Neuwied. Modern und traditionsbewusst, so machen die Weiser Möhnen Werbung in eigener Sache. Und genauso präsentierten sie sich beim Möhnenball am Samstag. Bemerkenswert, was diese Frauen neben dem Beruf, der Familie und dem Alltag in der Lage sind, auf die Beine zu stellen. Unter dem Motto „Weis Cruises – Verrückt nach Meer“ steuerten sie die „MS Tanja“ mit über 700 Passagieren über die Wellen der Begeisterung. Die Moderne bestand aus einem Programm, in dem zeitgenössisches und aus dem Alltag gegriffenes aufs Korn genommen wurde. In den Hauptrollen: Viele alt bekannte Gesichter und zahlreiche junge Debütantinnen. Dazu viel Gesang und Showtänze. Das Traditionelle stand zu Beginn des Möhnenballs auf dem Programm. Obermöhn Tanja (Baier-Kappelmaier) rückte in den Mittelpunkt des Geschehens. Sie übernahm die Möhnenkette von Annemarie Bleidt, die sich beim Möhnenverein und den Fastnachtsgecken für eine unvergessliche Session bedankte. Nach dem Ehrentanz, der Vorstellung der Obermöhn und ihrem Gefolge sowie den Gratulationen, hieß es „Leinen los“. Unter Kapitän Steffi Nink und Entertainmentchefin Vanessa Blum-Dott lief die „MS Tanja“ aus. Ina Brink komplettierte das Moderatoren Trio. In fantastischen Kostümen aus aller Welt begrüßte der Möhnenvorstand seine Gäste. Nach dieser Weltreise erinnerten die Weiser Möhnenfunken an die Heimat. Hauptmann Simone Johann führte das Regiment und ließ die Möhnengarde tänzerisch auftrumpfen. Passagier über Bord? Andrea Kley sorgt immer für Lacher. Hilde machte sich auf die Suche nach Ehemann Erwin und ließ tief ins Eheleben blicken. Im Wechsel von Vortrag und Tanz folgten im Anschluss die Mojitos. Unter dem Titel „Alice im Wunderland“ boten sie eine Symbiose aus Tanz und Musik. Black Magic denken sich jedes Jahr neue Nummern im Schwarzlicht aus. Dieses Mal sorgten sie mit einer tänzerischen Einlage für Staunen und Begeisterung. An Bord der „MS Tanja“ war an alles gedacht. Von der Tanzband „Los Cuador“ bis hin zum Kids-Club. Was Teddy und Puppi (Anne Jablonski und Jasmine Dott) da so alles erleben und mit Kindern und Eltern durchmachen müssen, brachte das Publikum zum Lachen. Die Tanzgarde der KG Weis präsentierte einen zackigen Gardetanz mit witzigem Ausmarsch. Als Jim Knopf und Lukas dampften sie von der Bühne. Die Liebe und Verbundenheit zum Dörfje ist schon fast ein fester Bestandteil eines jeden Möhnenballs. In Schattenbildern und mit Herz und Gefühl berichteten die Vorstandsfrauen vom Aufwachsen und besangen das typische Leben im Dorf. Unter der Überschrift „Entertainment“ hat sich „Creatief“ in kürzester Zeit einen Namen gemacht. Im Märchen „vom hässlichen Entlein zum zauberhaften Schwan“ sang, tanzte und sorgte die Formation, bestehend aus erfahrenden Bühnenassen und jungen Talenten, für viel Begeisterung. Unter dem neuen Namen „Flying Steps“ nahmen die ehemaligen Dancing Teens die Bühne für sich ein. Der Name hatte nicht zu viel versprochen. In dem Showtanz „Police Academy“ ging es akrobatisch und spektakulär zu. Immer wieder brachten sich die Gastgeber persönlich ein. Als der Möhnenvorstand, verstärkt von Prinz Kai I. und Obermöhn Tanja, im Stile eines „Shanty Chors“ Seemannslieder wie „Auf der Reeperbahn“ anstimmte, ließ sich der ganze Saal bereitwillig mitreißen.

Richtig witzig wurde es, als Sascha (Alex Reuschenbach) als nachsichtiger Bauchredner die Neckereien der frechen Stubenfliege Hildegard (Andrea Kley) über sich ergehen lassen muss. Einst als Kindertanzgruppe ins Leben gerufen, sind die Flotten Feger mittlerweile auf den Sitzungen „der Großen“ zuhause. Sie hatten sich das Thema „Rosen und Blumen“ zu Liedern wie „Tulpen von Amsterdam“ oder „Lotusblume“ zu eigen gemacht. Auch das mal wieder etwas anderes und ein schöner Kontrast zum viel bemühten kölschen Stimmungsgut. Die beliebte Formation „Schnatterbienen“ übernahm auf der „MS Tanja“ das Seniorenschwimmen und punktete in Sachen Spaßfaktor. Auf der Zielgeraden und gegen Mitternacht wechselten sich Tanz und Musik ab. Die Heimbach-Weiser Funkenmariechen präsentierten einen fetzigen Gardetanz, der das Publikum förmlich von den Stühlen riss. Eigentlich hätten alle gleich stehen blieben können, denn bei den Rosenzwergen kann keiner still sitzen bleiben. Wie alle Akteure so nahm auch die Gesangsgruppe den roten Faden auf und sang an Deck Sommerlieder wie „Like Ice in the Sunshine“ und „Ab in den Süden“. Als einzige Männer hat immer das Männerballett das Privileg, beim Möhnenball auf der Bühne stehen zu dürfen. Als „Superman“ bedankte sich das Männerballett eindrucksvoll. Das Weiser Möhnenballett zündet traditionell das Abschlussfeuerwerk. Dieses Mal suchten sie sich als Kulisse den Zirkus aus und zogen eine heiße Show ab. Standing Ovations waren eine prima Überleitung zum großen Finale mit allen Mitwirkenden. Nachdem sich die Fastnachtsgecken mit dem Obermöhnenlied auf Obermöhn Tanja eingeschworen hatten, war zwar das Programm beendet, mit dem Feiern aber noch lange nicht Schluss. FF