Brodenbach im Rennfieber

Das Motorbootspektakel locktetausende Besucher an die Mosel

Das Motorbootspektakel lockte
tausende Besucher an die Mosel

Das Interesse der Zuschauer an diesem spannenden Motorsportspektakel war sehr groß, Tausende waren nach Brodenbach gekommen. -EP-

Das Motorbootspektakel lockte
tausende Besucher an die Mosel

Als der Startschuss fiel, schossen die Boote pfeilschnell aus dem Wasser, Wasserfontänen spritzten.

Das Motorbootspektakel lockte
tausende Besucher an die Mosel

Pech hatte Lokalmatador Christian Groß aus Löf, als es ihn bei einem Rennen aus der Kurve warf und die Feuerwehr ihm Hilfe leisten musste.

Das Motorbootspektakel lockte
tausende Besucher an die Mosel

Die Teams der Rennfahrer leisteten Enormes beim Transport der Boote aus und ins Wasser.

Das Motorbootspektakel lockte
tausende Besucher an die Mosel

Brodenbach. Motorenlärm, Wasserfontänen, gesperrte Straßen, tausende Zuschauer mit bester Stimmung bei gutem Wetter, das war das Bild, das Brodenbach am vergangenen Wochenende zeigte. Der ansonsten beschauliche Ort im Moseltal, war zum dreiundvierzigsten Mal Austragungsort des Internationalen ADAC Motorbootrennen. Mit dieser Veranstaltung in der 45. Auflage, bot der ADAC Motorsport auf dem Wasser vom Feinsten und in seiner ursprünglichen Art, ausgetragen in vier Klassen: Internationale Meisterschaft Klasse Formel 2, ADAC Motorboot Masters 2016, ADAC Motorboot Cup 2016 und ADAC Jetboot Cup 2016. Insgesamt kämpften 71 Motorboot- und Jetskifahrer um Punkte, Pokale und Siege. Die teilnehmenden Boote der einzelnen Klassen unterliegen einem strengen Reglement, was Ausstattung und Zeitlimit, Streckenlänge beim Rennen betrifft. So mussten die Teilnehmer der Klasse Formel 2 in ihren 513 kg schweren (inklusive Fahrer) Katamaranen, die Höchstgeschwindigkeiten von 200 km/h schafften, drei Läufe mit jeweils 16 Runden und insgesamt 76,8 km zurücklegen. Es war ein besonderes Spektakel für die Zuschauer, da die Boote der Formel 2 extrem schnell sind. Von acht Teilnehmern in dieser Klasse siegte der Österreicher Rupert Temper vom Team RSC Regau mit 969 Gesamtpunkten. Ihm folgten der Norweger Frode Sunsdal (Frode Sunsdal-RTR Racing Team Werner) mit 925 Punkten und der Deutsche Stefan Hagin (Rowe Powerboat) mit 600 Punkten. Lokalmatador Manuel Saueressig aus Brodenbach, der für den ADAC Mittelrhein an den Start ging, belegte Platz fünf mit 545 Punkten. Er hatte sich einen erfolgreichen Saisonauftakt erhofft. Leider gab es im Vorfeld Probleme, denn am Motorblock wurde ein Haarriss festgestellt. Dadurch konnte Manuel Saueressig weniger Testfahrten ausführen, als gewünscht. Die Motorboote in der ADAC Master Klasse sind ebenfalls Katamarane mit 60 PS und zirka 135 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Vorgeschrieben ist ein Motor aus dem Hause Mercury, bei der Wahl des Propellers – drei- oder vierfach und welcher Hersteller – liegt die Entscheidung beim Fahrer und seinem Team.

Zwei Sprint- und Hauptrennen

Es sind jeweils zwei Sprint- und Hauptrennen auf einer Länge von 9,6 und 19,2 Kilometern zu bestreiten. Vierzehn Fahrer starteten in dieser Klasse. Sowohl beim Sprintrennen, als auch beim Hauptrennen siegte der Lette Nikita Lijcs vom Jurmala Racingteam mit 40 beziehungsweise 80 Punkten. Den zweiten Platz in beiden Rennen belegte der Deutsche Maximilian Stilz (Stilz Powerboat Racing) mit 36 und 68 Punkten Paulius Stainys aus Litauen errang mit 30 Punkten beim Sprintrennen Platz drei, sowie der Schwede Morgan Jernfast beim Hauptrennen mit 60 Punkten. Auf ein erfolgreiches Wochenende hatte auch Christian Groß aus Löf gehofft, der auch beim ADAC Motorboot Master an den Start gegangen war. Nach einem halben Jahr Vorbereitung mit neuem Boot, freute sich das Powerboat Racingteam Moselstern auf den Start in die Saison. Die Erwartungen wurden leider nicht erfüllt, er belegte nur Platz elf und zehn, auch weil es ihn bei einem Rennen aus der Kurve warf. Aus GFK sind die Katamarane der Klasse ADAC Motorboot Cup und stammen alle aus der Werft Molgaard/Dänemark, die Motoren aus dem Hause Tohatsu. Es sind Serienmotoren, an denen nichts verändert werden darf. Einheitlich sind auch die Propeller aus Edelstahl. Um jegliche Manipulation aus zu schließen, werden sie vor dem Rennen immer neu verlost, denn es sind rennentscheidendste Teile. Die Boote haben eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern. Insgesamt fünf Anmeldungen, alle aus Deutschland, gab es in dieser Klasse, bei der jeweils zwei Sprint- und Hauptrennen mit 7,2 km und 14,4 km zu fahren waren.

Siegerin beider Rennen ist

Denise Weschenfelder

Beide Rennen konnte Denise Weschenfelder aus Karlsruhe (Team Germany Racing) für sich entscheiden. Sie erzielte 40 und 80 Punkte. Als zweiter erhielt Patrick Adler (Racing Team Rhein-Neckar) bei beiden Rennen 36 und 72 Punkte. Isabell Weber (Isabell Weber Racing powerd by kfzteile 24) belegte Platz drei mit 32 und 64 Punkten. Der ADAC Jetboot Cup wird in vier Klassen unterteilt ausgetragen: Ski Stock (bis 110 PS), Ski Open (bis 180 PS), Runabout Stock (bis 350 PS) und Runabout Open (bis 550 PS). Ski bezeichnet die Steher-Klasse, Runabout die Sitzer, Stock ist die Serienklasse und die getunte nennt man Open.

Bei der Spark-Klasse

wird auf Zeit gefahren

Neu ist die Spark-Klasse, bei der es sich um eine kostengünstige Einsteigerklasse handelt, die mit bis zu 110 PS startet. Die Rennen werden auf Zeit gefahren. Der Däne Anders Keller siegte beim Finale in den Klassen Ski Open und Ski Stock mit 70 und 66 Punkten. Zwei deutsche Sieger gab es beim Runabout Open und Runabout Stock. Sie heißen Nico Russ (Jet-Racing-Germany) und Patrick Hoffmann (Jet Porda) und erzielten 61 beziehungsweise 75 Punkte. In der Klasse Spark konnte Philipp Weis aus Lohr am Main die Siegertreppe mit einem Ergebnis von 65 Punkten besteigen.

Eine tolle Veranstaltung mit einem bunten Rahmenprogramm

Hautnah konnten die Besucher diese Veranstaltung erleben, und das, ohne Eintrittsgeld zahlen zu müssen. Auch das Fahrerlager, wo die Teams schraubten, tüftelten und sich Taktiken ausdachten, war frei zugänglich. Wie in den vergangenen Jahren, war die durch Brodenbach führende Bundesstraße 49 gesperrt. So entstand eine rund 12.500 Quadratmeter große Veranstaltungsfläche, auf der es auch ein Rahmenprogramm, sowie Unterhaltung für Groß und Klein gab. Der ADAC Mittelrhein wird bei dieser bedeutendsten Veranstaltung des Rennsports auf dem Wasser in Rheinland-Pfalz, von der Arbeitsgemeinschaft Motorbootrennen Brodenbach/Mosel unterstützt. Seit 1980 vereinen sich in ihr Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Brodenbach und dem Musikverein Brodenbach. Es sind viele Aufgaben zu bewältigen, wie der Auf- und Abbau der schwimmenden Start- und der Steganlage. Auch das Absichern der gesperrten Bundesstraße und das Zuweisen von Parkplätzen wurden von den Mitgliedern der AG gemeistert. Nebenbei betrieben sie noch die Getränke- und Imbissstände. Ein Höhepunkt war auch in diesem Jahr für alle Teilnehmer, Veranstalter und Besucher, aus dem Ort und aus der Ferne, das gemütliche Beisammensein am Samstagabend am Wein- und Bierbrunnen. Bei dieser Veranstaltung sorgte der Musikverein Brodenbach für moselländische Stimmung. Das „WIR“ wurde an diesem Wochenende großgeschrieben. Denn nicht nur die ehrenamtliche Unterstützung vieler Menschen, sondern auch das Verständnis der Anwohner war gefordert. Der ganze Ort war eingebunden in diese schon Jahrzehnte dauernde Erfolgsgeschichte, die viele Gewinner hervorgebracht hat: die Menschen die hier leben/die ganze Region/die Freunde und Aktiven des Motorsports und den ADAC Mittelrhein. Sie alle erlebten an diesem Wochenende Brodenbach als Ort des spannenden Motorsports auf dem Wasser mit internationalem Flair.