Projektgruppe der Ehrenamtsinitiative lädt ein ins Kommunale Kino

Andernach hat wieder ein Filmtheater

Andernach hat wieder ein Filmtheater

So, wie in dieser Fotomontage, könnte es bei der Premiere am 16. Mai im Gemeindesaal an der Christuskircheaussehen. Die Organisatoren hoffen jedoch darauf, dass die rund 80, an diesem Abend, kostenfreien Plätze möglichst alle besetzt sind. MKA

Andernach hat wieder ein Filmtheater

Andernach. Das waren noch Kinozeiten, als Generationen sich der neuesten Filme auf den Leinwänden der vier Lichtspielhäuser in der Bäckerjungenstadt erfreuen konnten. Seit dem Jahr 1989, als das damals modernste und größte Andernacher Kino „Apollo-Theater“ (700 Sitzplätze) seinen Betrieb einstellte, müssen hiesige Kinofreunde in benachbarte Städte fahren, um angesagte Blockbuster im Großformat sehen zu können. Der oft vernehmbare Wunsch, mal wieder einen „Filmpalast“ in Andernach zu haben, ist bei der Ehrenamtsinitiative „Ich bin dabei“, zumindest in bescheidener Weise, auf fruchtbaren Boden gefallen. Hier hat sich nämlich eine Projektgruppe zusammengefunden, die jetzt ab dem 16. Mai regelmäßig zu Vorführungen ins „Kommunale Kino Andernach“ einlädt.

Kommunales Kino – Filmtheater der „anderen Art“

Kommunale Kinos sind nichtkommerzielle Kultureinrichtungen, die von einer Kommune oder einer privaten Initiative, unterstützt von der jeweiligen Gemeinde organisiert und betrieben werden. Das Filmprogramm unterscheidet sich von dem Angebot der kommerziellen Kinos, denn hier werden „Andere Filme“ wie z.B. Experimentalfilme, Kurzfilme oder auch Dokumentar- und Stummfilme auf die Leinwand projiziert. In diesem Rahmen ist es auch möglich, einmal Filme in ihren Originalfassungen (z.B. originalsprachlich) zu sehen. An Filmangebot ist hier manch Außergewöhnliches denkbar. Aktuelle Mainstream-Produkte der Filmwirtschaft werden Kinofreunde im Kommunalen Kino jedoch nicht erwarten können. Übrigens: Das erste Kommunale Kino wurde 1966 in Essen eröffnet. Heute gibt es diese Kino-Art in mehr als 100 deutschen Städten.

Der Kinosaal: Zentral gelegen und barrierefrei zu besuchen

Ehrenamtsbeauftragter Rüdiger Schäfer, die Projekt-Koordinatoren Annette Weiß (Kümmerin) und Ralf Leying sowie die weiteren ehrenamtlichen Mitstreiterinnen und Mitstreiter

der, zur Zeit, rund zehnköpfigen ehrenamtlichen Projektgruppe „Kommunales Kino“, wissen die Stadtverwaltung und die städtischen Gremien auf ihrer Seite.

2000 Euro wurden ihnen als „Anschubfinanzierung“ zugesichert und auch bei der Raumbeschaffung erfuhr die Projektgruppe vielseitige Unterstützung und Vorschläge. Im Hinblick auf die Barrierefreiheit und die zentrale Lage entschied sich die Initiative für die Nutzung des Saals der Evangelischen Gemeinde an der Christuskirche.

Hier steht zudem, mit Beamer und Leinwand, bereits die für Filmvorführungen erforderliche

technische Ausstattung zur Verfügung.

Aus einem

Ideen-Funke wurde ein Feuer

Rüdiger Schäfer und Annette Weiss berichteten „Blick aktuell“ vor einer Arbeitssitzung der Projektgruppe, welchen Werdegang die Kino-Idee von ihrer ersten Nennung bis zur endgültigen Umsetzung genommen hat. Durch eine kleine Umfrage im Rahmen der „Langen Tafel“ konnte die Ehrenamtsinitiative in Erfahrung bringen, dass ein grundsätzliches Bürgerinteresse an einem Kommunalen Kino in Andernach besteht. Seit bereits 18 Monaten treffen sich die an der Kinoarbeit interessierten Ehrenamtlichen, entwickelten ein Konzept und machten sich auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Hilfreich waren dabei Gespräche mit dem Bundesverband Kommunale Filmarbeit und Betreibern anderer Kommunalen Kinos. Zahlreiche organisatorische, technische und rechtliche Fragen waren und sind noch zu klären. Vor allem die Filmverleih-Modalitäten stellten sich den Andernacher Kinogründern überraschend komplex dar. Ehrenamtsbeauftragter Schäfer: „Wir wissen jetzt, dass es weit über 200 Filmverleiher gibt und dass man nicht einfach irgendwo einen Film leihen kann, der einem zugeschickt wird. Das läuft wesentlich komplizierter ab und auch kostenaufwändiger.“

Gestartet wird

im Wonnemonat Mai

Einmal im Monat soll das Kino, für das noch nach einem wohlklingenden Namen gesucht wird, im Gemeindesaal in der Läufstraße öffnen.

„Zur ersten Vorstellung werden wir keinen Eintritt erheben“, betont Annette Weiß und ergänzt, „Den Abend wollen wir auch nutzen, unsere Initiativ-Gruppe vorzustellen und im Anschluss mit den Kinobesuchern ins Gespräch zu kommen. Vielleicht können diese uns auch bei der Namensfindung behilflich sein.“

Am 16. Mai, 19 Uhr hat das Kino seine Premiere.

Welcher Film dann von den rund 80 Plätzen im „Kinosaal“ zu sehen ist, wird noch nicht verraten – „Überraschung!“