Vorstandsmitglieder des EHC sehen keine Chance mehr für den Eissport in Neuwied

300 Demonstranten tief enttäuscht

300 Demonstranten tief enttäuscht

Etwa 300 Fans demonstrierten mit Plakaten Spruchbändern und Fahnen für den Erhalt des Eishockeysports in Neuwied.Hep

300 Demonstranten tief enttäuscht

300 Demonstranten tief enttäuscht

300 Demonstranten tief enttäuscht

Neuwied. So wie es jetzt aussieht ist Schluss mit der Eishockeystadt Neuwied, mit dem Eishockey-Club (EHC), den Bären, allen anderen Mannschaften und mit dem Ice-House. So klangen die beiden EHC-Vorstandsmitglieder Carsten Billigmann (zweiter Vorsitzender) und Peter Wünsch (Vorstandsmitglied) bei einer Fan-Demo auf dem Parkplatz vor der Eishalle. Sportler, Fans und Befürworter hatten zu der Demo aufgerufen, um den Eishockeysport in Neuwied zu retten. Gefolgt waren etwa 300 Demonstranten aller Alterklassen, die mit Trommel, Fahnen, Spruchbändern und Transparenten den Fortbestand des EHC forderten.

Am 20. Juni veröffentlichte das  Neuwieder Amtsgericht folgendes: „In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen des EHC die Bären Neuwied e.V., Hans-Böhm-Straße 1, 56564 Neuwied (AG Montabaur, VR 20178), vertreten durch Prof. Dr. Peter Billigmann,  56751 Polch, (Vorstand), ist am 20. 06. 2016 um 14:30 Uhr die vorläufige Verwaltung des Vermögens des Antragstellers angeordnet worden. Verfügungen des Antragstellers sind nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Jens Lieser, Koblenz, ernannt.“ Grund dafür, so erklärten die beiden Vorstandsmitglieder, seien Schulden über rund 100.000 Euro. Wie es genau dazu kam, konnten oder wollten sie auch nicht erklärten: „Es kamen unvorhersehbare Dinge“, sagte Peter Wünsch dazu.

Die Demo glich einem Bären-Fanblock beim Eishockeyspiel: Mit Trommel, Spruchbändern, Bärenemblemen und einem Fan, der sich als das Maskottchen in Form eines Bärs verkleidet hatte, verlieh man den Forderungen Nachdruck. Beobachtet wurde die Demo von einem relativ starken Polizeiaufgebot. Aber die brauchten nicht einzugreifen, alles blieb ruhig, selbst als die Fans das Aus für die Neuwieder Eishockey-Szene erkannten. Denn ohne EHC lohnt sich der Betrieb des Ice-Houses nicht mehr, also muss das auch dicht machen. Der Termin für die   Anmeldung einer Mannschaft in der Oberliga ist auch schon überschritten. Und außerdem hat der EHC-Vorstand keine Handlungsvollmacht mehr, die liegt beim Insolvenzverwalter Lieser. Fans und EHC-Mitglieder setzen jetzt ihre Hoffnungen in den Neuwieder Oberbürgermeister Nikolaus Roth. Schließlich wurde Ende der 70er Jahre, als die Eishalle vom Investor gebaut wurde, vertraglich vereinbart, dass das Gebäude, es steht auf einem Grundstück, das die Stadt in Erbpacht vergeben hat, nur für den Sport genutzt werden darf.