dieser Bäume nicht mehr verkehrssicher und muss ersetzt werden. Das Kind ist in den Brunnen gefallen.

Jeder Leserin und jedem Leser steht es frei, sich von der Angelegenheit selber ein Bild zu machen. Zu dem Thema gibt es darüber hinaus ausreichend qualifizierte Fachliteratur und Internetseiten.

Dipl.-Biologe Christoph Vanberg

und Erwin Plath

Naturschutzgemeinschaft

Vinxtbachtal e.V., Waldorf

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kurz vor Ostern ereignete sich im Rhein-Sieg-Kreis ein trauriger Unfall

Beim Spielen von Auto erfasst: 9-jähriges Mädchen wird schwer verletzt

Rhein-Sieg-Kreis/Siegburg. Am Mittwochnachmittag, dem 27. März, ereignete sich in Siegburg ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind schwer verletzt wurde. Gegen 13:55 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass auf der Hauptstraße im Ortsteil Kaldauen eine Person von einem Pkw erfasst wurde. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass offenbar drei Kinder auf dem Gehweg spielten. Als ein 9-jähriges Mädchen... mehr...

Die Polizei sucht Zeugen der Geisterfahrt

Schon wieder ein Falschfahrer auf der A 48

Weitersburg/Vallendar. Am 28.03.2024 um 18:25 Uhr gaben mehrere Verkehrsteilnehmer an, dass sich ein Auto entgegen der vorgesehenen Fahrtrichtung auf dem Abschnitt des „Weitersburger Bergs“ auf der Richtungsfahrbahn Dernbach befand. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Chris80:
Ohne Worte meinerseits. (kopfschüttel) Weniger Worte dafür Taten sprechen lassen wären hier angebrachter bzgl. der Verantwortlichen. Die ganze Angelegenheit kommt einem wie ein nie endenden Aprilscherz vor. ...
Brigitte Schneider:
und wer soll darüber jetzt lachen?...
Melanie D.:
Sehr lustig ;-)...

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service