Stadtmuseum zeigt Schrecken und Alltag des Kriegs

Ausstellung„Im Westen nichts Neues?“

Ausstellung
„Im Westen nichts Neues?“

Die Ausstellung „Im Westen nichts Neues?“ bietet interessante Eindrücke und Informationen aus dem ersten Weltkrieg.Alfred Michels

Andernach. Gab es im 1. Weltkrieg Zeiten der Normalität? Konnte es sie überhaupt geben in einer Welt heulender Granaten und dumpfer Explosionen, wabernder Giftgaswolken und nach Luft röchelnder Sterbender? Nein, Normalität gab es während des 1. Weltkrieges nicht, auch wenn einige Motive der Fotoausstellung „Im Westen nichts Neues“ sie bei oberflächlicher Betrachtung suggerieren.

So wie dieses Foto, das die Ecke eines Holztisches zeigt, auf dem dicht an dicht eine bemalte Wasserkanne, eine gefüllte Trinkschale, ein Steintopf, ein halbes Brot und ein Messer zu sehen sind. Ein Stillleben, das Ästhetik ausstrahlen würde, läge auf dem Steintopf nicht eine tote Ratte.

Oder dieses Motiv eines Mädchens und eines Jungen, die beide Hundewelpen auf dem Arm tragen.

Das Mädchen drückt den kleinen Hund fest an sein Gesicht, als könne er ihr die Gefühle geben, die ihr in dieser Zeit voller Elend, Grausamkeit und Tod von den Menschen vorenthalten werden: Wärme, Zuneigung, Liebe.

Es sind die Kontraste zwischen den beschriebenen Motiven und den Fotos vom Soldatenleben oder den Spuren von Kriegshandlungen, die der Ausstellung „Im Westen nichts Neues“ mit Fotografien und Textauszügen aus Briefen der Brüder Herbert und Alfred Michels eine besondere Atmosphäre verleihen.

Info: Die Ausstellung ist noch bis 1. Mai im Stadtmuseum Andernach, Hochstraße 99, zu sehen sein. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 16 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertag, 14 bis 17 Uhr. Weitere Infos im Internet: www.andernach-museum.de und auf der facebook-Seite des Stadtmuseums.