Der AW-Kreis wurde im Mai gegründet

Der Mai ist eine Zeit des Aufbruchs, der Gründungen, Grundsteinlegungen und Konsekrationen

27.04.2016 - 15:59

Der Mai ist der Monat des Aufbruchs, der Gründungen und Grundsteinlegungen, der Eröffnungen und Einweihungen, der Freigaben und Konsekrationen, wie ein Blick ins Archiv zeigt. Im Wonnemonat jährt sich aber auch ein Unglück, bei dem vor 70 Jahren in der Nähe von Honerath sechs Männer starben – als späte Opfer des Zweiten Weltkriegs, der ein Jahr zuvor zu Ende gegangen war.


1.Mai


Am 1. Mai 1876, am heutigen Sonntag vor 140 Jahren, legten Freimaurer den Grundstein für das im Jahr 2005 geschlossene und im Januar 2011 abgerissene Kurhaus von Bad Breisig. Der Museums- und Heimatverein des Kurstädtchens sicherte diesen Grundstein beim Abriss, ließ ihn aufarbeiten und stellte ihn im August 2014 zur Erinnerung wieder im Kurpark auf.


2.Mai


Am 2. Mai 1861, vor 155 Jahren also und knapp zwei Jahre nach Baubeginn, weihten Hochwürden Reinhard Meyer, damals Pfarrer der Katholischen Pfarrgemeinde „Mariä Verkündigung“ Altenahr, und seine Amtsbrüder aus Dernau, Rech, Mayschoß, Kirchsahr und Houverath die Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes in Reimerzhoven ein. Der Bau war notwendig geworden, nachdem die alte Kapelle, die etwas weiter flussabwärts an der Gemarkungsgrenze zu Laach gestanden hatte, bei der Ahr-Hochwasserkatastrophe am 21. Juli 1804 weggerissen worden war. Von der alten Kapelle ist später lediglich eine im Schlamm steckende Glocke wiedergefunden worden. Ein Basaltkreuz, in die Weinbergsmauer eingelassen, markiert noch heute den ehemaligen Standort.


6. Mai


Bischof Michael Felix Korum konsekrierte heute vor genau 125 Jahren die Katholische Pfarrkirche im Rhein-Ort Brohl und weihte sie dem Pfarrpatron St. Johannes der Täufer.

Heute vor 70 Jahren, am 6. Mai 1946, starben bei Honerath sechs Männer beim Räumen von Munition. Der Zweite Weltkrieg war vorbei, und es drohte keine Gefahr mehr durch feindliche Bomben, Kanonen und Gewehre. Das große Aufräumen begann.

Auch in der Eifel wurde die verstreut herumliegende Munition eingesammelt. Im Raum Adenau war unter anderem das Transportunternehmen Ernst Burkhard mit dieser Aufgabe beauftragt.

In einem Waldstück an der Abzweigung der Straße nach Reifferscheid war ein Zwischenlager eingerichtet worden. Am 6. Mai 1946 erreichte ein Lkw, voll beladen mit Geschossen aller Art, den Wald. Am Steuer saß Wilhelm Erich Burkhard, der Sohn des Transportunternehmers. Außerdem befanden sich die Arbeiter Mathias Rieder aus Wimbach, Peter Bell aus Adenau und der Sprengmeister Martin Lauer aus Schuld auf dem Lkw, als der Unfall passierte. Unmittelbare Zeugen gab es nicht. In dem Waldstück ist bei Waldarbeiten in den Jahren danach mehrfach Munition explodiert. Todesfälle gab es jedoch nicht mehr. Toni Knechtges ließ 50 Jahre nach dem Unfall ein Erinnerungskreuz setzen. Dazu stiftete er einen Eichenstamm, aus dem Herbert Zimmermann ein Kreuz zimmerte. Hermann Stumpf arbeitete die Daten ein, bevor Toni Knechtges das Kreuz an der Unfallstelle aufstellte.


9. Mai


Heute vor 15 Jahren, am 9. Mai 2001, wurde das nach Johannes Junglas, dem ersten Sozialminister von Rheinland-Pfalz, benannte VdK-Erholungsheim am Oberwinterer Unkelstein als Hotel „Haus Oberwinter“ wiedereröffnet - nach acht Millionen Mark teurer Modernisierung und mit neuem Konzept.


11. Mai


Die 1986 in Remagen und Bad Neuenahr gegründeten Asyl-Arbeitskreise schlossen sich heute vor genau 20 Jahren zur Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr zusammen und wählten den evangelischen Pfarrer Klaus Neufang als Gründungsvorsitzenden. Fast 20 Jahre hatte Neufang dieses Amt inne, bevor er es bei einer Mitgliederversammlung im Juni 2015 an Werner Rex abgab und zum Ehrenvorsitzenden der Flüchtlingshilfe ernannt wurde.


14. Mai


An diesem Tag jährt sich zum 200. Mal die Gründung der Kreise Ahrweiler und Adenau – wobei der Kreis Adenau am 1. Oktober 1932 aufgelöst und sein Gebiet je zur Hälfte den Kreisen Ahrweiler und Mayen zugeschlagen wurde. Der Kreis-Geburtstag wird vom 20. bis 22. Mai gefeiert. Höhepunkt des Festes ist eine „AW-Erlebnismeile“ am Sonntag, 22. Mai, von 11 bis 18 Uhr zwischen Pius-Wiese und Peter-Joerres-Gymnasiums entlang der Ahr in Bad Neuenahr. Vereine, Organisationen und Firmen präsentieren sich dort der Öffentlichkeit. Auch das AW-Wiki ist dort mit einem Infostand vertreten. Im AW-Wiki gibt es übrigens auch ein Portal „200 Jahre Kreis Ahrweiler“, das sämtliche Infos zu Gründung und Geschichte des AW-Kreises sowie zu den Jubiläumsfeierlichkeiten enthält.


20.Mai


Heute vor 40 Jahren, am 20. Mai 1976, wurde die Niederhutstraße als erster Teil der Fußgängerzone von Ahrweiler eröffnet. Die Fußgängerzone in der Ahrhutstraße ist erst acht Jahre später freigegeben worden, am 7. September 1984. Die Verbannung von Kraftfahrzeugen aus der Innenstadt war damals höchst umstritten – heute gibt es wohl kaum noch jemanden, der diese Entscheidung rückgängig machen möchte.


23. Mai


Ein weiteres Verkehrsprojekt in der Kreisstadt, 70 vor derEröffnung der Fußgängerzone, war weniger erfolgreich: Am 23. Mai 1906 ging die Elektrische gleislose Bahn – heute würde man sie „O-Bus“ nennen - in Betrieb. Die gut 25 Jahre zuvor eröffnete [[Ahrtalbahn]] genügte nämlich schon zu dieser Zeit nicht mehr den beträchtlich gewachsenen Mobilitätswünschen der Einheimischen und Gäste. Auf einer 5,5 Kilometer langen Strecke pendelte die neue Bahn zwischen den Bahnhöfen Bad Neuenahr und Walporzheim. Die zehn Haltestellen dazwischen wurden anfangs alle 40 Minuten, wegen der guten Nachfrage später sogar alle 30 Minuten angefahren. Die Fahrzeit lag bei 29 Minuten, die Höchstgeschwindigkeit bei 22 Stundenkilometern. Der Erste Weltkrieg führte später zu Personalmangel. Deshalb wurde das Fahrplanangebot zunächst stark eingeschränkt – bevor der Betrieb am 1. April 1917 gänzlich eingestellt worden ist. Die Oberleitung musste wenig später abgebaut werden, weil sie als kriegswichtiger Rohstoff benötigt wurde. Damit war die Wiederaufnahme des Betriebs nach dem Krieg so schwierig, dass sich die Betreibergesellschaft auflöste – auch in Anbetracht der allgemeinen Wirtschaftskrise.


25. Mai


Auf Initiative von Martin Nachtsheim und Hermann Schmitt trafen sich am heutigen Mittwoch vor 35 Jahren 17 Interessierte aus Waldorf und Gönnersdorf in der Waldorfer Gaststätte Seul, um den Angelsportverein Waldorf zu gründen. Seit seiner Gründung verstehen die Mitglieder ihren Verein nicht bloß als Interessengemeinschaft aktiver Angler, sondern als Familienverein mit dem Schwerpunkt Angeln. Die zahlreichen Freizeitangebote des Vereins gehören längst zum festen Bestandteil des Angebotes für den gesamten Ort.

Vor 20 Jahren pachtete der Verein ein mitten in Waldorf stehendes altes Fachwerkhaus, renovierte und baute es als Vereinsheim aus. Seitdem ist der schmucke Bau auch Austragungsort des Waldorfer Fischerfestes, das Jahr für Jahr am 1. Mai gefeiert wird und das viele Stammgäste aus einem weiten Umkreis um den Vinxtbachtal-Ort hat.


27. Mai


Am heutigen Freitag vor 65 Jahren, am 27. Mai 1951,verlieh Peter Altmeier, damals Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Bad Neuenahr die Stadtrechte. Am gleichen Tag wurde dort die neue Kurgartenbrücke für den Verkehr freigegeben.

Die Vorgängerin dieser Brücke war 1872/73 erbaut worden – von dem Architekten Hermann Cuno, der im Jahr 1872 auch die nur wenige Meter entfernte Martin-Luther-Kirche Bad Neuenahr baute.

Anton Simons

Viele weitere Infos und Fotos zu sämtlichen Themen dieser Mai-Vorschau gibt’s im AW-Wiki unter www.aw-wiki.de.

Anton Simons

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