Persönlichkeit der Woche

Dechant Mathias Veit -Ich möchte für die Menschen da sein

Dechant Mathias Veit -
Ich möchte für die Menschen da sein

Mit Pastor Schrupp und Weihbischof Peters.-BS

Dechant Mathias Veit -
Ich möchte für die Menschen da sein

Einen Steinwurf vom Garten entfernt erreicht Dechant Mathias Veit seine Herz Jesu Kirche.

Dechant Mathias Veit -
Ich möchte für die Menschen da sein

Auf dem Sportplatz.

Mayen. In seinem Seelsorgebereich ist der im saarländischen St. Wendel geborene Mathias Veit leitender Pfarrer über die stolze Anzahl von 14.000 Gläubigen. Und dies verteilt über acht Pfarreien innerhalb der Pfarreiengemeinschaft Mayen. Aber ehe es so weit war, hatte der beliebte sympathische „Pasdur“, wie er in Mayen liebevoll von seinen „Schäfchen“ genannt wird, jeweils drei Kaplans- und Vikarsjahre zu absolvieren, ehe er ab dem Jahre 1997 im Mosel-Triumvirat, den Winzergemeinden Maring-Noviant, Osann-Monzel und dem Ort Kesten, elf Jahre als Pfarrer und davon auch vier Jahre lang als Dechant des Dekanates Bernkastel segensreich wirkte. Der nächste Wirkungskreis als Pfarrer hieß dann ab Mai 2008: „Herz Jesu Mayen“, St. Kastor und Katherina Kehrig“, und „St. Martin Alzheim“. Und ab Oktober des Jahres kam „St. Johannes der Täufer in St. Johann“, „St. Clemens Mayen“, St. Bernhard Kürrenberg“ dazu. Weitere drei Jahre später folgten „St. Veit in Mayen“ und „St. Silvester Hausen“. Wahrhaft eine seelsorgerische Mammutaufgabe für den 54-jährigen, die er aber mit viel Bravour, Freude am Glauben und am Priesterberuf meistert. Nun hatte er bei seiner Priesterweihe durch den damaligen Bischof Hermann Josef Spital vor einem Vierteljahrhundert im hohen Dom zu Trier, einen schönen, einst aus dem Johannes Evangelium, das Wort Jesu überliefernden Weihespruch gewählt, der da hieß: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben“. Wir trafen uns mit Mathias Veit zum Gespräch:

BLICK aktuell: „Inwieweit praktizieren Sie diese Worte in der heutigen schnelllebigen und hektischen Zeit, bei ihrem Wirken als Mann der Kirche, als Priester, Dechant, Mitglied der Bischofssynode und als Pfarrkonsulator? Alles wieder Aufgaben, die viel von ihnen abverlangen?“

Mathias Veit: „Mir gefällt dieser Spruch eigentlich so gut, weil er viel darüber sagt, was Jesus eigentlich will. Und ich will in der Nachfolge Jesu durch meinen Dienst, durch meine Begegnung mit Menschen, auch durch die Spendung von Sakramenten und durch die Verkündigung des Wortes Gottes, Menschen Leben schenken. Ein Leben, das nicht von mir ist, sondern das von Gott kommt. Und ich denke, das ist für die heutigen Menschen genau so wichtig und wohltuend, wie für die Leute zur Zeit Jesu“.

BLICK aktuell: „Es gibt Bestrebungen über die Zukunft der Kirche, auch hier im ländlichen Raum. Wie sehen Sie das, auch für ihren Wirkungskreis Mayen?“ Mathias Veit: „Ja, es sind Veränderungen, die sich nicht aufhalten lassen. Die Gründe dafür sind vielfältig, ich bin aber dennoch zuversichtlich, weil ich erlebe wie sich viele Ehrenamtliche und auch Hauptamtliche hier in einem sehr guten Team der Kirche widmen und ihre Begabung einbringen. Ich setze darauf, dass die Kirche die Zukunft trägt“.

BLICK aktuell: Ginge es überhaupt im Kirchendienst noch ohne diese Ehrenamtlichen?“

Mathias Veit: „Klares Nein, das würde absolut nicht gehen, denn auch zu Zeiten Jesu war Kirche nicht nur „Hauptamtlich“. Es gab immer Menschen, die nach ihren Möglichkeiten Jesus nachgefolgt sind, Kirche ist immer Ehrenamtlich“.

BLICK aktuell: „Was wünschen Sie sich, nicht nur für die Kirche, sondern auch allgemein für die Mayener und die Region?“

Mathias Veit: „Ich wünsche mir, dass die Leute sich hier wohlfühlen und das, was wirklich kostbar ist, auch erkennen. Und für mich ist der Glaube kostbar. Also, ich würde mir wünschen, dass das, was so nah ist, auch von den Leuten ergriffen wird, in einer sehr vielschichtigen und differierten Zeit. Es gibt ja vieles, was angeboten wird und den Menschen signalisiert: „Das ist wichtig, das hilft Dir zum Leben“. Ich wünsche mir, dass sie auch den Glauben nicht zur Seite legen, sondern ihn als Hilfe für ihr Leben annehmen“.

BLICK aktuell: „Was haben Sie denn vor, in ihrem Wirkungsbereich zu verändern oder gar das gute Alte so zu belassen?“

Mathias Veit: „Also, ich denke, es ist eine sehr spannende Zeit in der wir als Kirche stehen. Ich weiß zum Beispiel noch nicht, wie unsere Pfarrei im nächsten Jahre vom Raum her aussehen wird.

Das werden wir Ende des Jahres oder am Anfang des neuen Jahres erfahren. Ich bin sehr gespannt darauf, und ich freue mich auch darauf, das gestalten zu können. Also nicht nur, mich in die Ecke zu setzen und zu jammern, alten Zeiten nachzutrauern, sondern ich freue mich darauf, nach vorne zu schauen und diese Herausforderung wirklich aktiv gestalten zu können, mit all den Menschen, die gerne mitgehen, und das sind nicht wenige“.

BLICK aktuell: „Sie sind sehr beliebt, gehen unter die Menschen, nehmen viele kulturelle Termine zum Beispiel innerhalb von Vereinen wahr, und stehen sogar an Fastnacht neben Prinz Karneval und seinem Hofstaat. Aber diese Karnevalisten freuen sich auch auf die von Ihnen zelebrierte Fastnachtsmesse“.

Mathias Veit: (lacht). „Ja, das ist auch immer solch ein Höhepunkt im kirchlichen Leben, die Karnevalsmesse. Und es ist erstaunlich, wie Menschen diesen einen Punkt im Jahr annehmen und wertschätzen, weil es ihnen wichtig ist. Deshalb ist dies ein Termin, der bleibt und sicherlich fortgeführt wird“.

BLICK aktuell: „Bei soviel Einsatz, wie Sie ihn praktizieren, benötigt man auch einen gewissen Ausgleich. Haben Sie Hobbys?“

Mathias Veit: „O ja, ich fahre sehr gerne Fahrrad, das lässt sich auch nicht verbergen, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Meistens sind es dann die Kinder, die mir raten: „Herr Pastor, denken Sie an den Helm“. Aber ich nehme mir auch Zeit, um mit meinen Mitbrüdern durch Gottes herrliche Natur zu wandern“.

BLICK aktuell: Sie sind jetzt acht Jahre lang in Mayen. Hand aufs Herz – Fühlen Sie sich als Mayener?“

Mathias Veit: „Also, ich bin sehr gut hier angekommen. Zu einem ganz richtigen Mayener braucht es vielleicht doch noch ein wenig Zeit. Aber, ich wurde gut aufgenommen und fühle mich hier zu Hause“.