„De Weihnachtsjass“ in Kirchwald – eine Erfolgsgeschichte

Ein wunderbarer Duft strömte durchs ganze Dorf

29.12.2016 - 09:31

Kirchwald. Der Beginn dieser Geschichte spielt bei einem Mittagessen einer Gruppe von Motorradfahrern. Nicht nur getrieben vom Rausch der Geschwindigkeit, sondern auch von dem Gedanken, eine längst verloren geglaubte Art der Gemeinnützigkeit wieder aufleben zu lassen. Ohne ein persönliches Interesse, ein Vereinsinteresse oder gar einen persönlichen Gewinn. Die Geburtsstunde der „Weihnachtsjass“ in Kirchwald. Fortan wurde geplant, gemalt, besorgt und eifrig Vorschläge in die Tat umgesetzt, sodass innerhalb von nur zwei Monaten die erste „Weihnachtsjass“ am 19. Dezember 2015 stattfinden konnte. Gleich nach der Veranstaltung, die mit massivem Zuschauerstrom zum Erfolg wurde, war den Verantwortlichen klar: „Das werden wir wiederholen!“ Jüngst war es dann zum zweiten Mal soweit. Die Töpferstraße in Kirchwald verwandelte sich erneut zur „Weihnachtsjass“, war mit Weihnachtsbäumen, Lichtern und Feuertonnen festlich geschmückt. Noch mehr Händler, noch mehr Getränkestände, noch mehr Vespermöglichkeiten als im Jahr zuvor lockten mit ihrem Duft nicht nur die Bewohner des Dorfes in die „Jass“, sondern auch zahlreiche Besucher aus den umliegenden Dörfern. Der Besucher hatte fast die Qual der Wahl zwischen Eifler Spezialitäten, Engelslocken, gebackener Kartoffel, Klößen, süßen Waffeln und vielem mehr. Das Angebot an Waren lockte Jung und Alt an die Stände, die den ganzen Nachmittag und Abend von staunenden Augenpaaren begutachtet wurden. Für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel war etwas dabei.


Kinder wurden beschert


Der erste Höhepunkt des Abends war der Liedervortrag des Chors „Klangwelt“ aus Kirchwald gefolgt vom Besuch des Christkinds. Die anwesenden Kinder konnten es kaum erwarten und sammelten sich am Eingang der „Jass“, um das Christkind zu empfangen. Nur mit der Hilfe eines Jagdpächters aus Kirchwald, der Familie Brüggendieck, und der Familie Keller aus Kempenich war es möglich, 100 Weihnachtstüten an Kinder aus nah und fern zu überreichen. Insgesamt wurden sogar 120 Tüten gepackt, wollte man ja sicher gehen, dass kein Kind leer ausging. Die übrigen Tüten spendete das Organisationsteam, das in diesem Jahr eindeutig an den eigens angefertigten Nikolausmützen zu erkennen war, an die Tafel in Mayen. So konnte man noch mehr Kindern über die Grenzen des Dorfes hinweg eine Freude bereiten.


Lieder und Rock zur Weihnacht


Schon bald folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends. Familie Andres aus Mendig, die innerhalb der Weihnachtsjass ihre Hofweihnacht feierte, brachte Melanie Junglas, die Hochzeitssängerin, als Geschenk für die Besucher mit, die zusammen mit dem ortsansässigen Chor Klangwelt Kirchwald 1921 e.V. wunderbare Lieder durch die Weihnachtsjass erklingen ließ.

Ihre Lieder ließen bei den Besuchern richtige Weihnachtsstimmung aufkommen. Erst um 19 Uhr änderte sich das Programm und „DJ Olkie“ legte zum Weihnachtsrock auf. Spät in der Nacht, mit Rücksicht auf die Anwohner, endete die Weihnachtsjass; obwohl auch zu dieser Zeit alle gemütliche Höfe und Stände noch gut gefüllt waren. Die Interessengemeinschaft schätzt, dass mehr als 1200 Gäste begrüßt werden konnten. Zu erkennen deutlich am Umsatz. Dieser wird, wie im vergangenen Jahr, für einen guten Zweck gespendet. 3073,73 Euro werden im Laufe des Jahres in Abstimmung mit dem Mitveranstalter, der Ortsgemeinde Kirchwald, verwendet, um ein neues Projekt ins Rollen zu bringen. Der Plan ist, den Ortsmittelpunkt am „Buhr“ wieder ins rechte Licht zu rücken.


Nächste Auflage fest geplant


Fast 40 Helfer haben durch ihren unermüdlichen Einsatz 2016 dieses Ergebnis ermöglicht. Noch ganz beseelt vom Erfolg beschloss die Interessengemeinschaft, die Aktion „Weihnachtsjass“ auch 2017 wieder durchzuführen. Ein Termin steht auch schon fest, den sollte man sich gleich vormerken: 16. Dezember 2017.

Die Gemeinschaft hofft, durch ihr Wirken auch andere zu inspirieren, die Kultur innerhalb der Ortsgemeinden zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Sie möchte mit gutem Beispiel vorangehen, um auch der nächsten Generation zu zeigen, dass die Ortsgemeinden ein liebenswerter Raum sind. Ohne die Tatkraft seiner Einwohner und die damit erreichte „Pflege“ ist er nur ein leerer Raum ohne Gefühl und Gemeinschaft. Die Anerkennung, die Freude im Gesicht der Mitbürger ist ein weitaus größerer Lohn als Münzen und Geldscheine.

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