Schwester Dr. Lea Ackermann feiert runden Geburtstag

Berühmt und berüchtigt: Solwodi-Gründerin wird 80

Berühmt und berüchtigt: Solwodi-Gründerin wird 80

Solwodi-Gründerin Lea Ackermann feierte kürzlich ihren 80. Geburtstag. Foto: Bischöfliche Pressestelle Trier

04.02.2017 - 09:00

Boppard-Hirzenach. Seit 1985 setzt sich Schwester Dr. Lea Ackermann für Frauen in Not ein. Sie gründete vor 30 Jahren die Hilfsorganisation „Solidarity with Women in Distress – Solidarität mit Frauen in Not“ (Solwodi) gegen sexuelle Ausbeutung von Frauen. Nun feierte Lea Ackermann ihren 80. Geburtstag im Bopparder Stadtteil Hirzenach.

„Schwester Lea hat ein waches Herz, dies hängt mit dem Glauben an Gott zusammen“, stellte Bischof Dr. Stefan Ackermann während der Eucharistiefeier in der Pfarrkirche St. Bartholomäus fest. Es sei wichtig, sich nicht zurückzulehnen und zu sagen: „Ich bin zufrieden mit meinem Leben“, sondern man solle sich immer wieder aufkratzen lassen und die Stimme gegen Ungerechtigkeiten erheben, so wie die Jubilarin. „Schwester Lea setzt sich dafür ein, dass Menschen das Heil in einer unheiligen Welt erfahren können“, resümierte der Bischof.

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer würdigte die Anstrengungen der Ordensfrau: „Sie lebt ein Tun vor, das sich aus Wut speist. Diese Wut setzt sie dann in Taten um.“ Die Politikerin bedankte sich für ihr Engagement. „In Ihren Augen haben diese Frauen Charismen, die es zu stärken gilt“, richtete Malu Dreyer ihr Wort an Lea Ackermann. Solwodi steht für Hilfe zur Selbsthilfe. Die Organisation ermöglicht Frauen zu arbeiten und somit den Sprung in die Selbstständigkeit – weg von sexueller Ausbeutung. Doch Lea Ackermann engagierte sich auch immer politisch. „Daher ringen wir auch schon mal gemeinsam um einen richtigen Weg“, deutete Malu Dreyer im Hinblick auf politische Entscheidungen im Umgang mit Prostitution in Deutschland an.

Aufgewachsen ist Lea Ackermann in Saarbrücken. Die Ordensschwester der „Missionsschwestern unserer Lieben Frau von Afrika“ wollte immer Menschen helfen, so gab sie gegen den Willen ihrer Eltern ihren Job bei einer Bank auf und trat 1960 in den Orden ein. Sie unterrichtete 1967 an einem Mädcheninternat in Ruanda, dessen Direktorin sie 1970 wurde. 1985 wurde sie erneut nach Afrika geschickt, diesmal in die kenianische Hafenstadt Mombasa. Dort gründete sie Solwodi als Ausstiegsprojekt für Frauen und Mädchen in der Elendsprostitution. Seit 1988 engagiert sich Schwester Lea mit Solwodi auch in Deutschland für Migrantinnen in Notsituationen. In 18 Beratungsstellen und in neun Schutzhäusern erhalten Frauen psychische, gesundheitliche und juristische Hilfe.

Die Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes betonte, dass sie ihre Idee von Solwodi ohne Unterstützung nicht hätte verwirklichen können. „Es ist daher unser Fest“, machte sie den Geburtstagsgästen energisch klar. Dabei hatte sie auch stets Hilfe von „oben“: „Ich hab zu Gott gesagt: Lass mich bloß nicht hängen, es sind deine Töchter.“ Obwohl sie an ihrem Geburtstag von vielen Seiten ihre Jugendlichkeit bescheinigt bekam, wird sie in Zukunft etwas kürzer treten. Die Sozialpädagogin Annemarie Pikl aus der Gemeinschaft der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ wird ihre Nachfolgerin. Doch auch weiterhin wird das Thema Ungerechtigkeit gegen Frauen Lea Ackermann beschäftigen. Gerade veröffentlichte sie zusammen mit dem Autor Prof. Dr. Michael Albus das biografische Porträt „Der Kampf geht weiter – Damit Frauen in Würde leben können“. „Schwester Lea Ackermann ist berühmt und berüchtigt für ihren Mut“, brachte es Michael Albus schmunzelnd auf den Punkt.

Weitere Informationen gibt es auf www.solwodi.de

Pressemitteilung Bischöfliche Pressestelle Trier

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
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Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
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@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
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