RheinAhrCampus und AStA Remagen hatten vielfältige Aktionen organisiert

Für das Thema Vielfalt sensibilisieren

Haus der offenen Tür DSinzig präsentierte sich erstmals auf dem Campus

23.11.2017 - 17:03

Remagen. Als Vorbereitung auf den Aufmarsch der Rechten und Linken hatten der RheinAhrCampus und der AStA Remagen bereits seit Ende September vielfältige Aktionen organisiert, um die Studenten und Mitarbeiter des Campus für den Grund des Aufmarschs und vor allem für das Thema Vielfalt zu sensibilisieren.

Die Ausstellung „Die Überlebenden sind die Ausnahme.

Der Völkermord an den Sinti und Roma.“, die noch bis 24. November im Foyer des RheinAhrCampus zu sehen ist, dokumentiert auf vierundzwanzig großformatigen Tafeln den planmäßig vollzogenen Völkermord an Sinti und Roma in der Pfalz.

Dabei wird das Geschehen hauptsächlich von den Erzählungen der Überlebenden, aber auch anhand von Fotos und Dokumenten der Verfolger übermittelt.


Facts von Fakes unterscheiden


Kurz darauf drehte sich dann bei der diesjährigen Themenwoche alles um das Thema: „Facts & Fakes – Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“. Eine Woche lang hinterfragten Studenten und Mitarbeiter des RheinAhrCampus Informationen und Botschaften aus Medien und Wissenschaft.

Bereits in der Eröffnungsshow zeigte das Magier-Duo „ZaubertriXXer“ eindrucksvoll, wie leicht die Sinne zu täuschen sind. Mit eigenen Augen sahen die Zuschauer im voll besetzten Audimax schwebende Tische und die „Zerteilung“ einer Frau in einer Kiste. Sie staunten über Entfesselungs- und Zahlenakrobatik und über das treffsichere Lesen der Gedanken von Anwesenden.


Ausflug in die virtuelle Realität


Während der nächsten Tage räumten die Studenten mit einer Virtual-Reality-Brille auf der Nase Regale im Labor des Fachbereichs Mathematik und Technik ein, die aber gar nicht existierten, oder ließen sich in den Weltraum versetzen.

Die Wirklichkeit wird vielschichtig. Dies zeigt nicht nur die Physik – auch die Medizin stellt sich Fragen von wahrgenommener und nachgewiesener Wirkung von Heilmitteln. Die Ärztin Dr. Natalie Grams ging dieser Frage am Beispiel homöopathischer Medikamente nach und skizzierte dabei ihren beruflichen Werdegang weg von der Homöopathie hin zur evidenzbasierten Medizin.

Dass der Umgang mit Daten nicht nur gekonnt, sondern auch ethisch korrekt gehandhabt werden sollte, führte der Remagener Statistiker Prof. Dr. Gerd Bosbach anschaulich vor Augen. An Beispielen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und seinen Erfahrungen in der Beratung von Bundesministerien zeigte er sehr anschaulich, wie in der Präsentation von Zahlen und Statistiken spezifische Interessen verborgen sein können. Gleiche Datengrundlagen können somit konträre Aussagen belegen.


Manipulativen Umgang mit Zahlen demonstriert


Manipulativen Umgang mit Zahlen griff auch Rolf Knieper in seinem Vortrag über die Umdeutung historischer Ereignisse durch rechte Gruppierungen auf. Am Beispiel der nach Kriegsende – auch auf dem Boden des Remagener Campus – errichteten Rheinwiesenlager unterschied er zwischen historisch-wissenschaftlicher Forschung und offensichtlich zielgerichteter Fehlinformation.

Magdalena Stülb, Professorin am RheinAhrCampus und Mitorganisatorin der Themenwoche, resümierte am Ende der Themenwoche: „Um zwischen ‚Facts & Fakes‘ unterscheiden zu können, so zeigte sich in allen Beiträgen der diesjährigen Themenwoche, sind kritischer Verstand und wissenschaftliche Bildung gutes Rüstzeug.“

Auch im nächsten Jahr wollen die Organisatoren wieder vielversprechende Aktionen auf die Beine stellen, um ein Zeichen für die Demokratie und gegen Rechts zu setzen.

„Bunt macht die Welt erst schöner!“ war des Motto am Stand des Hauses der offenen Tür in Sinzig (HoT) beim diesjährigen Tag der Demokratie in Remagen. Dabei präsentierte sich das HoT mit dem Projekt Smarts-Up im HoT erstmals auf dem RheinAhrCampus.


Kunterbunte Kreativität


Wie schon in den letzten Jahren setzten junge Leute des HoT und Mitarbeiter/innen gemeinsam ein Zeichen für Demokratie und Toleranz. Bei kunterbunten HoT-Aktionen ließen es sich zahlreiche Besucher/innen und Teilnehmer/innen nicht nehmen, selbst kreativ zu werden. So entstand bei der Aktion „Aus braun mach bunt“ mittels Farbspritzen aus braunen Gebilden ein farbenfrohes Kunstwerk. Auch bei dem eigens programmierten Computerspiel „Frisiere die Glatze“ hatten viele Besucher/innen Spaß daran, Nazis mittels Friedenstauben in bunte Menschen zu verwandeln.

Das Projekt Smarts-Up im HoT wird im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund, Handlungsschwerpunkt Integration statt Ausgrenzung (IsA) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

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24.11.2017 18:08 Uhr
Rüdiger Benninghaus

"Für das Thema Vielfalt sensibilisieren" könnte und sollte u.a. bedeuten, daß man nicht die Monopolstellung und das Monopolbestreben eines Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma weiter zementiert.
Wenn ich mich nicht irre, gibt es im Raum Andernach-Koblenz organisierte Sinti, die durchaus nicht die ideologische Linie des Zentralrats akzeptieren.

Gerade was aus dem Zentralrat und seinem ideologischen Umfeld ("Antiziganismusforschung" usw.) - man könnte auch sagen seinen Hofschranzen - kommt, sollte auf "Fakes" hin geprüft, d.h. nicht ungeprüft als "Wirklichkeit" hingenommen werden. Das betrifft z.B. die in diesen Kreisen betriebene systematische Verteufelung des Begriffs "Zigeuner" ebenso wie die immer wieder behaupteten "Antiziganismen", die man hinter jedem Baum entdeckt haben will: aktuelles Beispiel ist die Hetze gegen die Filmemacher von "Nellys Abenteuer".
Die sich durch alle Aktionen des Zentralrates und seiner Trabanten durchziehende Bestrebung, Zigeuner als ewige Opfer darzustellen, ist in dem Zusammenhang durchaus äußerst kritisch zu betrachten.
Auch die in Bezug auf die NS-Zigeunerverfolgung behaupteten, objektiven historischen Aufarbeitungen nicht standhaltenden angeblichen "Fakten" sollten nicht einfach unbesehen hingenommen werden. In dem Zusammenhang sei als Beispiel die von seriösen Historikern nicht genannte Zahl von 500.000 Toten unter den Zigeunern erwähnt. Auch die Behauptung, die Verfolgung der Zigeuner in der braunen Zeit sei mit der der Juden gleichzusetzen, sollte nicht den Ideologen abgenommen werden, sondern man sollte sich detaillierter mit der Historie beschäftigen.
Es könnten weitere Beispiele in dem Zusammenhang aufgeführt werden, womit man allerdings sich in die Gefahr begibt, als "antiziganistisch" gebrandmarkt zu werden.



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