Benefiz-Golfturnier für Bürgerstiftung Rheinviertel
117.000 Euro für soziale Projekte
Uli Hoeneß, Patrik Owomoyela, Norbert Schramm und Eva Pfaff schlugen trotz großer Hitze für den guten Zweck ab
Bad Neuenahr. Die unglaubliche Spendensumme von 117.000 Euro kam beim zweiten Benefiz-Golfturnier „Green of 18“ zugunsten der sozialen Projekte der „Bürgerstiftung Rheinviertel“ in Bad Godesberg zusammen. Unter der Schirmherrschaft des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, verbanden am Samstag 94 Golfspieler aus ganz Deutschland auf der 18-Loch-Meisterschaftsanlage des Golf- und Landclubs Bad Neuenahr-Ahrweiler die sportliche Herausforderung mit dem guten Zweck und toppten das hervorragende Ergebnis des Premierenturniers vor zwei Jahren noch einmal deutlich. Damals waren 95.000 Euro zusammengekommen.
„Die Teilnehmer von damals schwärmen noch heute von dem Turnier und der gelungenen Abendveranstaltung, und so mancher äußerte den Wunsch, dieses Golfturnier zu wiederholen“, freute sich Dechant Dr. Wolfgang Picken, Vorsitzender der Bürgerstiftung Rheinviertel, über die gelungene Neuauflage. „Die große Zahl der Turnierteilnehmer zeigt, welche Anerkennung die Bürgerstiftung Rheinviertel und ihre Arbeit auch bundesweit finden“, ergänzten Friederike Sträter und Regine Knechtel vom ehrenamtlichen Organisationsteam.
Zahlreiche Prominente aus Sport, Wirtschaft und Kultur
Auch diesmal schwangen zahlreiche Prominente aus Sport, Wirtschaft und Kultur den Golfschläger und öffneten anschließend das Portemonnaie für die gute Sache. So trotzten unter anderem Uli Hoeneß vom FC Bayern München und Golfprofi Marcel Siem nach einem ausgiebigen Frühstück der großen Hitze mit Temperaturen von 39 Grad. Die ehemaligen Fußballprofis Patrik Owomoyela, Christan Hochstätter, Karl-Heinz Pflipsen und Bernd Krauss sowie Eiskunstläufer Norbert Schramm, Tennisspielerin Eva Pfaff, Jugend-Golfweltmeister Laurids Lohr und Skiläuferin Annette Gersch versuchten ebenfalls, den kleinen weißen Ball mit möglichst wenig Schlägen im Loch zu versenken. Am Abend stieß noch Solarworld-Chef Frank Asbeck zur „Charity Golf Party“ im Clubrestaurant Köhlerhof dazu, und Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt. „Die Bürgerstiftung kümmert sich um ganz viele tolle Projekte in Godesberg“, wusste er. „Dafür lohnt es sich, einen Beitrag zu leisten.“
So ist die „Bürgerstiftung Rheinviertel“ unter anderem Träger von drei Kindertagesstätten und fördert drei weitere Kitas im Rheinviertel. Die Jugendarbeit nimmt ebenfalls einen großen Raum ein, hierfür sind zwei hauptamtliche Jugendreferenten eingestellt. Ein integriertes Hospiz in der Altenpflege sowie ein mobiler Palliativdienst seien weitere hervorhebenswerte Projekte, so der OB.
Fast ein Viertel des Gesamtetats abgedeckt
Allein von den Erträgen des Stiftungskapitals in Höhe von 7,5 Millionen Euro sei das allerdings nicht zu finanzieren, machte Schirmherr Timotheus Höttges klar. Jedes Jahr müsse rund eine halbe Million Euro extra erwirtschaftet werden, fast ausschließlich durch Spenden und die Erlöse von Benefizveranstaltungen. Eine solch hohe Spendensumme aus einer einzelnen Veranstaltung sei jedoch schlicht sensationell. Da das Geld ohne jeglichen Abzug in die Projekte fließe, sei damit fast schon ein Viertel des Gesamtetats abgedeckt.
Sein Gast Uli Hoeneß fühlte sich sichtlich wohl auf den Köhlerhof, doch dass er an diesem Turnier überhaupt teilnahm, war alles andere als selbstverständlich. Höttges hatte ihn beim DFB-Pokalfinale in Berlin zu einer Runde Golf in Bad Neuenahr, seinem Heimatclub, eingeladen, und Hoeneß hatte spontan zugesagt. Nicht wissend, dass am gleichen Tag das alljährliche Golfturnier des FC Bayern München stattfand, bei dem er eigentlich abschlagen müsse.
„Ich bin aber ein Mann von Prinzipien und deshalb heute hier“, schmunzelte er. Das habe er nicht bereut, denn der Platz sei ausgezeichnet und eine Reise wert. „Auf den ersten neun Löchern habe ich auch noch erstaunlich gut gespielt, aber am Ende hat die Hitze ihren Tribut gefordert.“ So musste er sich mit Platz 14 in der Nettowertung seiner Klasse zufriedengeben. Weil sein Kumpel Höttges aber nach Startschwierigkeiten seinerseits auf den letzten neun Löcher auftrumpfte, konnte die beiden zumindest das interne Spiel gegen ihre beiden Flightpartner gewinnen.
Kein neuer Platzrekord von Marcel Siem
Nicht ganz zufrieden war hingegen Golfprofi Marcel Siem, der vor fast genau zehn Jahren, am 15. September 2006, den Platzrekord mit einer 63-er Runde, neun Schläge unter Platzstandard, aufgestellt hatte.
„Heute lief es nicht so gut, aber ich war in letzter Zeit auch lange verletzt und habe meinen Schwung noch nicht wiedergefunden“, entschuldigte er sich. Dennoch habe die lockere Runde viel Spaß gemacht, denn auch er könne es durchaus genießen, einmal ohne Druck eine schöne Runde Golf in angenehmer Atmosphäre zu spielen. Nächste Woche allerdings will er bei der Omega European Masters in Crans Montana wieder richtig angreifen.
JOST