Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum in Sinzig e.V.

Denkmalverein macht der Stadt Sinzig ein wertvolles Geschenk

Sinzig. Mit einem ganz besonderen Geschenk würdigt der Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum in Sinzig das Jubiläum zur Stadtwerdung von Sinzig: Vorsitzender Karl-Friedrich Amendt hat eine höchst umfangreiche Regestensammlung zusammengestellt und diese in einer Buchausgabe Bürgermeister Wolfgang Kroeger beim Festakt zu 750 Jahre Stadt Sinzig im Schloss Sinzig überreicht. Die Sammlung enthält Urkunden und Sachakten zur Geschichte der Stadt. Amendt hat dazu alle verfügbaren Quellen ausgewertet und so ein Werk von angenäherter Vollständigkeit geschaffen.

Aus Sorge um die Sicherung von Geschichtsdaten – vor allem angesichts des Brands in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek und des Archiveinsturzes in Köln - habe der Verein seinerzeit beschlossen, so Amendt bei der Übergabe, diesen Beitrag zum Sinziger Stadtjubiläum zu leisten.

CD-ROM für interessierte Bürger

Die Regestensammlung in Buchform erhält nur die Stadt Sinzig. Der Hauptnutzen der Sammlung liegt in der Ausgabe als CD-ROM. Die Vervielfältigung und Nutzung ist ausdrücklich erwünscht, solange dies nicht kommerziell geschieht.

Das Einschätzen der alten

Urkunden ist oft schwierig

Hinter der Regestensammlung steht eine akribische, sich über Jahre erstreckende Kleinarbeit. Regesten (von lateinisch res gestae = die getanen Dinge) sind Abschriften von Urkunden als Zusammenfassung der rechtsrelevanten Inhalte. Dabei sind viele Hürden zu überwinden. Die vorgefundenen Übersetzungen und Interpretationen der alten Urkunden sind einzuschätzen. Der Übertrag von alten Datumsangaben in den heutigen Kalender oder die Schreibweisen der in alten Handschriften enthaltenen Eigennamen bereiten Probleme, beispielsweise beim Namen Sentiaco, der sich im Laufe der Zeit zu Sinzig verändert hat. Nicht zuletzt bewerten und akzentuieren Historiker und Archivare die Urkundentexte individuell und jeweils abhängig vom Stand der Forschung. So sind Unterschiede der Regesten nachvollziehbar, auch wenn sie sich ein- und dieselbe Urkunde beziehen. Wegen der oft deutlichen Unterschiede wurden deshalb alle dem Verfasser vorliegenden Versionen der Regesten zu Sinzig in diese Sammlung aufgenommen. Ein System farblicher Hervorhebung erleichtert das Verständnis beim Lesen der Eintragungen. Das Material, das es zu sichten und auszuwerten galt, umfasste 100 Giga-Bite!

Einführung des Stadtarchivars als Wegweiser für dem Nutzer

Stadtarchivar Dr. Wolfgang Dietz hat eine Einführung geschrieben, in der er Begriffe zu Urkunden und Regesten erläutert. Damit gut gewappnet, kann sich der an der Heimatgeschichte interessierte Nutzer an die in nach Jahrhunderten unterteilten Regesten machen, von den Anfängen ab dem 8. Jahrhundert bis hin zu den Regesten des 20. Jahrhunderts. Schlusspunkt ist der 31.12.1999.

Die CD-ROM – sie umfasst rund 800 Seiten und behandelt rund 5000 Regesten - ist so aufgebaut, dass sich in gängigen Textsystemen Suchbegriffe eingeben lassen. Auch für Leser, die sich nicht in die Details von Urkunden vertiefen wollen, hat die Sammlung einen großen Nutzen: In allen Kapiteln sind die amtierenden Kaiser oder Könige erwähnt und wichtige Ereignisse beschrieben, sodass sich eine chronologischer Ablauf der Sinziger Geschichte sehr leicht nachvollziehen lässt.

Bürgermeister Wolfgang Kroeger dankte Karl-Friedrich Amendt herzlich für das Geschenk des Denkmalvereins und die Arbeit, die er persönlich dabei geleistet hat. In repräsentativer Buchform wird es nun dem Rathaus zur Verfügung stehen. Die CD-ROM ist zu beziehen im Heimatmuseum Schloss Sinzig, Barbarossastraße und der Tourist Information, Bachovenstraße.