MSC Sinzig erfolgreich auf dem Nürburgring
Audi-Sieg beim 49. ADAC Barbarossapreis
Nürburg. Mit wechselhaften Witterungsbedingungen starteten am vergangenen Samstag die VLN-Akteure in ihren vorletzten Meisterschaftslauf. Nach vier Siegen des Porsche Teams von Manthey Racing in den sieben Rennen zuvor konnten sich bei dem vom MSC Sinzig ausgerichteten 49. ADAC Barbarossapreis Markus Winkelhock (Schorndorf) und Dries Vanthoor (Belgien) im Audi R8 LMS von Land Motorsport durchsetzen. Während mit diesem Erfolg das Fahrerduo der Ingolstädter-Marke den zweiten Saisonsieg sicherte, war es für die beiden Piloten ihr erster Sieg bei einem VLN-Lauf überhaupt. Der 19-jährige Belgier Dries Vanthoor trug sich zudem mit diesem Erfolg als jüngster VLN-Sieger aller Zeiten in die Statik der Serie ein. Platz zwei belegten Hubert Haupt (München), Abdulaziz al Faisal (Saudi-Arabien) und Yelmer Buurman (Niederlande) mit einem Mercedes GT3 vom Black-Falcon-Team aus Meuspath. Die Mannschaft des Wochenspiegel-Teams Monschau, Georg Weiss (Monschau), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Oliver Kainz (Mayen) überquerte mit dem Ferrari 488 GT3 als Dritte die Ziellinie. Auf Position vier landeten Sebastian Morris (Großbritannien), Alex Lambertz (Heinzberg) und Jordan Tresson (Frankreich) mit dem Walkenhorst Motorsport BMW M6 GT3. Auf Rang fünf folgten Frank Stippler (Bad Münstereifel) und Dieter Schmidtmann (Mechernich) im Audi R8 LMS von Phoenix Racing. Als schnellstes Nicht-GT3-Auto erreichten Frank Kräling (Winterberg), Marc Gindorf (Monaco) und Christopher Brück (Köln) als Sieger in der SP7 Klasse mit ihrem Porsche 911 GT3 von GetSpeed Performance als Sechste das Ziel. Ferdinand und Johannes Stuck (beide München) holten sich mit ihrem KTM X-BOW einen überraschenden siebten Rang. Alexander Mies (Heiligenhaus) und Tim Scheerbarth (Dormagen) sicherten sich mit dem achten Rang im GetSpeed Cup-Porsche zugleich auch den Sieg in der Cup 2-Wertung. Auf Rang neun folgten die Teamkollegen Janine Hill, John Shoffner (beide USA) und Arno Klasen (Karlshausen) mit einem weiteren Porsche aus der Cup 2-Klasse. Komplettiert wurden die Top 10 vom Cup-Porsche des Teams 75 Motorsport. Rang 13 für den Frikadelli Porsche von Sabine Schmitz, Klaus Abbelen (beide Barweiler) und Andreas Ziegler (Remagen). „Im Großen und Ganzen müssen wir mit Platz 13 zufrieden sein, zumal wir noch 45 Sekunden zusätzliche Standzeit wegen eines Fehlers bei einer Code-60-Phase hatten“, resümiert Teamchef Abbelen. „Ärgerlich, aber so etwas passiert ab und zu. Auch mit Platz sechs in der Klasse kann ich leben.“ Der Porsche mit der Profibesatzung von Frikadelli Racing fiel beim Rennen den Lärmvorschriften zum Opfer. Um die Auspuffanlage den Lärmvorschriften entsprechend anzupassen, mussten Norbert Siedler und Klaus Bachler (beide Österreich) einen außerplanmäßigen, zeitintensiven Boxenstopp einlegen. Anschließend drehte das Duo zum Reifentest noch einige Runden und beendete aber bei einsetzendem Regen das Rennen. Mit einer Rundenzeit von 8:00,903 Minuten hatte sich Jochen Krumbach im morgendlichen Zeittraining mit dem Ferrari die Pole-Position gesichert. Bereits in der Startphase musste Krumbach sich jedoch den Attacken von Markus Winkelhock im Audi geschlagen geben. Zu Beginn der ersten Nordschleifen-Runde hatten sich hinter dem ehemaligen Formel-1-Piloten im führenden Land-Audi der Ferrari, der Schnitzer-BMW, der Manthey-Porsche von Kevin Estre sowie der Audi von Phönix Racing mit Frank Stippler einsortiert. Der BMW, der nur zu Testzwecken das Rennen bestritt, bog bereits nach der ersten Runde in die Box ab. Im zweiten Umlauf zog Frank Stippler mit dem Phoenix-Audi auf der Döttinger Höhe gleich an zwei Konkurrenten vorbei und schloss auf das führende Schwesterfahrzeug auf. In Runde vier dürfte der Blutdruck bei den Teamchefs in der Box der beiden Audi-Teams deutlich angestiegen sein, als diese sich bei einem Überrundungsvorgang beinahe von der Strecke katapultierten. Nutznießer war Kevin Estre, der mit dem Manthey-Porsche an Stippler vorbeizog. Fortan entbrannte ein packendes Duell um die Plätze zwischen Manthey- und Phoenix-Racing. Runden lang fuhren die beiden Kontrahenten im Zentimeterabstand durch die „Grüne Hölle“. Nach dem Fahrerwechsel von Kevin Estre auf Matteo Cairoli endete das Rennen für den Manthey-Porsche. Estré schlug aufgrund eines Fahrfehlers in der Hatzenbach in die Leitplanken. Infolgedessen drehte sich der Porsche um 180-Grad auf dem Grünstreifen. Was folgte, war die wohl spektakulärste Szene des Rennens. Der nachfolgende BMW 318is konnte nicht mehr ausweichen und stieß frontal mit dem Porsche zusammen, richtete sich empor und landete jenseits der Leitplanke auf dem Dach. Beide Fahrer blieben dabei glücklicherweise unverletzt. Fortan verlief das Rennen an der Spitze ohne weitere Höhepunkte.
Neben dem Kampf um den Tagessieg rückte beim vorletzten Saisonlauf auch die Meisterschaftsentscheidung in den Focus. Michael Schrey (Wallenhorst) konnte mit seinem sechsten Sieg in der BMW M235i Racing Cup-Klasse die Entscheidung zwischen ihm und den Piloten von Adrenalin Team Pixum Motorsport, Norbert Fischer (Köln), Christian Konnerth (Winnenden) und Daniel Zils (Bendorf) auf den finalen Lauf vertagen. Die Piloten des Adrenalin-Teams hatten sich zuvor den Sieg in der V5 gesichert. Mit den Klassensiegen dieser beiden Teams zerschlugen sich auch alle Meisterschaftshoffnungen für Marcel Manheller (Döttingen), der erneut gemeinsam mit Carsten Knechtges (Mayen) die Klasse V4 gewinnen konnte. Da aber nur die sieben besten Läufe in die Meisterschaftswertung eingehen, kann Manheller als bester Lokalmatador maximal noch Position drei in der Meisterschaft erreichen. Ein fehlerfreies Rennen lieferten auch Andy Gülden (Reifferscheid) und Benjamin Leuchter (Duisburg) im Volkswagen Golf GTI TCR, womit sie sich in der hart umkämpften TCR-Klasse den zweiten Platz sicherten. Während die Lokalteams mit fünf Fahrzeugen in den Top 10 und den entsprechenden Klassensiegen der leistungsstarken Rennboliden beim 8. Lauf erfolgreich abschnitten, konnten die weiteren regionalen Teams nicht die erhofften Erfolge einfahren. Der Teichmann H&R Porsche mit der Start-Nr. 960 schied durch einen Unfall kurz vor Rennende in aussichtsreicher Position aus. Das Schwesterauto, der Tigrol-Porsche, wurde von einem Getriebeproblem gestoppt. Michael Teichmann: „Das ist nun der dritte Ausfall aufgrund eines Problems, auf das wir als Team keinen Einfluss haben. Wir können nur hoffen, dass der Hersteller die Ursache schnell findet und beheben kann. Der jetzige Zustand ist absolut nicht zufriedenstellend.“ Auch die Besatzung des Eifelblitzes hatte mit Problemen nach anfänglicher Klassenführung zu kämpfen. Am Ende belegte das Fahrerduo Thomas Jäger (Österreich) und Rudi Adams (Nohn) mit dem BMW M235i Racing Cup vom Team Scheid-Honert Motorsport nur die achte Position in der Klasse. In der Klasse SP8 fuhren Stephan Wölflick (Quiddelbach) und Jürgen Gagstatter (Dormagen) mit ihrem Ford Mustang als fünfte von sechs gestarteten Fahrzeugen in dieser Klasse über die Ziellinie. Bereits am 21. Oktober startet mit dem 42. DMV Münsterpokal die VLN in ihr Saisonfinale - mit der Meisterschaftsentscheidung.
BURG