Frau und Kultur

Die Wiener Moderne

Bad Neuenahr. Literatur, Kunst, Musik und Wissenschaft haben in der Zeit von 1880 bis 1910 in Wien eine ungeheure Dynamik entwickelt und Anziehungskraft auf Künstler, Wissenschaftler und Menschen bis heute ausgeübt. Das Leben im Vielvölkerstaat Österreich sprich „Wien“ war in der Zeit zwischen Königgrätz und dem Ersten Weltkrieg einfach faszinierend: Die Kultur und das Leben in dieser Zeit hatten ihren eigenen spätzeitlichen Reiz. Ja, besonders ihre Dekadenz. Wien verfügt über eine abendländische Kultur seit der Antike.

Im Weltreich der Habsburger ist die Sonne nie untergegangen. Plötzlich entsteht in Wien eine neue Kunst – ein neues Lebensgefühl. Eine europäische Kultur der Moderne. Dieses junge Wien meint Hofmannsthal, Schnitzler, Gustav Klimt, Karl Kraus und Bahr mit dessen Künstlerkreis im Wiener Kaffeehaus. Ja und die Familie Strauß – der Wiener Walzer! Skandal und Secession und Schönberg-Konzerte. Später gewinnen Gustav Mahler und Kokoschka internationalen Rang. Was wäre das 20. Jahrhundert ohne Herzl’s Zionismus und die Psychoanalyse Freuds. Mit einer Textauswahl aus Weinberg‘s Lesebuch „Die Wiener Moderne“ und Abschnitten aus Hilde Spiel’s Kulturgeschichte einer faszinierenden Stadt „Glanz und Untergang“, Wien von 1866 bis 1938, wird die Referentin versuchen, das geistige Leben Wiens um die Jahrhundertwende für Sie einzufangen. Wer kann sich schon dem Reiz, der Mentalität zwischen „Schmäh“ und „Raunzer“, Theater und Opernball entziehen? Noch heute in der Postmoderne hat Wien seine Anziehungskraft nicht verloren. Begleiten Sie am 27. April, 16 Uhr, Minnie Rischkowsky auf einen literarischen Streifzug durch die Wiener Moderne. Veranstalter: Frau und Kultur, Treffpunkt: Stadtbibliothek Bad Neuenahr, Willibrordusstraße. Infos: Anke Linsa, Tel. (0 26 43) 90 02 40 und Elisabeth Odekerken Tel. (0 26 41) 2 55 86; Interessierte sind immer herzlich willkommen.