Laacher Orgelkonzerte 2017

Französische Schwingungenin der Laacher Abteikirche

Französische Schwingungen
in der Laacher Abteikirche

Daniel Beckmann. Daniel Beckmann

Maria Laach. Am Freitag, den 9. Juni, findet um 19 Uhr in der Abteikirche Maria Laach ein weiteres Orgelkonzert innerhalb der Reihe der Laacher Orgelkonzerte 2017 statt; Interpret ist der Domorganist der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt, Prof. Daniel Beckmann aus Mainz.

Beckmann hat ein ausschließlich französisches, eingängiges und hoch virtuoses, eindrucksvolles Programm ausgesucht; er wird französisch-symphonische Kathedralklänge vom Feinsten durch den altehrwürdigen Raum der Abteikirche entsenden, die ja ebenfalls kathedralmäßige Ausmaße hat.

Die gespielte Musik dabei stammt von zwei bedeutenden Pariser Organisten, Komponisten und Lehrern, die beide jahrzehntelang an der Pfarrkirche St. Sulpice an der großen Cavaillé-Coll-Orgel ihren Dienst verrichtet haben. Beide waren international anerkannt als Interpreten, beide waren zudem Professoren am Pariser Conservatoire und haben ganze Generationen von Musikern ausgebildet, die oftmals selbst später große Berühmtheit erlangten.

Die erste Hälfte von Beckmanns Programm besteht aus den drei fulminanten Präludien und Fugen op. 7 von Marcel Dupré, einem Frühwerk, das rein formal sicher von den großen Bach´schen Präludien und Fugen inspiriert wurde, inhaltlich aber gestaltet sich das erste Präludium bereits als rauschende französische Toccata mit glockenartigen Klangkaskaden samt einer brillanten Konzertfuge. Das zweite Paar ist von eher meditativem Charakter beseelt, während das Schlusspaar aus einem flirrenden, rasanten, aber nicht lauten Präludium – das schon beinahe Züge späterer Minimal Music aufweist – und einer rasanten Fuge „à la Gigue“ besteht.

Die zweite Programmhälfte ist der fünfsätzigen sechsten Orgelsymphonie von Charles-Marie Widor gewidmet, einem wunderschönen, hoch romantischen, formvollendeten Werk mit einem monumentalen ersten Satz, zwei überirdisch schönen, zu Kontemplation anregenden langsamen Sätzen, einem virtuosen Intermezzo in der Mitte und einem schwungvollen, festlichen Finale.

Widor war seines Zeichens ein vielfach geehrter Organist, Komponist und Professor, der die Ausbildung am Conservatoire in Paris reformierte, neu strukturierte und in jedwedem Fach zu Perfektion und eiserner Disziplin abverlangte. Zu seinen besten Studenten zählt zweifelsohne Dupré, der auch sein Nachfolger an der bedeutenden Kirche St. Sulpice wurde.

Prof. Daniel Beckmann wurde 2010 im Alter von 29 Jahren durch Karl Kardinal Lehmann zum Domorganisten an den Hohen Dom St. Martin zu Mainz berufen. Seither initiierte er die monatlichen Orgelmatineen und den Internationalen Orgelsommer und plant gemeinsam mit dem Bischöflichen Domkapitel einen Domorgelneubau. Nach Lehrverpflichtungen an der Musikhochschule Detmold und den Universitäten von Paderborn und Mainz wurde ihm 2016 eine Honorarprofessur für künstlerisches Orgelspiel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Hochschule für Musik Mainz übertragen. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Gast in Kathedralen, Philharmonien und anderen Orgelmusikzentren des In- und Auslandes. Kurse, Jurorentätigkeiten, CD-Produktionen und eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Rundfunk- und Fernsehanstalten (ARD, ZDF, SWR, WDR, SAT1, Phoenix u.a.) runden die Tätigkeit ab. Würdigungen seines Schaffens äußern sich u. a. in der Aufnahme in die „Bundesauswahl Junger Künstler“ durch den Deutschen Musikrat (2005), im „Premier Prix“ des Internationalen Orgelwettbewerbs der Abbaye Saint-Maurice d’Agaune (CH 2009), in der Verleihung des Kulturpreises seiner nordrhein-westfälischen Heimat (Kreis Olpe 2011) sowie in der Ernennung zum ersten Mainzer Stadtmusiker (2016).

Seine Studien nahm Beckmann bereits parallel zu seiner gymnasialen Oberstufenzeit an der Detmolder Musikhochschule auf (Klasse Prof. Weinberger), wo er das kirchenmusikalische A-Examen, die künstlerische Reifeprüfung und das Konzertexamen im Fach Orgel jeweils mit Auszeichnung absolvierte.

Das Konzert findet bei freiem Eintritt statt; am Ende wird eine Kollekte zur Deckung der Kosten gehalten.

Alle Informationen zu den Laacher Orgelkonzerten finden sich übrigens auch auf www.laacher-orgelkonzerte.de.