Veranstaltung Frau und Kultur

Luther, der ferne Zeitgenosse

Kreisstadt. Vor 500 Jahren reformierte Luther die Kirche. Zum 500. Jubiläum sind interessante neue Biografien der Reformatoren und über die Reformation erschienen. Eine davon ist die Luther-Biografieder Oxforder Historikerin Lynda Roper. Sie hat sich sehr mit privaten Quellen beschäftigt. „Ich kenne ihn genau, und er kennt mich!“ Sagt Martin Luther über den Teufel. In Luthers Welt ist der Teufel sehr lebendig. Dämonen trieben ihr böses Spiel, und die Furcht vor dem Fegefeuer ist den Menschen dieser Zeit allgegenwärtig. Man denke nur an das Geschäft der Kirche des Papstes mit dem Ablasshandel. Luther ist ein großer Hasser und ein großer Betender. Jesus ist für ihn bis ans Kreuz ein leidender, lebender Mensch und Gottes Gnade ein unverdientes Geschenk. Der Glaube bleibt ein ständiges Ringen ein ganzes Leben lang. Die Reformation war mehr als ein theologischer Streit. Sie veränderte das Leben der gläubigen Menschen im Alltag und in der Kirchengemeinde. Aber Luther war nicht der einzige Reformator. Wichtige Reformatoren waren auch Thomas Müntzer, Huldrych Zwingli, Andreas Bodenstein v. Karlstadt, Johannes Bugenhagen, Johannes Calvin und Philipp Melanchthon.

Ein bildhaftes Zeitzeugnis ist das in der Werkstatt von Lukas Cranach dem Älteren entstandene Gemälde. Das Bild „Gesetz und Gnade“ von 1529 stellt die alte Glaubenswelt mit den Sündenstrafen und dem Höllenfeuer auf der einen Seite dar, und auf der anderen die Symbole der Neuen Lehre.

Minnie Rischkowsky referiert am Donnerstag, 29. Juni, 16 Uhr, über dieses Thema. Veranstalter: Frau und Kultur, Treffpunkt: Stadtbibliothek Bad Neuenahr, Willibrordusstraße. Infos: Anke Linsa, Tel. (0 26 43) 90 02 40 und Elisabeth Odekerken Tel. (0 26 41) 2 55 86; Interessierte sind immer herzlich willkommen.