Kulturministerin Vera Reiß überreichte Bundesverdienstkreuz

Dr. Wilbert Herschbachbewahrt Orte der Erinnerung

Dr. Wilbert Herschbach
bewahrt Orte der Erinnerung

Vera Reiß (l.), Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, zeichnete Dr. Wilbert Herschbach (rf.)ür seine Verdienste um Heimat - und Brauchtumspflege mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus MBWWK

Mainz/Bad Neuenahr-Ahrweiler. Für sein herausragendes langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Brauchtums- und Heimatpflege hat Bundespräsident Joachim Gauck den aus Bad Neuenahr-Ahrweiler stammenden Dr. Wilbert Herschbach mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. „Dr. Wilbert Herschbach hält die deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts in unserem Land lebendig.“ Das betonte Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, die die Auszeichnung in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer während einer Feierstunde in Mainz über-reichte. Dr. Wilbert Herschbach habe seine Heimat in vielen Funktionen geprägt. Von 1996 bis 2010 war er Vorsitzender des Kirchenchores der katholischen Pfarrgemeinde „St. Pius“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler, von 1976 bis 1988 im Pfarrgemeinderat sowie anschließend bis 2004 im Verwaltungsrat der Kirchengemeinde.

Seit mehr als 13 Jahren engagiert sich der Zahnarzt im Vorstand des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ e.V., einem Verein mit mehr als 700 Mitgliedern, der sich für die Pflege des heimatlichen Brauchtums und der historischen Gebäude sowie für die Aufarbeitung der Geschichte Ahrweilers einsetzt. „Sie, lieber Herr Dr. Herschbach, haben zu-sammen mit dem Heimatverein ‚Alt-Ahrweiler‘ der Zeitgeschichte besondere Aufmerksamkeit und unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden geschenkt. Und dies mit einem Echo und Erfolg weit über die Grenzen des Landes hinaus“, betonte Vera Reiß.

2004 hat der Verein am Ahrweiler Silberberg eine Gedenkstätte in den Bergtunnelanlagen errichtet, wo in den beiden letzten Kriegsjahren mehr als 2.500 Menschen Schutz vor den Bomben fanden. Heute vermittelt die „Stadt im Berg“ Besucherinnen und Besuchern einen sehr konkreten Eindruck von den beklemmenden Lebensumständen der Ahrweiler Bevölkerung in den Kriegsjahren.

Engagement für die

Dokumentationsstätte

Regierungsbunker

Der 70-Jährige war darüber hinaus maßgeblich daran beteiligt, die „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ zu einem international bekannten und bundesweit einmaligen Zeugnis der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte zu entwickeln. „Es ist Ihrem tatkräftigen und nachdrücklichen Einsatz zu verdanken, dass der ehemalige Regierungsbunker als Zeugnis des Kalten Krieges bewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte“, sagte Kulturministerin Vera Reiß. Herschbach hat den Ausbau des Ausweichsitzes der damals in Bonn angesiedelten Bundesregierung intensiv begleitet, originale Ausstattungsgegenstände zusammengetragen, Zeitzeugen befragt, sie als Führerinnen und Führer gewonnen und den Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ überzeugt, den ehrenamtlichen Betrieb der Dokumentationsstätte zu über-nehmen. Seit der Eröffnung im März 2008 haben über 500.000 Besucherinnen und Besucher diesen „Schauplatz“ des Kalten Krieges besucht. 2009 wurde der Regierungsbunker von der Europäischen Kommission zum Europäischen Kulturerbe erklärt. „Wir brauchen solche Orte der Erinnerung und wir brauchen Menschen wie Sie, lieber Herr Dr. Herschbach, die sich für diese Erinnerungsorte einsetzen, wie Sie sich auch sonst in Ihrem Leben stets für Ihre Mitmenschen eingesetzt haben“, betonte Kulturmi-nisterin Vera Reiß und weiter: „Auch im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck und Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratuliere ich herzlich zu dieser hohen Auszeichnung und danke Ihnen für Ihr Engagement.“

Ministerium für Bildung,

Wissenschaft, Weiterbildung

und Kultur