Buch- und Filmvortrag

„Die Wahrheit ans Licht bringen“

Mirveta Mrkalj Durben erinnerte an die Grausamkeiten des Bosnienkriegs

„Die Wahrheit ans Licht bringen“

Heike Krämer-Resch und Mirveta Mrkalj-Durben (vrnl.). Foto: privat

24.07.2015 - 10:30

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die CDU Frauen-Union Bad Neuenahr-Ahrweiler, um die ersten Vorsitzenden Heike Krämer-Resch, hatte kürzlich zu einem Buch- und Filmvortrag „Die Wahrheit ans Licht bringen“ ins Hotel Krupp eingeladen. Dort berichtete Mirveta Mrkalj Durben den zahlreichen interessierten Gästen authentisch und hautnah über ihre Geschichte vor dem Hintergrund des Bosnienkriegs (1992 -1995). Im Sommer 1992 wurden ihr Ehemann und fast hundert Angehörige ihrer Familie im Zuge der brutalen Eskalationen nach der Anerkennung des unabhängigen Bosnien und Herzegowina durch westliche Staaten ermordet. Mirveta hat die Massaker des Bosnienkriegs überlebt – „wie ein Wunder“. „Nach fünf grauenvollen Tagen verließ ich im Morgengrauen unser Haus. Die Straßen, Gärten und Spielplätze waren bedeckt mit Leichen. Ich suchte unter den schon verwesenden Toten meine Angehörigen. Über meinen brutal ermordeten Mann breitete ich ein weißes Betttuch und flüchtete mit meinen beiden kleinen Kindern vor dem drohenden Tod‘,‘ so Mirveta Mrkalj. Sie konnte vor den Mördern fliehen und fand in Wehr Zuflucht. Deutschland ist ihre Heimat geworden. 22 Jahre lang konnte sie über ihre grauenvollen Erfahrungen nicht reden. Eines Tages begann sie, ihre Tagebuchaufzeichnungen aus dem Krieg zusammenzustellen, um sie zu veröffentlichen. So hat Mirveta Mrkalj-Durben ihre Ängste und Schrecken niedergeschrieben – ihre tiefe Angst vor den serbischen Milizen. Über die Grausamkeiten, denen Bosniaken 1992 in Prijedor und Umgebung ausgesetzt waren, wurde in der Öffentlichkeit kaum gesprochen. Völkermord – nicht nur in Srebrenica, sondern auch im serbisch dominierten Biscani und Prijedor. Prijedor liegt etwa 300 Kilometer von Srebrenica entfernt in der Republika Srpska, der nach Kriegsende errichteten Teilrepublik Bosnien-Herzegowinas. Dort gibt es bis heute keine Gedenkstätte für die muslimischen Opfer. Mirveta listet in ihrem Buch detailliert die Namen von 258 Toten aus Biscani auf, deren Überreste immer noch nicht gefunden wurden. 3.176 Menschen wurden in Prijedor ermordet. Mirveta Mrkalj-Durben ist Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Sie widersetzt sich ethnisch-nationalistischer Propaganda und Politik. „Nicht nur meine grausamen Kriegserlebnisse im Bosnien des Jahres 1992 sind meine Inspiration für dieses Buch, sondern auch der Widerstand gegen die Kriege dieser Welt. Ich möchte mit der Wahrheit konfrontieren und gegen Völkermord und Nationalismus mitten in Europa kämpfen, denn unser Kontinent ist noch nicht frei von einem tief verankerten Nationalismus.“ Die Autorin ist engagiert in der Jugendmigration des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e. V. und Mitglied der Internationen Gesellschaft für Menschenrechte. Weitere Infos zur Frauen-Union unter: www.cdu-fu-bn-aw.de. Pressemitteilung

CDU Frauen-Union

Bad Neuenahr-Ahrweiler

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