Theaterfahrt der Realschule plus Cochem nach Koblenz

Ein historisches Stück mit aktuellem Bezug

Ein historisches Stück mit aktuellem Bezug

Das Theater in Koblenz war Ziel der Fahrt der Cochemer Realschüler. privat

Cochem. Die gesamte Klassenstufe 10 fuhr jüngst ins Theater nach Koblenz. Aufgeführt wurde die Komödie „Volpone“ von Ben Jonson, einem Zeitgenossen Shakespeares.

Die begleitenden Lehrer staunten nicht schlecht, als sie ihre Schüler in schicken Kleidern und Anzügen am Bahnhof trafen. Auch Schulleiter Christian Etzkorn war positiv erstaunt über die Veränderung der Schüler, als er auf der Bahnstrecke nach Koblenz zustieg. „Heute kann ich mein Outfit für die Abschlussfeier schon probetragen“, so ein Zehntklässler.

Im oberen Saal des Theaters konnte das Warten auf die Vorstellung mit Klassenfotos verkürzt werden. Einige Schüler schnupperten auch im Foyer die erste Theaterluft.

Dann begann das Theaterstück. Die Komödie erzählt die Geschichte des reichen venezianischen Kaufmanns Volpone, der ein verwegenes Spiel treibt: Indem er sich todkrank stellt, ruft er eine ganze Schar von habgierigen Erbschleichern auf den Plan, die den Todkranken umschwirren. Sie wollen an den Nachlass des vermeintlich Kranken und vergessen dabei alle Moral und Ehrgefühl.

Durch die moderne und witzige Inszenierung des Stücks fühlten sich auch die Jugendlichen direkt angesprochen. Schüler der ersten Reihe wurden sogar direkt von den Schauspielern durch Ansprachen miteingebunden, was für viele Lacher sorgte.

Die Hauptcharaktere zeigten sich in schrägen und überraschenden Kostümen. Witzige Wortspiele und eine überzeichnete Gestik und Mimik ließen viele Lacher im Publikum aufkommen.

„Volpone“ war keineswegs ein leicht verständliches Stück und gab den Schülern Fragen und Denkanstöße mit auf den Weg. Ben Jonson zeigt die Verlogenheit der Welt, das Streben nach Geld und Reichtum, was auch heute noch ins Herz der kapitalistischen und egoistischen Gesellschaft zielt.

Diesen temperamentvollen und satirischen Theaterwitz nahmen die Schüler mit nach Hause und für viele Jugendliche wird dieser Besuch mit Sicherheit nicht der letzte gewesen sein.