1025 Jahre Ramersbach mit Festkommers gefeiert

„Ein wehrfreudiges Dorf“

„Ein wehrfreudiges Dorf“

Ortsvorsteher Fritz Langenhorst (Mitte) mit Landrat Dr. Jürgen Pföhler (l.) und Bürgermeister Guido Orthen (r.). -KG-

„Ein wehrfreudiges Dorf“

Der Saal des Bürgerhauses war bis auf den letzten Platz gefüllt.

„Ein wehrfreudiges Dorf“

Festredner des Abends war Bürgermeister Guido Orthen, der in seiner launigenAnsprache Ramersbach „das Höchste in Bad Neuenahr-Ahrweiler“ nannte.

Ramersbach. Vor 1.025 Jahren, also im Jahre 992 nach Christus, wurde Ramersbach erstmals in einer Urkunde schriftlich erwähnt, und damit gehört Ramersbach zu den ältesten Orten im Kreis Ahrweiler. Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist!

Ortsvorsteher Fritz Langenhorst und seine Mitstreiter hatten für den Samstagabend zu einem Festkommers ins Bürgerhaus geladen.

Der Saal des Bürgerhauses war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Veranstaltung begann temperamentvoll mit dem Ungarischen Tanz Nr 5 von Johannes Brahms, vorgetragen von zwei Mitgliedern des sonst im Kurpark auftretenden QuAHRtetts, Edith Koledich, Violine und Harald Meyer am E-Piano. Werner Kasel, der den Abend moderierte, wusste zu berichten, dass der Hamburger Sohn Johannes Brahms schon höchstpersönlich im Kurpark konzertierte.

„Heimat“

neu entdeckt

In seiner Begrüßungsansprache, zu deren Anfang er auch die anwesenden Lokalpolitiker sowie Pfarrer Jörg Meyrer und den König der Bürgerschützen, Willi Busch, begrüßte, betonte Fritz Langenhorst, dass der in der Nachkriegszeit umstrittene Begriff „Heimat“ wie auch die Pflege der eigenen Tradition in unserer Zeit wieder als Werte neu entdeckt worden seien und nicht nur geografisch die Basis seien für die Besinnung auf bleibende Werte.

Nur die Vorwahl

ist falsch

Der Festredner dieses Abends, Bürgermeister Guido Orthen, sagte, dass er froh und dankbar sei, dass Ramersbach zu den 13 Stadtteilen der Stadt gehöre, ärgerlich sei lediglich, dass sie noch die „falsche“ Vorwahl hätten.

Bezugnehmend auf die Fahne von Ramersbach stellte er fest, dass dieses Dorf seine Identität und seine Eigenheiten habe bewahren können und es wegen der Fahne ja auch keinen „Fahnenstreit“ wie früher mit Ahrweiler geben müsse.

Orthen stellte in seiner launigen Ansprache weiter fest, Ramersbach sei „das Höchste in Bad Neuenahr-Ahrweiler, geografisch auf jeden Fall.“ Ramersbach sei der Wintersportort der Stadt; früher, mit mehr Schnee, habe man gespurte Langlaufstrecken befahren können, heute könne man wenigstens noch Schlitten fahren, was übrigens der Ortsvorsteher „mit uns im Tal auch schon mal versucht“.

Abschließend betonte Guido Orthen, an Fritz Langenhorst gewandt, dass die Stadt ihren Stadtteil Ramersbach auch in Zukunft unterstützen werde, nicht bei allem, aber bei allem, was möglich sei.

Nach einem weiteren schwungvollen Musikstück „Csárdás“, vermutlich die bekannteste Komposition des italienischen Komponisten Vittorio Monti, die er 1904 als Rhapsodie für Violine, Mandoline und Klavier komponierte, stellte Landrat Dr. Jürgen Pföhler in seinem Grußwort fest, dass Ramersbach ein lebens- und liebenswerter Ort mit vielen Vorzügen und malerischen Winkeln sei. Kurzum: In Ramersbach lebe man gerne.

Lebensmittelpunkt

von über 600 Menschen

Ramersbach ist heute für über 600 Menschen Heimat, in der sie sich wohlfühlen und in der sie ihren Lebensmittelpunkt haben.

Hier werden der Gemeinschaftssinn und das Ehrenamt besonders groß geschrieben. In vielen Vereinen, wie beispielsweise dem SV Ramersbach, dem Möhnenclub, der Freiwilligen Feuerwehr, den Landfrauen, dem Karnevalswagenverein, der Bürgergesellschaft und den Fördervereinen, kommen die Bürger regelmäßig zusammen, gehen gemeinsamen Aktivitäten nach und pflegen ehrenamtlich das heimische Brauchtum. Als Erinnerung an den Tag und als Zeichen der Verbundenheit überreichte der Landrat dem Ortsvorsteher Fritz Langenhorst einen Abdruck über die erste urkundliche Erwähnung von Ramersbach vom 19. Mai 992 und die Stiftungsurkunde für einen Baum.

Nach einem weiteren heiteren Musikstück ließ der Chronist Günther Köster die letzten 25 Jahre Revue passieren, bevor der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein zu Ende ging. Eine wahrhaft würdige Feier für einen gesund gewachsenen und modernen, zukunftsorientierten Stadtteil.