Gelungener Abschluss des Jubiläumsjahres „20 Jahre Vor-Tour der Hoffnung“in Stopperich

Strahlende Kinderaugen als Belohnung

Strahlende Kinderaugen als Belohnung

1.500 Euro für die gute Sache (v. l.): Jürgen Grünwald, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Kurt und Rita Müller sowie Martin Seidler. STUKO

Strahlende Kinderaugen als Belohnung

Über einen tollen Abend freuten sich Jürgen und Juliane Grünwald, Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Hans-Peter Durst.

Stopperich. Im einzigartigen Ambiente des ausgeräumten und weihnachtlich sehr attraktiv dekorierten Blumenhandels der Firma Rosenstein kamen am Sonntagabend viele Freunde der „Vor-Tour der Hoffnung“ in Stopperich zusammen. Mit rund 75 Personen war die Veranstaltung seit Langem ausverkauft, konnte man doch für den guten Zweck zum dritten Mal SWR-Frontmann Martin Seidler („Landesschau“, „Kaffee oder Tee“) im Wiedtal begrüßen. Der beliebte Moderator stieg zudem in diesem Jahr nach intensivem Training erstmals auch persönlich in die Pedale, um am tollen Ergebnis der Vor-Tour-Radler teilzuhaben. Neben den weihnachtlichen und besinnlichen Gedichten und Geschichten, die er, mit Musik unterlegt, zum Besten gab, gab es auch einen deftigen Döppekooche für die Gäste, verschiedene Weine und Wasser sowie einen leckeren Nachtisch. Die gesammelten Werke stammten unter anderem aus den prominenten Federn wie Fontane, Rilke, Harbecke, Morgenstern, Ringelnatz oder auch Loriot und Heinz Erhardt. Am Schluss gab es Zugaben aus den bisherigen Lesungen „Kästners 13 Monate“ und „St. Martins Ritt durch die deutsche Literatur“. Aufgrund des großen Sponsorings zahlreicher regionaler Gewerbetreibender konnte der Reinerlös zum Jahresabschluss erneut 1:1 für krebs- und hilfsbedürftige Kinder gespendet werden. 2.153,50 Euro kamen so zusammen und wurden am Ende von Tour-Organisator Jürgen Grünwald verkündet. Unter den Gästen waren auch Rita und Kurt Müller aus Mayen, die 1.500 Euro überreichten, die auf ihren runden Geburtstagen in diesem Jahr als Geschenk zusammenkamen. Spendenpatin war die anwesende rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die nicht nur seit Jahren begeisterte Anhängerin der „Vor-Tour der Hoffnung“ ist, sondern sich am Ende des Jubiläumsjahres einmal mehr begeistert zeigte, was hier als großes Gemeinschaftswerk geleistet wird. „Das ist ein großartiges Engagement, von Herzen allen Danke, auch einmal im Namen der kranken Kinder“, so die Ministerin. Weiterer Gast in Stopperich war der deutsche Radsportler Hans-Peter Durst. Seit einem Unfall ist sein Gleichgewichtsorgan gestört, sodass er ohne Hilfsmittel nicht gehen kann. Er fährt ein speziell für ihn angefertigtes dreirädriges Fahrrad. Er wurde 2011 und 2014 jeweils Weltmeister im Einzelzeitfahren  und gewann ebenfalls 2011 Bronze beim Straßenrennen. Bei den Sommer-Paralympics 2012 gewann er Silber. Er fährt für den RGB Dortmund 51. 2011 und 2012 wurde er zum Dortmunder „Sportler des Jahres“ gewählt.

Drei Fragen

an Hans-Peter Durst

Im Interview mit BLICK aktuell-Mitarbeiter Andreas Kossmann antwortete er auf Fragen zu seinem Engagement und seiner Motivation.

BLICK aktuell: Du engagierst dich für die "Vor-Tour" und die "Tour der Hoffnung" - was ist für dich das Besondere an diesen Benefizveranstaltungen?

Hans-Peter Durst: Sehr gerne engagiere ich mich und bringe mich ein in die Arbeit der Kümmerer der "Vor-Tour der Hoffnung", weil ich weiß, wofür das vielfältige Engagement der Menschen ist. Schon oft haben wir Spendengelder genau dorthin gebracht, wo es so nötig und nachhaltig gebraucht wird - zu den kranken und hilfsbedürftigen Kindern und deren Helfern. Solche Momente oder auch die Gespräche und Erzählungen mit Ärzten und begünstigten Menschen wecken bei mir so viele Geister, die gemeinsam mit Radl-Freunden für die gute Sache helfen wollen - mit starken Beinen und helfenden Händen.

BLICK aktuell: Du bringst dich mit deinem eigenen Sport in die gute Sache ein, was motiviert dich dabei?

Hans-Peter Durst: Die zweite Frage bedingt die erste Antwort: Ich bringe mich mit dem ein, was ich im Moment am besten kann - kranken Menschen Mut machen mit meinem Weg, nach einem unverschuldeten Einschnitt ins Leben wieder aufzustehen, das neue Leben anzunehmen und daraus wieder Teilhabe zu schmieden.

Mein Weg war und ist eben, auf dem Dreirad erfolgreich zu fahren - daher bringe ich mich mit meinem Sport für Menschen mit Behinderungen ein. So sammle ich auch Spenden mit sportlichen Aktivitäten wie dem 63-Kilometer-Röntgenlauf - durch viele Fersengeldsponsoren konnte ich so bereits 7.670 Euro für die krebskranken Kinder spenden und persönlich übergeben - aus Überzeugung und mit viel Liebe für die gute Sache.

BLICK aktuell: Es gibt viele prominente Mitstreiter aus Sport, Politik, Wirtschaft, Showbusiness und vielen weiteren Bereichen, ist dir eine Begegnung besonders in Erinnerung geblieben?

Hans-Peter Durst: Sehr gerne erinnere ich mich an jede neue Begegnung in den Jahren meiner aktiven Teilnahme seit 2004. In unseren Tour-Trikots sind die Prominenten im Nu Hoffnungsradler und Hoffnungsradlerinnen - egal, was sie sonst im Leben tun oder sind.

Sehr beeindruckend war sicher die kurze, aber sehr intensive Teilnahme vom damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble im Rennrollstuhl in Berlin vor Jahren. Und in diesem Jahr werde ich mich ganz besonders an die Kilometer gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer im „Tandem-Dreirad“ und Julia Klöckner erinnern. Ich durfte zwischen den beiden Damen bis Neuwied mit meinem Dreirad pedalieren - Gänsehaut pur und wirklich unvergesslich.

BLICK aktuell: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg – persönlich wie auch für die gute Sache.