Eröffnung der Laacher Orgelkonzerte 2017

Alte Choräle in neuem Klanggewand

Alte Choräle in neuem Klanggewand

Gereon Krahforst, Abteiorganist Maria Laach. Abtei Maria Laach

Glees. Am Freitag, 28. April, wird um 19 Uhr in der Abteikirche Maria Laach die Reihe der Laacher Orgelkonzerte 2017 mit Abteiorganist Gereon Krahforst als Interpret eröffnet. Schwungvoll und mit einer schrägen Aufwärtstonleiter fällt diese Eröffnung schier mit der Tür ins Haus durch die Interpretation der quirligen, virtuosen und oft durch markante Rhythmik erfrischenden „Variationen über zwei Themen“ des libanesisch-französischen Komponisten und Organisten Naji Hakim. Beide Themen sind alte Choräle in neuem Klanggewand, einer davon bekannt als Engelslied. Auch wenn Georg Philipp Telemann nicht ganz den Rang seiner Zeitgenossen Bach und Händel erreichte, so zählt er doch zu den wichtigen Vertretern des deutschen Barock. Seinem 250. Todesjahr zu Ehren erklingt als zweites Werk seine viersätzige, kammermusikalische, festliche Triosonate D-Dur an der Chororgel. Wieder zurück an der großen Orgel, folgt ein meditatives Gebet („Prayer“) des israelischen zeitgenössischen Komponisten Rami- Bar-Niv; danach wird das fulminante Präludium mit Fuge über „Christ lag in Todesbanden“ von Hermann Schroeder erklingen, der in Bernkastel-Kues an der Mosel geboren wurde, eine kurze Zeit lang in Trier Domorganist war und dann viele Jahre eine Professur an der Kölner Musikhochschule innehatte und somit, als ein wichtiger Erneuerer der deutschen Kirchenmusik im 20. Jahrhundert, einen regionalen Bezugspunkt zur Eifel, zu deren östlichem Ende auch Maria Laach gehört, hat. Im Anschluss geht es hochromantisch zu mit zwei Einzelwerken des Amerikaners Will C. Macfarlane – mit einem Frühlingslied, bei dem man mehrfach Vögel zwitschern hört und einer unterhaltsamen, ruhigen Serenade.

Ein kurzes, prägnantes Choralvorspiel des Niederländers Piet Post folgt, während die Rahmensätze der zweiten Orgelsymphonie von André Fleury – eine meditative Einleitung und ein rauschender, brillantes Ende - den Abschluss des Programms bilden. Alles in allem ist so zweifellos ein durchdachtes Programm entstanden, bei dessen wohlüberlegter Dramaturgie und der Wahl der Komponisten, Länder, Stile und Formen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Der Eintritt ist frei; es wird am Ende um eine großzügige Spende zur Deckung der Kosten des Konzertzyklus gebeten. Zu den späteren Laacher Gastorganisten zählen sowohl junge Interpreten als auch internationale Künstler aus New York, St. Petersburg, Mailand und Dijon neben erfahrenen Kirchenmusikern und Organisten unserer Nation. Die Termine und Interpreten sind online zu finden unter www.laacher-orgelkonzerte.de sowie auf aushängenden Plakaten in der Abteikirche und auf dem Gelände. Abteiorganist Krahforst hofft auf regen Zulauf und verspricht auch weiterhin abwechslungsreiche Programme, in denen die vielen Klangfarben der Abteiorgeln zur Geltung kommen werden.