Traditionsreiche Veranstaltung in Isenburg endete Pfingstmontag mit der Beerdigung des Kirmesmannes im Saynbach
Brot, Böller und Bäumchen auf der Kirmes
Isenburg. Die Jugend ist es, die in Isenburg über die Pfingstfeiertage für Schwung und gute Laune im Ort sorgt. Von den Mitgliedern der Kirmesgesellschaft wird ein dreitägiges Event auf die Beine gestellt, dass an Geselligkeit und Tradition nichts vermissen lässt. Von Bedeutung ist schon mal die Existenz eines schmucken Kirmespaares, das in diesem Jahr von Tim Eckert und Jasmin Henn präsentiert wird. Tim wohnt und arbeitet zwar in Westerburg, wurde aber vor zwei Jahren - so berichtet Jasmin stolz - von den Isenburgern „abgeworben“ und ist seitdem Mitglied der Isenburger Kirmesgesellschaft. Jasmin ist ein echtes „Isenburger Mädchen“. Traditionell wird das Kirmespaar auf der Jahreshauptversammlung gewählt. Die hat in Isenburg bereits im Januar stattgefunden. Die Aufgaben des Kirmespaares beginnen freitagabends mit dem Bäumchenstellen. Die KG klappert dann die Isenburger Sehenswürdigkeiten ab und stellt die geschmückten Birken auf. Das Kirmespaar finanziert den anschließenden geselligen Abend für die Mitglieder der Gesellschaft. Zu den weiteren Pflichten des Kirmesjungen gehört es, die Festgesellschaft am Samstag mit etwas Essbarem zu versorgen. Tim, der ein Handwerk als Bäcker lernt, hatte sich dafür Leberkäse im - passend zu seinem Beruf - Brötchen ausgesucht.
Großer Kirmesumzug
Am Nachmittag trafen sich dann die Isenburger vor dem Dorfgemeinschaftshaus und auf dem angrenzenden Kirmesplatz. Von hier aus startete der große Kirmesumzug durch den Ort, angeführt wieder vom Kirmespaar und den Kindern des Ortes, die ihre Fahrräder mit buntem Papier festlich geschmückt hatten. Musikalisch wurde der Umzug unterstützt von den Wülfersberger Blasmusikanten aus Gladbach. Hierbei kam auch zum ersten Mal die prächtige Eierkrone zur Geltung, die von der Kirmesgesellschaft gebastelt worden war. Dem traditionellen Kirmesmann, einer Art Strohpuppe, steht kein schönes Ende bevor: Er wird am Pfingstmontag, dem Ende der Kirmes, traditionell angezündet und im durch den Ort fließenden Saynbach versenkt. Die Mitglieder der Kirmesgesellschaft, angeführt wieder vom Kirmespaar Tim und Jasmin, erweisen dem Kirmesmann allerdings die Ehre, ihn in das knietiefe Wasser zu begleiten.
Die Feuerwehr aus Kleinmaischeid sichert die Straßen beim Umzug durch den Ort und gewährleistet die Brandwache beim großen Feuerwerk am Samstagabend. Dann erstrahlt die Burgruine der Isenburg in farbenprächtigem Glanz, zur Freude der vielen Besucher der Isenburger Kirmes.
Gesangverein „Harmonie“
Eine wichtige Rolle spielt auf der Kirmes der Isenburger Gesangverein „Harmonie“. Die Männer und Frauen gestalteten den Gottesdienst am Sonntag musikalisch mit und sangen anschließend noch einmal am Ehrendenkmal und an der sogenannten „Porz“, einem kleinen Brunnen am Ortsausgang von Isenburg Richtung Bendorf. Hier hielt Ortsbürgermeister Detlev Mohr noch eine kleine Ansprache.
Zum Frühschoppen übergaben die Harmonisten an den Musikverein Stromberg, der dann die Gäste musikalisch unterhält. Der Kirmesjunge Tim Eckert kam wieder ins Spiel, als am Sonntag und am Montag gebacken wurde, und zwar frisches Brot und Laugengebäck. Sindy Henn ist momentan die Vorsitzende der Isenburger Kirmesgesellschaft.
Diese hat 45 Mitglieder im Alter von 16 bis 28 Jahre. Der Verein macht einmal im Jahr eine Kneipentour durch die Düsseldorfer Altstadt und bedankt sich damit bei allen Helfern der Kirmes mit einem gesonderten Helferfest. Das kann mal ein schönes Essen sein, oder auch eine abenteuerliche Kanufahrt. Auch eine Maiwanderung findet regelmäßig statt.
Sehr schöner Artikel????