St.-Matthias-Bruderschaft war erneut pilgernd unterwegs – diesmal im Harz

Eindrucksvolle Begegnungenvom Mittelalter bis zur Neuzeit

Eindrucksvolle Begegnungen
vom Mittelalter bis zur Neuzeit

Das Rathaus von Quedlinburg mit seinem prächtigen Renaissance-Portal bildete würdige Rahmenbedingungen für das obligatorische Gruppenbild der Matthias-Pilgerfreunde aus Mayen und Umgebung. -PRESS-

Eindrucksvolle Begegnungen
vom Mittelalter bis zur Neuzeit

Eine erlebnisreiche Zeitreise machten die Matthiaspilger in der Weltkulturerbe-Stadt Goslar.

Mayen. Wieder einmal war die Mayener Sankt-Matthias-Bruderschaft „unterwegs“. Ihre jährliche Pilger- und Kulturreise führte sie diesmal in den Harz, dem nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands, das den Pilgerfreunden eine erlebnisreiche Begegnung vom Mittelalter bis in die Neuzeit ermöglichte. Stil-Epochen wie Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus wurden beim Besuch von Kirchen und Kulturdenkmälern als geschichtliche Zeitzeugnisse erlebbar. Aber auch Hexen und Höhlen, Johann Wolfgang von Goethe, Hermann Löns, kaiserliche Regenten und Frauen, die im Mittelalter eine Stadt regierten, begegneten den Matthiasfreunden auf ihrer kulturgeschichtlichen Zeitreise.

Frauen regierten

die „bunte Stadt“

Die 1200 Jahre alte Bischofsstadt Halberstadt im Nordharz bildete den Ausgangspunkt für die täglichen Exkursionen. Ein Besuch der dortigen Domkirche St. Stephanus als ältester rein gotischer Kirche Deutschlands sowie die romanischen Liebfrauenkirche und die Stadtkirche St. Martini beeindruckten ebenso wie die nach der „Wende“ wieder aufgebaute Innenstadt. In die Feststellung des Reiseleiters: „Das haben wir in zwei Jahren wieder aufgebaut“ schlossen sich die Pilgerfreunde aus dem Westen gerne mit ein. Als Modellstadt für Stadtsanierung erlebte Halberstadt seinerzeit glücklicherweise eine gelungene Restaurierung seiner eindrucksvollen Fachwerkhäuser statt dem vorherigen „Austausch“ mit gesichtslosen Plattenbausiedlungen. Als „bunte Stadt am Harz“ hatte der Dichter Hermann Löns vor dem ersten Weltkrieg die Stadt Wernigerode belobigt. Mit ihren steilen Dächern und spitzen Türmen liegt sie malerisch vor dem grünen, schroff ansteigenden Harz. Schon zu DDR-Zeit war sie ein gut erhaltenes und stets restauriertes Vorzeigeobjekt und ist auch heute noch mit ihrer Fachwerk-Idylle ein Besuchermagnet im Harz, zumal mit ihrer dort startenden Brockenbahn. Gleiches gilt für die Stadt Quedlinburg mit ihren eindrucksvollen 1200 Denkmal-geschützten Fachwerkhäusern, deren Altstadt und die Stiftskirche als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt wurden. „Quedlinburg wurde im Mittelalter von Frauen regiert“, erfuhren die Matthiasfreunde bei ihrem Stadtrundgang: „Die Äbtissinnen des 936 gegründeten Stiftes bestimmten die Geschicke der Stadt.“ Nicht nur deshalb war die romanische Stiftskirche St. Servatius, die auf einem Sandsteinfelsen als Wahrzeichen der Stadt herausragt, ein denkwürdiges Besuchsziel.

Geschichtsvisite

mit der Bimmelbahn

Die einmalige Landschaft des Harzes und ihre urtümliche Schönheit wurden den Pilgerfreunden bei ihrer Harzrundfahrt bewusst. Auch Relikte aus der Bergbauzeit wurden hierbei deutlich mit ihren Gruben und zahlreichen künstlich angelegten Teichen wie beispielsweise dem Weltkulturerbe „Oberharzer Wasserregal“. Clausthal-Zellerfeld lud zum Besuch der Marktkirche, Deutschlands größter Holzkirche, ein. In Bad Sachsa, dem ältesten Kurort im Harz, war die romanische St.-Nikolei-Kirche mit ihrem stadtüberragenden West-Turm Besuchsziel. Wo Kaiser und Könige regierten, erlebten die Pilger in Goslar eine lebhafte Stadt mit malerischen Gassen und Plätzen, aber auch imposanten Bauwerken verschiedener Epochen. Die „Kaiserpfalz“ ermöglichte einen Besuch der Grabesstätte von Kaiser Heinrich III., aber auch eine Stippvisite mit der Bimmelbahn. Dass die Mayener Matthias-Brüder und –Schwestern auch das Benediktinerkloster Huysburg besuchten, war Ehrensache, weil es Verbindungen zur Trierer Abtei St.-Matthias aufweist. Pater Hubert als ehemaliger Pilgerpater aus „Mattheis“ begrüßte als jetziger „Hausherr“ der Huysburg seine Matthiasfreunde mit einer Einladung zur Klosterbesichtigung und einem Pilgergottesdienst, den er gemeinsam mit dem Mayener SMB-Ehrenmitglied Pfarrer Ludwig Müller zelebrierte. Mit einem gelungenen Fazit zur erlebten Pilger- und Kulturreise durch Pfarrer Müller und dem Dank von und an SMB-Brudermeister Heinz Schäfer für das tolle Gemeinschaftserlebnis der Harz-Tour besteht kein Zweifel an entsprechenden „Wiederholungstaten“ im Aktionsprogramm der rührigen Mayener St.-Matthias-Bruderschaft. „Dies gilt als nächstes für den Maria-Laach-Besuch am 1. Juli, zu der noch Anmeldungen möglich sind im Schuhhaus Steinebach in der Mayener Marktstraße“, warb der Brudermeister, wieder mit dabei zu sein auf gemeinsamem Weg...