Unterzeichnung der Charta der Vielfalt
Diversity – Vielfalt in der Arbeitswelt
Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Organisationen
Koblenz. „Die Charta der Vielfalt steht für Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Organisationen. Sie will die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmens-/Organisationskultur in Deutschland voranbringen. Es soll ein Umfeld geschaffen werden, das frei von Vorurteilen ist. Sie wurde von Daimler, der BP Europa SE (ehemals Deutsche BP), der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom im Dezember 2006 ins Leben gerufen. Mehr als 2.500 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben die Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet“, so die Erläuterung auf der Internet-Seite von diversity@csd-koblenz-fv.de.
Am 9. August fand unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig im historischen Rathaus-Saal die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt statt. In seiner Begrüßungsrede sprach er von der mittlerweile zehnjährigen Tradition der Ausrichtung des CSD in Koblenz, der Integrationsstadt, mit der humanistischen Gesinnung und Verhaltensweise, die sich der Würde des Menschen verpflichtet fühlt. Bei dem Diversity Management geht es darum, in der Arbeitswelt die Wertschätzung aller Beschäftigten – unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Glaube, Behinderung oder sexueller Identität, erfolgreich umzusetzen. Dabei steht die Gesamtheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit all ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten im Mittelpunkt. Wenn dies in Unternehmen und Verwaltung gelingt, wird dadurch die Innovationsfähigkeit nachhaltig gestärkt. Die Arbeitsleistung in den Unternehmen wird besser, wenn sich die Menschen nicht „tarnen“ müssen. In der heutigen modernen und aufgeklärten Gesellschaft gehören alte „Zöpfe“ abgeschafft und die „Andersartigkeit“ von Kolleginnen und Kollegen zu akzeptieren. Im Anschluss an diese Rede wurde die Ministerpräsidentin Malu Dreyer per Video zugeschaltet, die von einer großen Aufgabe, auch für die Unternehmen, sprach.
Größer werdende Akzeptanz in der Gesellschaft gegenüber „Andersdenkenden“
Arnd Krohmann, Vorstand des Vereins zur Förderung des Koblenzer Christopher Street Days e.V. bedankte sich anschließend bei Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig für seine Ansprache. Auch er sieht mittlerweile einen Wandel und eine größer werdende Akzeptanz in der Gesellschaft gegenüber „Andersdenkenden“.
Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde anschließend durch Denise Hottmann, Botschafterin der Charta der Vielfalt, von OB Prof. Dr. Hofmann-Göttig für die Stadt Koblenz, Dr. Annette Gerlach (Leiterin der Landesbibliothek), Yvonne Wilke (Leiterin des Gleichstellungsbüros der Hochschule Koblenz), Manfred Wolter (Vorstandsmitglied des BSK Bereich Koblenz), Hermann Schmitz (Vorstandsmitglied Rat & Tat Koblenz e.V.) sowie von Arnd Krohmann (Verein zur Förderung des CSD Koblenz e.V.), die Charta der Vielfalt, unterzeichnet. Ihr liegt der Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland als Grundlage vor. In diesem Artikel heißt es: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“.
Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens
Diversity Management dient als Chance für Unternehmen in Deutschland, es schafft ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens. Es hat vor allem auch eine positive Auswirkung auf das Ansehen bei Geschäftspartnern, Verbraucherinnen und Verbraucher sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern. Im Rahmen dieser Charta werden sechs Punkte angesprochen. Im ersten Punkt geht es um eine Organisationskultur, die zu pflegen ist, welche von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jeder und jedes Einzelnen geprägt ist. Punkt zwei fordert, die Personalprozesse zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie den vielfältigen Fähigkeiten und Talenten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Leistungsanspruch gerecht werden.
Weiter heißt es, dass die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb der Organisation erkannt wird, die darin liegenden Potenziale wertgeschätzt, sowie für das jeweilige Unternehmen gewinnbringend, eingesetzt werden. In Punkt vier, fünf und sechs soll die Umsetzung der Charta zum Thema des internen und externen Dialogs gemacht werden, eine jährlich öffentliche Auskunft der Aktivitäten und den Fortschritt bei der Förderung der Vielfalt und Wertschätzung geben, sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Umsetzung der Charta mit einzubeziehen.
Im weiteren Verlauf der Konferenz wurde in mehreren Vorträgen über die Vorteile vom Diversity Management und der Charta, gesprochen. Themen wie die Bigotterie in der türkischen Gesellschaft, gelebte Vielfalt im Unternehmen, bis hin zur sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz, konnten anschließend die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer Diskussionsrunde erörtert werden.