Pfarreiengemeinschaft Grafschaft nahm Abschied

Pfarrer Kurt Großwechselt in den Ruhestand

Pfarrer Kurt Groß
wechselt in den Ruhestand

Abschied von zahlreichen Weggefährten nahm Pfarrer Kurt Groß (Mitte) bei einer Heiligen Messe in der Pfarrkirche Sankt Lambert Lantershofen. VJ

Lantershofen. In den wohlverdienten Ruhestand wechselte der langjährige Pfarrer und Kooperator der katholischen Kirchengemeinde Grafschaft, Kurt Groß. In einer gut besuchten Heiligen Messe an der Seite mehrerer Konzelebranten wurde er von zahlreichen Gemeindemitgliedern in der Lantershofener Lambertus-Kirche und anschließend bei einem großen Empfang im Lantershofener Winzerverein verabschiedet. Wobei vielen klar war, dass der Begriff „Ruhestand“ dem künftigen Tun des beliebten Seelsorgers der Pfarreien St. Katharina aus Karweiler/Lantershofen und St. Lambertus aus Bengen sicherlich nicht gerecht werden wird.

Auf jeden Fall wird das Jahr 2013 sowohl dem scheidenden Geistlichen wie auch den Angehörigen der Pfarreien Bengen und Karweiler-Lantershofen in Erinnerung bleiben. Zunächst feierte man mit Kurt Groß und einer großen Zahl von Mitbrüdern gemeinsam in einem eindrucksvollen Festgottesdienst dessen 40-jähriges Priesterjubiläum in der Pfarrkirche zu Karweiler. Kurz darauf feierte er in der vollbesetzten Kirche St. Lambertus zu Bengen seinen 70. Geburtstag, wobei ihm die Angehörigen beider Pfarreien überwältigend zu seinem runden Wiegenfest gratulierten. Dem kirchlichen Regelwerk entsprechend, versetzte ihn der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann zum 8. September in den Ruhestand.

15 Jahre Dienst als Pastor

In den nahezu fünfzehn Jahren Dienst als Pastor der Pfarrgemeinden Bengen und Karweiler-Lantershofen und im letzten Jahr als Kooperator in der Pfarreiengemeinschaft Grafschaft an der Seite des neuen Pfarrers Alexander Burg hat Pastor Kurt Groß trotz seiner mittlerweile eingeschränkten Gesundheit persönlich bei weitem nicht den Vorruhestand gesucht, sondern sich jeden Tag aufs Neue - seiner Berufung und seinem ausgeprägten Sendungsbewusstsein entsprechend - in den Dienst des Herrn an den Menschen der ihm anvertrauten Pfarrgemeinden gestellt. Im Mittelpunkt standen dabei für ihn die Verkündigung des Wortes Gottes und die Feier der heiligen Eucharistie mit der gesamten Gemeinde.

„Wir danken ihm für seine Worte der Ermutigung und der Wegweisung, die er uns für den Alltag mit auf den Weg gegeben hat“, bemerkte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Klaus Dücker in seinen Dankesworten. Ebenso für die Zuwendung, die er den Kranken und Schwachen geschenkt und den Trost, den er den Trauernden in den Stunden des Abschiednehmens gespendet und damit ein wahres Zeugnis christlicher Nächstenliebe gegeben habe. Dank gebühre Groß aber auch für die partnerschaftliche Leitung und die stets vertrauensvolle, tolerante und wertschätzende Zusammenarbeit mit den Pfarrgremien und Arbeitskreisen. „Er hat sich damit große Anerkennung und die Hochachtung der Menschen erworben. Er war wahrlich ein guter Hirt der ihm anvertrauten Herde und hat sich mit seinem Dienst zum Wohle aller Menschen in unseren Gemeinden um diese Menschen verdient gemacht.“

Priesterliche Dienste

zur Unterstützung

Die besondere Wertschätzung für Ruhestands-Pfarrer Kurt Groß finde auch darin Ausdruck, dass er auf Wunsch der Gremien der Pfarreiengemeinschaft und mit bischöflicher Zustimmung im Pfarrhaus in Karweiler wohnen bleiben und auch zukünftig im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten die priesterlichen Dienste zur Unterstützung der Pfarreiengemeinschaft wahrnehmen werde. Bischof Ackermann hat Groß nämlich zugleich zum Subsidiar ernannt, einem unterstützenden Geistlichen in der Pfarreiengemeinschaft Grafschaft.

Geboren wurde Kurt Groß am 7. September 1943 in Kirchen/Westerwald, er wuchs in Betzdorf/Sieg auf und machte sein Abitur am Gymnasium Boppard. Das Studium der Theologie führte ihn nach Trier, Bonn und Rom, bevor er am 24. Juni 1973 in Trier zum Priester geweiht wurde. Zunächst war Groß Kaplan in Marpingen/Saar, wurde Vikar im Pfarrverband Maifeld und Pfarrverwalter in den Pfarreien Naunheim, Pillig und Lonnig. 1978 bis 1998 wirkte er als Pfarrer von Pillig, Mertloch, Naunheim und Kollig, wurde 1984 zusätzlich Dechant des Dekanats Maifeld. Seit Dezember 1998 übernahm er als Pfarrer die Pfarreien Bengen St. Lambertus und Karweiler St. Katharina als Nachfolger von Pfarrer Robert Brahm. Von Beginn seiner Amtszeit an engagierte er sich als Vertreter der Katholischen Kirche der Grafschaft im Vorstand des Kinder- und Jugendfördervereins, unter anderem als dessen stellvertretender Vorsitzender. Er trug zudem Verantwortung als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Katholischen Kirchengemeinde Karweiler, die wiederum als Bauträger und Betriebsträger für die Kindertagesstätte St. Katharina Lantershofen bis zur Übernahme der Betriebsträgerschaft durch die KiTa GGmbH fungierte.

Dank von

200 Pfarrangehörigen

Nach dem Gottesdienst wurde Groß in einem Festzug mit musikalischer Begleitung zu einem „Fest der Begegnung“ in den Winzerverein geleitet. Hier nutzten mehr als 200 Pfarrangehörige die Möglichkeit, ihm ihren Dank auszusprechen, darunter die Kindergartenkinder und die Messdiener. Um die musikalische Untermalung kümmerten sich die Musikfreunde Lantershofen und das Fanfaren- und Tambourcorps Bengen. Dabei erhielt der scheidende Pfarrer als Dankeschön seiner „Schäfchen“ die Bronzeskulptur „Laacher Engel“. Dabei wollte Kurt Groß eigentlich gar keine Geschenke erhalten und bat stattdessen um Spenden für sein Herzensanliegen: Er möchte auf dem Friedhof in Karweiler für die verstorbenen Pfarrer der Pfarrgemeinde Karweiler eine Erinnerungsstätte schaffen. Gespendet werden kann dafür auf das Konto der Katholischen Kirchengemeinde Karweiler, Kontonummer 20 521 156, BLZ 577 622 65 bei der Raiffeisenbank Grafschaft-Wachtberg e.G. mit dem Vermerk: Priesterstätte Friedhof Karweiler. Wer möchte, erhält eine Spendenbescheinigung.