Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. befreite 49 Katzen aus unzumutbaren Zuständen

Animal Hoarding: Missstände machen unendlich traurig

Animal Hoarding: Missstände
machen unendlich traurig

Etliche abgemagerte, kranke und hilflose Katzen hielten sich auf dem Anwesen einer älteren Dame auf. Insgesamt 49 Katzenbefreite der Verein bislang aus diesen unzumutbaren Zuständen. Foto: privat

16.02.2018 - 09:17

Region. Tierschützer wissen, dass sie bei ihrer Arbeit mit Situationen konfrontiert werden, die einfach nur traurig machen. Solch eine Situation haben die Ehrenamtlichen der Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. (KSF) gerade wieder erleben müssen.

Der Verein wurde auf etliche abgemagerte, kranke und hilflose Katzen aufmerksam gemacht, die sich auf dem Grundstück einer älteren Dame und in der näheren Umgebung aufhielten. Regelmäßig brachte die ältere Dame Katzenbabys und erwachsene Katzen, die sich in einem sehr schlechten Ernährungs- und Gesundheitszustand befanden, zu einer Pflegestelle der Katzenschutzfreunde, die sich im selben Ort befindet. Teilweise erkannte sie nicht, dass die Tiere sofortige Hilfe von einem Tierarzt gebraucht hätten, um Schlimmeres zu verhindern. So mussten viele Kitten sterben.


Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht in der VG Maifeld


Es ist ein Irrglaube, Katzen zu füttern und Unterschlupf zu gewähren, würde ausreichen und man müsse sich weiter um nichts kümmern. Es gibt seit Januar 2018 für die Verbandsgemeinde Maifeld eine Katzenschutzverordnung, das heißt Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht. Der Besitzer ist also in der Verantwortung, seine Katzen kastrieren zu lassen. Gerade bei einer derartigen Katzenpopulation, wie auf diesem Grundstück in diesem kleinen Dorf in der Verbandsgemeinde Maifeld.

Derjenige, der füttert, ist Besitzer. Sollten aus finanziellen Gründen oder weil die Katzen nicht eingefangen werden können, um sie zum Tierarzt zu bringen, die Kastrationen oder andere notwendigen tierärztlichen Behandlungen nicht möglich sein, ist der KSF immer gerne behilflich, Lösungen zu finden.

Wie hilft sich so mancher Nachbar? Die Katzen werden von der Nachbarschaft gehasst, weil sie überall ihre Exkremente inclusive Würmer hinterlassen. Für Kinder, die in den Höfen und Gärten spielen, eine Zumutung, denn die Katzen sind nicht nur mit Würmern befallen, sondern haben auch Haarlinge, Flöhe und Milben. Sperren aus NATO-Draht in der unmittelbaren Nachbarschaft zu errichten, damit die Katzen nicht auf die angrenzenden Grundstücke gehen, ist aber vollkommen indiskutabel. NATO-Draht ist gefährlich scharf und bedeutet eine Gefährdung für Kinder und andere Tiere. Das Ordnungsamt wurde durch die Katzenschutzfreunde über den NATO-Draht informiert, doch es passiert seit einem halben Jahr nichts! Es macht auch keinen Sinn Katzen zu erschlagen: Die Katze kann für das Dilemma nichts und die nächste Katzenvermehrung ist ohne Kastration dennoch in Sicht.


Verein entfernte bislang 49 Katzen aus unzumutbaren Zuständen


Am Karnevalsonntag 2018 haben die 1. Vorsitzende und ihr Mann wieder 12 Katzen im Haus der Besitzerin fangen müssen. Die Katzen waren bis auf drei unkastriert und mit Parasiten befallen. Im Haus lag überall Futter herum, teilweise mit Katzenstreu und anderem Dreck vermischt, schmutzige Handtücher und Decken, voller Flöhe und Haarlinge. Insgesamt 49 Katzen holte der Verein bis jetzt aus dieser unzumutbaren Behausung und im Umfeld weg. Die erwachsenen Kinder der älteren Dame würden gerne den Zustand der Räumlichkeiten positiv verändern und die zunehmende Katzenvermehrung beenden. Nur leider lässt es die Mutter nicht zu. Das Gesundheitsamt wurde informiert, aber die Räumlichkeiten im Haus wurden nicht angeschaut. Im Außenbereich darf laut Veterinär nicht mehr gefüttert werden, also kommen nun alle Katzen ins Haus.

Als die Kreisveterinärin mit den Ehrenamtlern der Katzenschutzfreunde vor Ort war, waren die Räume sauber und aufgeräumt. Geschönt, wie so oft, wenn Termine vereinbart wurden. Die eigentlichen Probleme werden vertuscht. Und vonseiten mancher Behörden muss man sich anhören, dass es noch schlimmere Fälle gibt. Nur wem hilft das? Den Angehörigen, die solch Umstände erdulden müssen? Den Katzen? Der Verein hat Anzeige wegen Tierquälerei erstattet.


Kosten pro Katze von 200 bis 250 Euro


Dem Verein der KSF wurde vonseiten der VG Maifeld zugesichert, dass er Unterstützung erhält. Bisher hat der Verein für seinen Einsatz 950 Euro bekommen. Durch einen Facebook Eintrag hat der Verein Spenden verzeichnen können. Leider reichen sie nicht aus, um die Tierarztkosten zu decken. Pro Katze ist, wenn nichts Schlimmeres passiert, mit Kosten zwischen 200 und 250 Euro zu rechnen.

Über Gebühr werden die Helfer des Vereins belastet. Da viele der Tiere keine Toiletten kennen, sind die Pflegearbeiten im Katzenhaus und auf den Pflegestellen sehr intensiv. Zum Glück verfügen die Katzenschutzfreunde über eine Intensivstation und zwei Quarantänehäuser. So können die Fellnasen separiert behandelt und betreut werden. Der Großteil der Katzen ist scheu bis verwildert. Sie haben panische Angst und bräuchten Menschen, die sich mit viel Zeit um die Katzen kümmern.


Es werden Pflegestellen gesucht und Spenden benötigt


So sucht der KSF dringend private Pflegestellen und Gehöfte wo, die scheuen oder verwilderten Katzen einen warmen sicheren Unterschlupf haben und regelmäßig Futter bekommen. Der Verein betreut solche Futterstellen fachmännisch und stellt wenn nötig Futter zur Verfügung.

Interessierte können sich über Tel. (0 26 46) 91 59 28 oder per E-Mail an info@katzenschutzfreunde.de an die Katzenschutzfreunde wenden.

Spendenkonto der Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.: IBAN DE61 5776 1591 0416 1258 00, Volksbank RheinAhrEifel eG

Pressemitteilung

Katzenschutzfreunde

Rhein-Ahr-Eifel e.V.

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