Die Römer in Bad Breisig: Die Cohorte XXVI VCR belebt Geschichte

Der Vinxtbach trennteOber- und Niedergermanien

Der Vinxtbach trennte
Ober- und Niedergermanien

Die römische Cohorte zusammen mit der LandtagsabgeordnetenEllen Demuth (2.v.l.), dem Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel (2.v.r.)und MdL Guido Ernst (Mitte) bei ihrem Treffen anlässlichder Aktion „Starke Kommune - Starkes Land“ in Bad Breisig.Foto: KMI

Der Vinxtbach trennte
Ober- und Niedergermanien

Hätte es damals schon moderne Wegweiser gegeben,hätten sie so ausschauen können. Foto: Privat

Bad Breisig. Am Rande der Veranstaltung „Starke Kommune – starkes Land“ trafen sich MdL Guido Ernst und MdB Erwin Rüddel mit Vertretern der Rheinbrohler Reengagement-Römer-Cohorte vom Caput Limitis, dem Beginn des obergermanisch-rätischen Limes vom gegenüberliegenden Rheinufer. Die Teilnehmer berichteten zunächst von der Präsentation ihrer Cohorte im März im Foyer der Sparkasse Neuwied, an deren Eröffnung MdB Erwin Rüddel teilgenommen hatte. Dabei konnten sich die Besucher mit Info-Material der heutigen Cohorte, Anschauungsmaterialien und Modellen über den Limes, seine Geschichte und Entdeckung sowie zivilisatorische Fakten informieren.

Dazu zählte auch das Bauen eines mörtellos gefügten römischen Bogens. Der anwesende „Veteran“ der Cohorte, Manfred (Limes) Müller wusste um die Vorliebe des MdL Guido Ernst für die Römer. Daher bat er ihn, unter dem Aspekt der baldigen Deklaration des linken Rheinufers von Bad Breisig bis zur holländischen Nordsee als niedergermanischer Limes, zu prüfen, wie die Cohorte optisch und praktisch das Erscheinungsbild von Bad Breisig beleben kann. Brisiacum war immerhin ein wichtiger Grenzort. Das Vinxtbachtal bildete nämlich für Jahrhunderte die Grenze zwischen der römischen Provinz Germania Superior (Obergermanien) und Germania Inferior (Niedergermanien). Archäologisch belegt ist, dass es am Vinxtbach eine Benefiziarierstation gab, die der kaiserlichen Post diente. Bad Breisig war also imperial vernetzt. Wichtig auch, die heutige Bundesstraße 9. Ihre Trassierung entspricht über weite Strecken der antiken Straßenkarte des römischen Imperium aus der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts. Sie diente als Vorlage für die Peutingersche Karte aus dem 14. Jahrhundert. Die Römerstraße war um 100 n. Chr. von Basel bis zur Nordsee durchgehend befahrbar.

Zusammen mit Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch wurden erste Vorschläge zur Präsentation der Römer im Stadtbild Bad Breisigs angedacht. MdL Guido Ernst will mit Blick auf die anstehende Deklaration durch die UNESCO bald weitere Gespräche führen, um für die historische Dimension Bad Breisigs zu werben. Die Cohorte hat diesbezüglich ihre Zusammenarbeit angeboten. Teilnehmer waren: Reinhold Küpper (Centurio Flavius Linus) 1. Vorsitzender, Achim Bervar, Bogenschütze/Waffenexperte mit Gattin Gerti sowie Manfred (Limes)Müller, „Veteran“ Geschichte des Limes Caput.

Der Vinxtbach bildete übrigens auch später noch eine wichtige Grenzlinie, im Mittelalter zwischen Nieder- und Oberlothringen und schließlich zwischen Kurköln und Kurtrier.