Das Forstamt Adenau informiert:

Forstwirtschaft setzt Wald in Wert

Forstwirtschaft setzt Wald in Wert

Mit einem Seilkran lässt Förster Andreas Zedler in schwierigen Lagen auf Recher Gemarkung Holz aus dem Kleinprivatwald rücken und anschließend maschinell aufarbeiten.

Forstwirtschaft setzt Wald in Wert

Forstwirt Werner Sonntag kontrolliert bei gefällten Fichtenstämmen, in welchem Entwicklungsstadium sich die Borkenkäfer befinden. Dietmar Ebi / landesforsten.rlp.de

Adenau/Altenahr. Das Gemeinschaftsforstamt ist die rheinland-pfälzische Antwort auf die typische Besitzstruktur mit Staats-, Gemeinde- und Privatwald in bunter Gemengelage. So betreut das Forstamt Adenau über zehntausend Hektar Gemeindewald in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr.

„Der Entwicklung der Borkenkäferpopulationen galt im Jahr 2017 unsere besondere Aufmerksamkeit“ betont Winand Schmitz, Leiter des Forstamtes Adenau. „In Durchschnittsjahren fallen etwa 1500 Festmeter Käferholz an. In 2017 waren es weit über 4000 Festmeter.“ Nach dem trockenen Winter 2016/17 und dem außergewöhnlichen Frühjahr befinden sich die Bäume im Wasserstress, während die Insekten gute Bedingungen vorfinden; das stört das Gleichgewicht. Die zügige Aufarbeitung und der rasche Abtransport der befallenen Bäume sollen einer weiteren Ausbreitung vorbeugen.

„Ansonsten verlief 2017 für die Waldbesitzenden eher planmäßig und bei stabilen Holzpreisen kommt auch etwas in die Kassen.“ sagt Schmitz mit einer gewissen Genugtuung. Denn nach den vernichtenden Orkanen der 80-er und 90-er Jahre hatte die Forstwirtschaft es schwer. „Jetzt erwirtschaften die Gemeinden regelmäßig 60 bis 70 Euro je Hektar Reinertrag.“

Auch aus der Bewirtschaftung des Staatswaldes führt das Forstamt Adenau weit über eine Millionen Euro als Deckungsbeitrag an die Landeskasse ab. „Die Erfolge resultieren ein Stück weit daraus, dass wir die jährlich eingeschlagenen rund 80.000 Festmeter gemeinsam für alle Waldbesitzarten vermarkten“, so Förster Schmitz. Aber hier wird es zukünftig Veränderungen geben, da das Bundeskartellamt darin eine Kartellbildung sieht. Es fordert eine Trennung der Holzvermarktung aus dem Staatswald einerseits und dem Gemeinde- und Privatwald andererseits. Hierzu sollen ab 2019 regionale Holzvermarktungsstellen eingerichtet werden, über die im wesentlichen der Holzverkauf für Nichtstaatswald laufen soll.

„Wichtig ist, dass unsere Wälder weiterhin nachhaltig und modern bewirtschaftet werden“, fordert Forstamtsleiter Schmitz. Damit ist die multifunktionale Forstwirtschaft gemeint. Ein Garant für eine ausgewogene Bewirtschaftung unter Berücksichtigung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion.

Weitere Informationen zum Thema Wald unter www.adenau.wald-rlp.de