BALOU e.V. sucht Helfer für das gemeinnützige Biokaufgeschäft

BALOU e.V. kämpft weiter

BALOU e.V. kämpft weiter

Karl (links) und Hanno sind, stellvertretend für alle Mitglieder, vorsichtig optimistisch.-WR-

Selters. Was bedeutet BALOU? Biologisch – Altruistisch – Liebevoll – Organisiert – Unabhängig. Diese fünf Merkmale haben sich die Gründungsmitglieder vom BALOU e.V. auf ihre Fahnen geschrieben. Daraus kann man bereits schließen, dass es sich nicht um einen Allerwelts-Verein handelt, die Ansprüche wurden gezielt hoch angesetzt.

Geboren aus der Idee einer fairen Welt ohne Verschwendung

Einige Mitglieder des Vereins, die sich bereits durch gemeinsame sportliche Aktivitäten bestens kannten, waren mit der Situation der Überproduktionen von Lebensmitteln und der damit verbundenen Wegwerfmentalität nicht einverstanden. Ihnen allen war von Anfang an klar, dass sie nicht die Welt retten könnten. Es sollten jedoch eindeutig definierte Ziele vorgegeben werden: Verkauf von nachhaltigen, umwelt- und tierschutzfreundlich hergestellten Lebensmitteln, um einen kleinen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten zu können.

In der Findungsphase des Vereins wurde lebhaft, auch kontrovers, über die Verwirklichung der Idee diskutiert, zumal die Gründung in die heiße Phase der Diskussionen um TTIP fiel. Die Gründungsmitglieder vertraten dann mehrheitlich die Auffassung, dass durch die TTIP der deutsche Markt mit gentechnisch manipulierten Lebensmitteln aus Übersee manipuliert und überschwemmt würde.

Da sich in Selters die Gelegenheit bot, ein Ladenlokal anzumieten, begann im Vorfeld die Organisation eines Bio-Kaufgeschäftes. Durch Kontakt mit Lieferanten und Erzeugern gelang es, biologisch geerntetes Obst und Gemüse in das Angebot aufzunehmen, ergänzt durch Käse, Wurst und Brot, die ebenfalls den Bio-Standards entsprechen. Nach und nach erfüllte sich der Traum, die Welt wenigstens ein kleines Bisschen besser zu gestalten, und sei es nur in Selters und der näheren Umgebung.

Hinter diesem sozial anspruchsvollen Projekt stand der Anspruch, genau nach den Merkmalen von BALOU zu handeln, dazu gehörte natürlich auch eine große Portion Idealismus. Die Anfänge waren gemacht, bei der Eröffnung standen sich die Besucher auf den Füßen. Aber aller Idealismus hilft nicht weiter, wenn es um das Betreiben des Bio-Ladens geht. Da alles absolut ehrenamtlich lief, mussten einige Mitglieder des Vereins mehrere Aufgaben schultern, z.B. Einkauf, Abrechnungen, Buchhaltung, Verkauf, et cetera.

Zu wenige Schultern

für zu viele wichtige Aufgaben

Die Nachfrage war vorhanden, und so erweiterte sich das Angebot ständig. Doch leider standen in dieser Situation nicht mehr alle Mitglieder zur Verfügung, deshalb lastete auf den übrigen Mitgliedern ein starker Druck, da sie neben ihren Berufen sehr viel Zeit in den BALOU investieren mussten. Zunächst war man so weit, die berühmte „Reißleine“ zu ziehen, doch durch den Artikel in BLICK aktuell vergangener Woche hat sich eine neue Situation ergeben, verbunden mit neuer Motivation.

BALOU soll weitergeführt werden, das ist die erste Erkenntnis aus dem Geschehen der letzten Tage. Um das zu realisieren, werden Menschen gesucht, die sich mit den eingangs beschriebenen Zielen identifizieren können und bereit wären, in Absprache einige Stunden wöchentlich im BALOU zu verbringen. Nach entsprechender Einarbeitung hätten sie die Möglichkeit, ehrenamtlich einer verantwortungsvollen Tätigkeit nachzugehen, könnten dabei kaufmännisches Talent beweisen und nebenher interessante Leute kennenlernen.

Wer Interesse hat, der kann sich während der Öffnungszeiten im BALOU melden – keine Angst, die beißen nicht. Die Öffnungszeiten sind dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr, montags und mittwochs von 10 bis 13 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr.