VG Puderbach sorgt für die Mobilität ihrer Bürger

Der Bürgerfahrdienstnimmt seinen Betrieb auf

Puderbach. Der Bürgerfahrdienst in der VG Puderbach hat seinen Dienst aufgenommen. Angeboten wird das kostenlose Bürgertaxi zunächst jeweils dienstags und donnerstags von 8 bis 17 Uhr. Interessierte Bürger können ihre Fahrten immer montags und mittwochs zwischen 14:30 Uhr und 16:30 Uhr unter Tel. (0 26 84) 85 81 06 anmelden.

Das Bürgertaxi soll allen Bürgern der Verbandsgemeinde Puderbach, die nicht über Auto oder Fahrerlaubnis verfügen, die Möglichkeit geben, sich innerhalb der Verbandsgemeinde freier zu bewegen. Gerade in den kleinen Orten, wo die öffentlichen Verkehrsmittel nur selten oder gar nicht fahren, gibt es oft für Menschen ohne Führerschein oder Auto keine Möglichkeit zum Arzt, Einkaufen oder auch nur zu Besuchen in die umliegenden Ortschaften zu kommen. Das möchte die Verbandsgemeinde Puderbach ihren Bürgern jetzt durch die Einrichtung des Bürgertaxis ermöglichen.

Vor dem Seniorenheim Mühlenau in Puderbach haben wir eine ältere Dame aus Urbach, die den Fahrdienst bereits am ersten Tag in Anspruch genommen hat, dazu befragt. Sie hat ihren Mann im Pflegeheim in Puderbach untergebracht und konnte bis jetzt nur zu Fuß von Urbach nach Puderbach und zurück laufen oder auf eine Mitfahrgelegenheit hoffen. Mit dem Bürgertaxi hat sie jetzt die Möglichkeit, ihren Mann zweimal in der Woche zu besuchen. So wie für sie, gibt es jetzt für viele Bürger die Möglichkeit, Besuche zu machen, Einkäufe zu erledigen oder auch nur einmal zum Friedhof zu fahren.

Der Fahrdienst wird von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern übernommen, denen ein besonders großes Dankeschön für ihre Bereitschaft und ihr Engagement gilt. Natürlich wäre all das auch nicht ohne die Unterstützung der Verbandsgemeindeverwaltung möglich. In Anspruch genommen werden kann der Bürgerfahrdienst von allen hilfsbedürftigen Bürgern – unabhängig vom Alter. Das Bürgertaxi ist eine weitere Bereicherung der Verbandsgemeinde Puderbach, die das Leben innerhalb der VG attraktiver macht. Die Verbandsgemeinde Puderbach ist bereits die 43. Region in Rheinland-Pfalz, die einen Bürgerfahrdienst anbietet, und ihr werden hoffentlich noch viele weitere folgen.

Interview mit Verbands-

bürgermeister Volker Mendel

Wie ist die Einrichtung des Bürgerfahrdienstes möglich geworden? Seit mehreren Jahren sehen wir seitens der Verbandsgemeindeverwaltung Puderbach den Bedarf, gerade für ältere Menschen, die noch selbstbestimmt in unseren Ortsgemeinden leben, für die aber der Weg zum Einkaufen, zum Arzt oder zu anderen zentralen Orten innerhalb der Verbandsgemeinde Puderbach eine Hürde darstellt, einen Bürgerfahrdienst als Alternative anzubieten.

Nach Kenntnis des landesweiten Beratungsobjektes „Bürgerbusse Rheinland-Pfalz“ in Mainz wurden entsprechende Gespräche geführt und im Verbandsgemeinderat am 2. Juni grünes Licht für eine Umsetzung des Bürgerfahrdienstes in der VG Puderbach erteilt.

Nach Aufruf und Einladungen zu entsprechenden Bürgerinformationen haben sich 15 Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die ehrenamtlich als Fahrerinnen und Fahrer im Bürgerfahrdienst mitwirken wollen. Ebenso drei Damen, die ehrenamtlich die Telefonie zur Anmeldung der Fahrwünsche organisieren und durchführen möchten.

Der Fahrdienst wird unentgeltlich für alle Bürgerinnen und Bürger innerhalb der VG Puderbach angeboten. Für die Fahrten steht zunächst ein geeigneter Dienstkraftwagen der Verbandsgemeinde zur Verfügung.

Was versprechen Sie sich vom Bürgertaxi? Die regionale Mobilität der Menschen innerhalb der Verbandsgemeinde Puderbach soll durch den Bürgerfahrdienst gesichert und verbessert werden.

Durch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) werden leider nicht überall Buslinien angeboten. Der Bürgerfahrdienst soll daher die Angebote des ÖPNV sowie gewerblicher Taxiunternehmen sinnvoll ergänzen.

Die Wohn- und Lebensqualität im Puderbacher Land wird durch den Bürgerfahrdienst ebenfalls verbessert. Da der Fahrdienst nur innerhalb der VG angeboten wird, profitiert auch der regionale Einzelhandel vom Bürgerfahrdienst.

Wie wird der kostenlose Fahrdienst finanziert? Da wir zunächst zur Durchführung auf ein Dienstfahrzeug der Verbandsgemeinde zurückgreifen können, die Fahrerinnen und Fahrer im Ehrenamt ohne Aufwandsentschädigung mitwirken, entstehen Kosten lediglich für zusätzliche Treibstoffe. Hier kalkulieren wir mit jährlich mit Aufwendungen bis zu 2.500 Euro.

Ist der Fahrdienst gut von den Bürgern angenommen worden? Der Fahrdienst ist am Dienstag, 27. September, erfolgreich mit fünf Fahrten gestartet.

Ich denke, das ist für den Anfang ein sehr gutes Ergebnis. Wir werden den Fahrdienst nun wöchentlich in unseren Medien weiterbewerben und hoffen auf eine rege Inanspruchnahme.