Bad Hönningen. Die Sommer- und Wochenendgäste in Bad Hönningen rieben sich am vergangenen Wochenende die Augen, denn bei Hochsommer-Wetter feierte die Bad Hönninger Karnevalsgesellschaft 1891 e.V. ihr 125-jähriges Bestehen. Dazu hatten die KG und die Stadt ein höchst attraktives Programm von Freitag nachmittag bis in die frühen Stunden in der Nacht auf Montag vorbereitet – und dies natürlich auf rheinische Art. Die KG kann eine lange Geschichte zurückblicken. Daher feierte sie ihr Jubiläum mit vielen Highlights und sparte auch nicht an Attraktionen. hochkarätige Bands wie die Kölner „Kasalla“.

Bereits am Freitag konnten die Hönninger und Gäste das Fest „anglühen“. Bei hochsommerlichen Temperaturen legte DJ Florian Munsch die passende Musik auf, anschließend sorgte die regional bekannte Coverband Sidewalk für gute Stimmung. Bewusst hatten die Organisatoren etwas nicht „karnevalistisches“ ausgewählt, um auch nicht ausgesprochenen Jecken etwas zu bieten. Die sommerlichen Temperaturen sorgten dafür, dass die Besucher sich bis in die Nacht das Fest einläuteten.

Wichtigester Tag im Rahmen des Jubiläumswochenendes war logischerweise der Samstag. Bereits um 15 Uhr startete die Open-Air-Party vor der Sprudelhalle. DJ Bizzy legte Karnevalshits, aktuelle Charts und Partymusik auf. Pünktlich um 17.11 Uhr startete dann der Festumzug, der von der Sprudel-Halle in die Innenstadt führte. Mehr als 60 Vereine und Gruppen aus Bad Hönningen und der Umgebung zogen unter Alaaf-Rufen in Richtung Innenstadt, wo bereits viele Gäste aus fern und nah sowie die Bad Hönninger den Zugweg säumten. Viele Karnevals-Vereine und -Gesellschaften aus der Region ließen es sich nicht nehmen, zu gratulieren und am Festzug teilzunehmen. Sie bildeten einen beeindruckenden Zug – von kleinen Fußgängergruppen bis hin zu Prunkwagen. Rund 1.000 Menschen nahmen aktiv am Zug teil. Auch einige auswärtige Prinzen und Prinzessinnen zogen mit Prinz Olaf I. und Kinderprinzessin Janne I. durch Bad Hönningen. Zugleiter Hans Werner Kaiser, der durch einen extra gebildeten Ausschuss unterstützt wurde, konnte stolz auf seine Arbeit sein.

Auch die Politik machte der Bad Hönninger KG ihre Aufwartung: Der rheinland-pfälzische Staatssekretär Günter Kern genoss den Zug gemeinsam mit VG-Bürgermeister Mahlert vor der Gaststätte „Ahle Eck“, wo die Prominenz den Zug an sich vorbeiziehen sah. .Als Präsent übergab ihm VG-Bürgermeister Mahlert eine Flasche „eingefangenen Sonnenschein“. Auf einer kleinen Tribüne konnten Ehrengäste wie Schirmherr Franz Both oder Staatssekretär Kern den Umzug verfolgen. Die Altstadt war durchgehend voll, dank des großen Engagement der Stadt und der KG kam sogar trotz Hochsummer und fast 30 Grad Karneval-Stimmung auf.

Der Samstag-Abend bot in und vor der Sprudelhalle zahlreiche Highlights. Moderator und Präsident Peter Heumann betonte in der Begrüßung, dass 125 Jahre KG ein besonderer Anlass zum feiern ist. Auch Schirmherr Franz Both begrüße die Anwesenden.

Jubiläums-Prinz Olaf I. (Tramp) und Kinderprinzessin Janne I. (Job) erlebten mit ein wenig Wehmut ihren letzten Auftritt. Sie bedankten sich, dass sie „dieses Jahr die Ämter erleben durften: „Es war toll, so etwas zu erleben – und das mit tollem Publikum. Es war eine Super-Zeit.“ Er wünschte seinem Nachfolger, ebenfalls so viel Spaß haben. Großen Dank übermittelte er auch seinem Team: „Wir haben viel Spaß gehabt im zurückliegenden Jahr, Es war eine Klasse Zeit.“ Anschließend zeigte das Tanzpaar Antonia Sprenger und Marcel Schmitz der Prinzengarde (Rot-Weiß) ihr Können.

Um 19.30 Uhr begann der musikalische Teil des abends, der angesichts des KG-Jubiläums gleich drei Bands beinhaltete. Den Anfang machte die Gruppe „Gulaschkapell“, die mit Stimmungsliedern wie „Drink doch eene mit“ oder „Rot und Wiess“ und dem seit der EM bekannten „Island-Klatschen“ für beste Stimmung sorgte.

Die Band Querbeat aus Bonn heizte auch weiterhin die gute Stimmung an: Viele Besucher sangen mit und machten an der Polonaise mit den Musikern mit. Es konnte daher nicht überraschen, dass Querbeat mehrere Zugaben spielen musste.

Dass die Organisation des Abends realistisch terminiert war, zeigte der Auftritt der Kölner Gruppe „Kasalla“, der sogar einige Minuten vor der geplanten Uhrzeit beginnen konnte. Als der Ansager Kasalla ankündigte, tobte das Publikum, sodass sogar der Hallenboden bebte. Die seit fünf Jahren existierende Band gab musikalisch und körperlich „Vollgas“, bereits zur zweiten Hälfte des Auftritts war das T-Shirt des Sängers durchgeschwitzt. Selbstverständlich kam die Band nicht ohne mehrere Zugaben aus. Die Auftritte der drei Bands wurden auch auf den Vorplatz zur Halle übertrage, was angesichts der Hitze im Saal vor der Sprudelhalle viele Besucher wahrnahmen.