Ausstellung „Forum Historicum“ im Bürgerhaus in Wirges

Eine Militaria-Börse der Superlative

Eine Militaria-Börse der Superlative

Gutgelaunte Händler warten auf Kundschaft.WR

Eine Militaria-Börse der Superlative

Ein Prunkstück der Börse, eine Kampfmaske aus dem 16. Jahrhundert, Zentralanfertigung um 1850.

Wirges. Der Geschichtsverein Siershahn hatte zur 42. Internationalen Militaria-Börse für zeitgeschichtliche und militärhistorische Objekte und Sammlerwaffen in das Bürgerhaus von Wirges eingeladen. Der Begriff „International“ ist nicht übertrieben, denn es kommen Sammler und Liebhaber aus den Benelux-Staaten, Österreich, Holland, Schweiz, Frankreich, Skandinavien, Polen Tschechien und die Slowakei. Regelmäßige Gäste sind Sammler aus den USA, die dieses Mal jedoch verhindert waren, weil in Baltimore selbst eine riesige Ausstellung und Börse stattfindet. Die erste Ausstellung fand im Jahre 1997 statt, deshalb kann man das „Forum Historicum“ bereits mit dem Prädikat „traditionell“ auszeichnen. Im Bürgerhaus war praktisch jeder m² mit Ständen belegt, das spricht für das enorme Interesse, sogar im Keller des Bürgerhauses waren Verkaufsstände aufgestellt. „Forum Historicum“ hat so einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es zu den drei größten Militaria-Börsen in der BRD gehört; daneben finden noch ähnlich große Veranstaltungen in Kassel und in Ingolstadt statt. „Forum Historicum“ findet wegen des großen Erfolges zweimal im Jahr statt. Die 43. Veranstaltung ist für den 7./8. September wieder in Wirges geplant. „Forum Historicum“ ist für Wirges, und Umgebung, auch ein wirtschaftlicher Faktor, da viele Gäste, die von weit her angereist sind, an beiden Tagen die Ausstellung besuchen, demzufolge in der Region übernachten und sich versorgen. Breites Angebot an historischen und militärischen Raritäten: Der Verfasser dieses Artikels wurde beim Rundgang durch die Ausstellung vom Vorsitzenden des Geschichtsvereins Siershahn, Herrn Christoph Schäfer, begleitet, der unermüdlich, und sehr freundlich, viele Fragen beantwortete. Dem Besucher und Betrachter der Ausstellung wurde ein farbenfrohes, hochinteressantes Spektrum an Waffen, Orden, Uniformen, Säbel, Helmen und anderen zeithistorischen zivilen und militärischen Gegenständen geboten, die vom Mittelalter über die napoleonische Zeit bis zu den beiden Weltkriegen reichten. An den einzelnen Ständen wurden besondere Gegenstände genauestens unter die Lupe genommen, daran anschließend mit dem Anbieter ausgiebig gefachsimpelt. Man kann davon ausgehen, dass die Interessenten und Käufer über genau so viel Fachwissen verfügten, wie die Anbieter. Beim Rundgang erklärte Herr Krämer glaubhaft, dass er, und die Freunde vom Geschichtsverein, genauestens darauf achten würden, dass keine Utensilien mit verfassungswidrigen Symbolen angeboten würden, die Börse sei kein Platz für Leute mit rechter Gesinnung. Darüber hinaus betonte Herr Krämer, dass der Geschichtsverein Siershahn großen Wert auf die Militärgeschichte des Westerwaldes, und dabei insbesondere auf das damalige Gefangenenlager „Am Berggarten“ in Siershahn legt. Die meisten Sammler hätten sich auf ein Gebiet spezialisiert, zum Beispiel Uniformen, Waffen oder Orden (Phaleristik), weil eine Privatperson alleine die Gesamtbreite der militärischen Gegenstände normal nicht abdecken kann. Die Stimmung im Bürgerhaus war bestens, viele Besucher saßen im Foyer des Bürgerhauses, ließen es sich bei Kaffee und Kuchen, oder einem leckeren Imbiss schmecken. Dabei wurden manchmal ganz stolz gerade frische erworbene Utensilien zur Schau gestellt, die dann vom Tischnachbarn beäugt und begutachtet wurden.