Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler

Realschüler tauschten Schulbankgegen Arbeitsplatz“

Realschüler tauschten Schulbank
gegen Arbeitsplatz“

Carolin Rothbrust (ganz rechts) übte als Lehrerin für tänzerische Gymnastik einen Tanz ein.privat

Realschüler tauschten Schulbank
gegen Arbeitsplatz“

Julian Zimmer (9e) lernte den Beruf Zweiradmechaniker in der Firma “4theBike” kennen.

Realschüler tauschten Schulbank
gegen Arbeitsplatz“

Louis Baltes als Fahrzeuglackierer bei “capricorn Composite” mit seinem Betreuer André Schwarz.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wie jedes Jahr im Herbst konnten 110 Realschülerinnen und -schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler in den letzten zwei Wochen erste Einblicke in die Berufswelt sammeln. Sie absolvierten ein Praktikum in Betrieben der Region Ahrweiler. Von „Ich freue mich wieder auf die Schule“ bis zum „Oh, ich würde am liebsten direkt meine Ausbildung hier beginnen“ konnten sich die betreuenden Sozialkunde- und Klassenlehrer bei ihren Besuchen in den zwei Wochen viele Kommentare ihrer Schüler anhören. Julian Zimmer aus der Klasse 9e schnupperte zum Beispiel zwei Wochen in den Beruf des Zweiradmechanikers in der Firma 4theBike, deren Geschäftsführer der über das Ahrtal hinaus bekannte Ex-Radprofi Björn Glasner ist, und Julian gefiel die Arbeit mit den Zweirädern sehr gut. Zusätzlich zur handwerklichen Arbeit an den Rädern erhielt er auch einen Blick in die Logistik, da 4the Bike auch einen Onlinehandel betreibt. Mit Begeisterung absolvierte Carolin Rothbrust ihr Praktikum als Lehrerin für Tanz und tänzerische Gymnastik in der Tanzschule „Prima D“ in Niederzissen. Carolin leitete sogar eigenständig eine Kindergruppe und übte mit den jungen Tänzerinnen einen Tanz zu Adeles „Hello“ ein. Carolin kann sich gut vorstellen, nach der Klasse 10 eine schulische Ausbildung für diesen Bereich zu beginnen. „Es war eine ganz tolle Erfahrung, die Abläufe einer Tanzschule auch mal von einer anderen Seite zu sehen. Am meisten Spaß hat mir die Arbeit mit jüngeren Kindern gemacht“, so Carolin nach ihrem Praktikum. Weit weg von der Schule waren die Zwillinge Louis und Eric Baltes, die ihr Praktikum bei der Firma „capricorn Composite“ in Meuspath am Nürburgring absolvierten. Bei „capricorn“ werden Hochleistungskomponenten für den Motorsport aus Faserverbundwerkstoffen entwickelt, gefertigt und beschichtet. Während Eric den Beruf des Verfahrensmechanikers für Kunststoffe kennenlernte, schnupperte sein Bruder Louis in den Beruf des Industrie-/Fahrzeuglackierers. Beide Boeselager-Realschüler fühlten sich von „capricorn“ sehr gut betreut. „Der Betrieb hat extra für uns einen Ablaufplan erstellt, damit wir alle Stationen der Fertigung auch kennenlernten“, so Eric. Zwei anstrengende Wochen erlebte Niklas Kaiser, der in dieser Zeit den Beruf des Metallbauers bei der Firma “Metallbau Woitek” in Dernau kennenlernte. Dennoch zeigte sich Niklas positiv angetan von diesem Beruf: “Trotz der körperlichen Anstrengung habe ich mich auf jeden Tag gefreut, denn die Mitarbeiter haben mich gut betreut und der Job hat mir Spaß gemacht, vor allem die Arbeit an einem Edelstahlgeländer.”

Eintrittskarte ins Berufsleben

„Das Betriebspraktikum hat an unserer Schule einen ganz hohen Stellenwert. In der heutigen Zeit ist eine überlegte und geplante Berufswahl enorm wichtig. Wir versuchen unsere Schüler ein Stück weit „fit für den Beruf“ zu machen. Ganz wichtig sind neben den praktischen Erfahrungen, wie sie durch Praktika gewonnen werden können, aber auch die Kontakte, die die Schüler dabei knüpfen“, so Berufswahlkoordinator und Sozialkundelehrer Ralf Breuer, der auch die Bedeutung des Betriebspraktikums betont: „Die Schüler geben durch ihr Auftreten im Praktikum ihre Visitenkarte ab, durch die sie später auch einen Ausbildungsplatz bekommen können.“ Und nach Rücksprache mit den besuchten Betrieben sei diese Visitenkarte in den überwiegenden Fällen positiv gewesen, so Breuer. Er empfiehlt seinen Schülern aber auch, noch weitere freiwillige Praktika zu absolvieren, um sich noch einen besseren Einblick in die Berufswelt zu verschaffen. Sozialkundelehrerin Ines Stolz-Thomas, die über 30 Schüler betreute, zum Praktikum: „Viele Schülerinnen und Schüler haben das Praktikum als große Chance gesehen, erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln.

Methodentraining

In einem Methodentraining nach dem Praktikum werden die Erfahrungen des Praktikums unter Anleitung der Klassenleiter und Sozialkundelehrer mit Hilfe von Powerpoint-Präsentationen den Mitschülern vorgestellt. Das hat neben der Information über die unterschiedlichen Berufsbilder auch den positiven Nebeneffekt, dass eine im Berufsleben wichtige Kompetenz, das Präsentieren, noch weiter eingeübt und erprobt wird.

Berufsberatung durch außerschulische Institutionen

Im Anschluss an das Betriebspraktikum werden die Schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler unter anderem auch durch die regelmäßige Berufsberatung durch die Arbeitsagentur auf ihrem Weg zum richtigen Beruf begleitet. Michaela Stahl von der Arbeitsagentur bestärkt die Schule im eingeschlagenen Weg der Berufsorientierung: „Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Praktikum für die Schüler sehr wichtig ist. Manch einer hat so auch schon durch dieses Praktikum eine erste Ausbildungsplatzzusage erhalten.” Die Termine der Berufsberaterin sind auf der Webseite der Schule www.boeselager-realschule.de unter dem Menüpunkt „Berufsberatung“ zu finden. Neben diesen Sprechstunden werden die Schüler der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler sowohl im Sozialkundeunterricht als auch im Deutschunterricht, wo vor allem das Erstellen von Bewerbungen eingeübt wird, in ihrem weiteren Berufswahlprozess unterstützt. Außerdem werden auch Exkursionen zu Berufsinfomessen in der Region unternommen. Der 2. Realschulkonrektor Johannes Morschhausen – in der Schulleitung für den Bereich der Berufsorientierung zuständig – zum Berufswahlprozess an der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler: „Zum Schulprofil der Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus zählt eine intensive Vorbereitung auf das Berufsleben. Eine bessere Vorbereitung als das Eintauchen in den Berufsalltag gibt es wohl nicht. Aus diesem Grund absolvieren alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule ein zweiwöchiges Berufspraktikum, damit sie die Gelegenheit erhalten, einmal einen Beruf – und den damit verbundenen Zeiteinsatz – näher kennen zu lernen. Unterstützt werden diese praktischen Erfahrungen noch durch weitere berufsvorbereitende  Maßnahmen wie Bewerbertraining durch externe Fachleute, die Berufsinfobörse und die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit.“ Die Philipp Freiherr von Boeselager Realschule plus Ahrweiler bedankt sich auf diesem Wege auch noch einmal bei allen Betrieben und deren Betreuern, dass sie den Schülern diesen Einblick in die Berufswelt ermöglicht haben.