Fußball - Sayner Herrenfußball in bester Torlaune

Zwei Teams, sechs Punkte, zwölf Tore

Zwei Teams, sechs Punkte, zwölf Tore

Toni Naroska mit vollem Einsatz zu seinem dritten Treffer“. privat

Zwei Teams, sechs Punkte, zwölf Tore

Der Trainer- und Betreuerstab des Sayner Herrenfußballs mit Nachwuchs“.

Sayn. Am vergangenen Wochenende ließen es die Senioren-Fußballer von SV Sayn I und SV Sayn II in den Strafräumen ihrer Gegner mächtig krachen.

SV Sayn II

Zuerst traten samstags Lills Löwen von Sayn II beim haushohen Favoriten TV Winningen an. An der Mosel wurden die Sayner ob ihres vorgerückten Alters zunächst belächelt: „Sind das die alten Herren aus Sayn?“, hieß es seitens der Winninger Fans. Das ließ den ausgefuchsten Trainerstab um Lill, Franz Kaiser und Stefan Köther ziemlich kalt. Für sie und die Mannschaft geht es nicht um Alter und vordergründige Formfragen, sondern um die pure Freude am Fußball und am Teamgeist. Was sich dann nach dem Anpfiff ereignete, sieht man auch nicht alle Tage: Es entwickelte sich ein hochgradig intensives Spiel mit dynamischem Zweikampfverhalten, engagiertem Antritt und Drang zum Tor. Die Sayner kämpften um jeden Ball, spielten mannschaftsdienlich und fair und traten als eine eingeschworene Einheit auf, die den Gegner zunächst verblüffte und ihm dann alles abverlangte. Trotz des großen Einsatzes ließ das erste Tor bis zur 60. Minute auf sich warten. Luis Lohmer schloss einen pfeilschnell vorgetragenen Angriff mit der hoch verdienten 1:0-Führung der Sayner ab. Nun warfen die Hausherren alles nach vorne und stemmten sich aggressiv gegen die drohende Niederlage. Ihrem Druck entsprach der Ausgleich zum 1:1. Damit wollten sich die Sayner Löwen nicht zufrieden geben und stürmten munter weiter. In der 84. Minute schließlich ließ Stefan Böhm mit einem faszinierenden Freistoßtreffer aus ca. 26 Metern Entfernung in den Winkel eine Schuss-Präzision wie von einem anderen Stern aufblitzen: 2:1 für Sayn! Das war auch der Endstand. „Es ist passiert“, jubelte Trainer Stefan Köther, „viel früher als erträumt haben wir den ersten Sieg eingefahren - und dann auch noch auswärts.“ Team-Manager Lill, der zwischenzeitlich als Linienrichter aushalf, stand zum Abpfiff begeistert an der Seitenlinie: „Wahnsinn! Das Spiel hätte bei der Chancenanzahl 8:1 für uns ausgehen müssen, aber mit ein bisschen Missgeschick auch 3:2 für Winningen. Heute in jedem Fall ernten die ‚alten Herren‘ aus dem Sayntal den verdienten 3-Punkte-Lohn.“ Sprach’s und warf den Winninger Fans das mitleidig-gütige Lächeln eines reifen Mannes zu.

SV Sayn I

Weniger spannend, aber desto torreicher wickelte SV Sayn I unter der Leitung von Dirk Debrich und Frank Kroth das Heimspiel gegen Pfaffendorf mit 10:0 ab. Fast jeder Ballbesitz der Blau-Weißen mündete in einen Angriff und einen Torschuss in Richtung Pfaffendorfer Gehäuse. Zum Match-Winner mauserte sich Routinier Toni Naroska, der als gelernter Verteidiger vier Treffer erzielte, davon drei in Halbzeit 2. Im Sayner Strafraum blieb es weitgehend ruhig. Leider verführte ihre erdrückende spielerische und konditionelle Überlegenheit die Sayner zu einem wilden Sturmlauf auf den Pfaffendorfer Kasten. Dies ging zu Lasten der taktischen Disziplin und der technischen Genauigkeit. „Gegen einen anderen Gegner wären wir für unsere unüberlegte Wildheit sicherlich hart bestraft worden“, gab Debrich nach dem Spiel in der Mannschaftsbesprechung zu bedenken. Vorsitzender Frank Matthies, der das Spiel als Zuschauer verfolgt hatte, urteilte etwas entspannter - weiß er doch, dass Unzufriedenheit nach einem 10:0-Kantersieg leichter zu ertragen ist als nach einer Niederlage. Dies gilt vor allem dann, wenn die innere Einstellung und das Zusammengehörigkeitsgefühl stimmen. Genau dies betonen die Trainer beider Herrenmannschaften einstimmig. Für Lill zum Beispiel steht beim Fußball das Lebensgefühl im Vordergrund, „sich mit Freude und Überzeugung für eine gemeinsame Sache zu engagieren“, wie er sagt, und genau das ist beim SV Sayn seit gut zwei Jahren der Fall. Hier arbeiten Personen im Vorstand und in den Trainerstäben mit klaren Wertvorstellungen und mit dem Blick auf die Menschen.“ Das zeigt sich insbesondere am vorbildhaften Jugendtraining des Vereins, der in der laufenden Saison auch ein Mädchentraining anbietet und eine Torwart-Schule gegründet hat. Zum Lebensgefühl Fußball gehört für Lill, Debrich, Köther, Kaiser und Kroth neben dem Training und dem sportlichen Kräftemessen auch das Gemeinschaftsgefühl: „Der Verein besteht nicht nur aus Trainern und Spielern, sondern umfasst auch die Familien der Mitglieder. Daher möchten wir nach dem Heimspiel am Samstag, 25.10.2014 ein buntes Vereins- und Familienfest mit „Zapphahn-Feeling“ am Sayner Vereinsheim feiern“, kündigten die Trainer zum Abschluss dieses denkwürdigen Wochenendes an. ‚Nun kommet und schauet und staunet und frohlockt‘ - die Sayntal-Arena wird von Lill&Co. gerockt.