BLICK aktuell war beim Modelleisenbahnclub Lahnstein-Koblenz (BSW Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz) zu Gast

Ein Verein mit viel Liebe zum Detail

27.09.2016 - 15:26

Lahnstein. Zwölf Mitglieder haben die BSW Eisenbahnfreunde Lahnstein-Koblenz um ihren „Motor“ Gerhard Lehmkühler. Ihnen gemein ist mit viel Liebe zum Detail die Freude an Modelleisenbahnen und einer großen Sammlung aus vergangenen Eisenbahntagen. „BSW“ steht dabei für die „Stiftung Bahn-Sozialwerk“, die Bahnbeschäftigten vielfältige Angebote aus den Bereichen Soziales & Gesundheit, Reise & Erholung sowie Kultur & Freizeit bietet (ehemals Bundesbahnsozialwerk). Aus ihren Reihen sind die Modelleisenbahnfreunde hervorgegangen. Gerhard Lehmkühler, selbst kein Bahnbeschäftigter, sondern Lahnsteiner Förderlehrer im Ruhestand und SPD-Stadtratsmitglied in Koblenz, ist mit einigen seiner Freunden, den Aktiven unter den Mitgliedern, Herr im Nebengebäude der Alten Triebwagenhalle Oberlahnstein (Akkumulatorengebäude). Gleich gegenüber dem Globus geht es durch eine enge Straße hierher und von außen ist es bereits sichtbar durch alte erhaltene Formsignale.

BLICK aktuell traf sich in einem Original-Bahnabteil mit Gerhard Lehmkühler. Ein Zweite-Klasse-Abteil aus einem ehemaligen Schnellzugwagen. Den Weg in das Zimmer ebnen zahlreiche Fotowände, Original-Schilder, Karten vorbei an einem Zimmer mit Fachliteratur und den verschiedensten Unterlagen.


Neuer Kalender mit historischen Schienenfahrzeugen


Für den jährlich erscheinenden Kalender der Eisenbahnfreunde ist Lehmkühler gerade dabei alte Fotos und Ansichtskarten mit historischen Koblenzer Schienenfahrzeugen zusammen zustellen.

„Zu unserer Arbeit und zum Erhalt der Eisenbahngeschichte für die Nachwelt gehört auch viel Recherche, da werden auch schon mal alte Gleispläne studiert, technische Aspekte untersucht. Wie die Funktion alter Anlagen und welche Aufgaben diese hatten“, schildert er. „Bei manchen Dingen wie zum Beispiel alten Bahnvorschriften fragt man sich heute, mit welchem Sinn oder welcher Bedeutung wurde das damals so oder so geregelt?“

Die Recherchearbeit bezieht sich auf den gesamten Großraum Koblenz. Die Zusammenarbeit mit Heimatvereinen und Archiven ist wichtig.


Ausstellung in Dortmund


Und natürlich der Austausch mit anderen Eisenbahnfreunden. Erst vor Kurzem war man auf der Intermodellbau in Dortmund. Unter den eigenen Modellbauanlagen gibt es eine mobile Modellbahn, die für solche Anlässe abmontiert und dann bei einer solchen Messe wieder aufgebaut werden kann. Publikumsverkehr gibt es in dem Vereinsgebäude nicht, dafür wird einfach zu viel an den Anlagen im Nebenraum gewerkelt, aber einmal im Jahr präsentiert man sich und befreundete Vereine bei den Lahnsteiner Modellbautagen, die 2017 am 4. und 5. März zum inzwischen 15. Mal stattfinden. Diese Veranstaltung erfreut sich jährlich einer großen Beliebtheit. „Unser Verein ist gut aufgestellt, auch wenn das Material teuer geworden ist. Eine Modellokomotive kostet etwa zwischen 400 und 600 Euro. Wir freuen uns natürlich über neue Mitglieder, aber man muss auch unsere Freude zum Detail teilen, um mit einer Modelleisenbahn zu spielen ist das nichts. Da hängt viel Herzblut dran.“ Die verwendeten Lokomotiven und Züge sind im Maßstab 1:87 gebaut. Dieser Maßstab hat sich historisch entwickelt. Vor dem Krieg und bis in die 60er Jahre sowie in der DDR gab es auch andere Maße, die teilweise noch erhalten sind. Aber die in der Regel vier aktiven Modelleisenbahnbauer in Oberlahnstein haben sich der Spur „H0“ (1:87) verschrieben und dieses Maß spiegelt sich natürlich nicht nur in den Zügen wider, sondern auch in den rundherum entstandenen und entstehenden Landschaften.

„Im Modellmaßstab 1:87 zeigen wir eine Eisenbahnlandschaft, die derzeit durch die Modernisierung der Gleis- und Signalanlagen und dem Abriss von bahntypischen Gebäuden immer stärker ihrer besonderen Merkmale beraubt wird. Unser Modellnachbau ist in der Epoche III angesiedelt, weil er damals die größte Typenvielfalt gab: Vorherrschend waren Dampflokomotiven aus der Zeit der Länderbahnen bis zu neuen Entwicklungen nach dem 2. Weltkrieg; neue Diesel-und Elektrolokomotiven setzten gestalterische Akzente. Ebenso war der Wagenpark der Personen- und Güterzüge bunt gemischt.“


1981 aus dem BSW gegründet


Das Reich der Anlagen ist aufgeteilt auf zwei Räumlichkeiten. Hier fühlen sich die Modelleisenbahner wie zu Hause, wenn sie tüfteln und werkeln können. Dabei ist mittlerweile auch die Technik zur Steuerung der Schienenfahrzeuge und –anlagen natürlich einfacher als bei der Gründung im Jahre 1981. Damals gründete sich die selbständige Modellbahnfachgruppe innerhalb der BSW-Ortsgruppe Lahnstein. Vorangegangen waren intensive Kontakte mit den Kollegen in Mainz, die seit 1971 innerhalb des BSW eine Modellbahngruppe hatten. Die Landschaften, die zu sehen sind, sind keine fiktiven, sondern zeigen und dokumentieren den Bezug zur Region. Dazu kommen Figuren wie Menschen und Tiere. Sogar ein „Schäferstündchen“ wird gehalten. Aktuelles Großprojekte ist der detailgetreue Nachbau aller Gleis- und Gebäudeanlagen des Bahnhofes Niederlahnstein. „Hier wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis wir das hinbekommen, wir hoffen, wir erleben es noch“, so Lehmkühler mit einem Augenzwinkern im Gesicht.

Zu sehen sind aber unter anderem auch der Weilburger Tunnel (mit einzigem Schifftunnel in Deutschland) oder der Streckenabschnitt Braubach-Oberlahnstein, der am 18. Oktober 1903 eröffnet und bereits zwischen 1917 bis 1919 wieder stillgelegt wurde. Interessenten können sich bei Gerhard Lehmkühler unter Tel. (02 61) 7 72 34 melden, auf den neuen Kalender 2017 wird in Kürze gesondert verwiesen. Derzeit sind die Eisenbahnfreunde zudem bemüht mit einer Fachfirma die ehemalige Koblenzer Straßenbahn im Model (H0 1 : 87) in Kleinserie auf den Markt zu bringen. Im Internet präsentiert sich der Modelleisenbahnclub unter www.mec-lahnstein-koblenz.de.

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