„Tag der offenen Gartentür“ im „Hortus Rusticus“ in Hillscheid

Gärtnern wie die alten Römer

Gärtnern wie die alten Römer

Die Sonne scheint, alles grünt und die Blumen blühen: mediterrane Atmosphäre im Hortus Rusticus. SMK

Gärtnern wie die alten Römer

Heitere Stunden können die Besucher in der besonderen Atmosphäre des Gartens genießen.

Gärtnern wie die alten Römer

Hildegard Jöris beantwortete mit viel Leidenschaft und Wissen die Fragen der interessierten Besucher.

Hillscheid. Blickten die alten Römer vom Limesturm hinab, so sahen sie einen Garten, der in seiner vielfältigen Flora atemberaubend war. Diesen Blick über den Gartenzaun ermöglichte am Sonntag der „Tag der offenen Gartentür“ des Verbands der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz e.V.

Einmal im Jahr, wenn alles bunt und prächtig blüht, öffnen die Gärten des Westerwaldes ihre Pforten. So auch der römische Garten „Hortus Rusticus“ in Hillscheid am Limesturm. Der 800 Quadratmeter große Nutzgarten faszinierte seine Besucher mit schönen Blumen, großen Weinreben und prächtigen Bäumen. Zahlreiche Garten- und Geschichtsliebhaber fanden den Weg zum Limesturm. Hildegard Jöris, Mitglied des Förderkreises Limes, führte die Interessierten durch den Garten und erklärte, was es mit sämtlichen Pflanzen auf sich hat. Neben reiner Information fanden Rezepttipps und kleine Anekdoten immer wieder Eingang in die Führung der begeisterten Hobbygärtnerin.

Es wurde umfassend gezeigt, wie viele heutige Nutzpflanzen, sei es Wein, Salbei oder Olivenkraut, durch die Römer bei uns eingeführt und kultiviert wurden. Der sehr mediterran gehaltene Garten wurde auf die hier herrschenden klimatischen Verhältnisse zugeschnitten, sodass Weinreben, Kräuter und Stauden gut gedeihen können.

Nach der Führung durften die Besucher noch kosten, was die vielfältigen Gewächse alles aus sich machen lassen und wie gut selbst hergestellter Wein doch schmecken kann.

Bis vor einem Jahr konnte man im römischen Bienenhaus „Melarium“, das sich am Eingang des Gartens befindet, die antike Imkerkultur bestaunen. Durch Umwelteinflüsse starben dienützlichen Insekten dort jedoch aus, und auf eine erneute Anschaffung wird vorerst verzichtet. Auch die Skulptur des Faunus wurde, allerdings weniger durch Umwelteinflüsse als durch Menschenhand, zerstört und konnte daher nicht präsentiert werden.

Dank des Förderkreises Limes unter dem Vorsitzenden Winfried Schlotter wird Geschichte erlebbar gemacht. Der Förderkreis kümmert sich um das römische Erbe und veranlasste den Wiederaufbau des Limes-Wachturms und die anschließende Errichtung der Gartenanlage. Für die Betreuung des Gartens ist nun der Westerwaldverein Hillscheid zuständig, der dank großer Gemeindebeteiligung und ehrenamtlicher Hilfe das große Grundstück in Ordnung halten kann.

Neben der Führung durch den Garten konnte auch die Ausstellung „Von Rom zum Rhein“ besichtigt werden, die sich im Limesturm selbst befand. Noch zweimal kann man an der historischen Führung teilnehmen an den Schau-mich-an-Gartentagen von Kräuterwind. Ansonsten ist der Garten immer geöffnet für historisches Entdecken und Rezeptinspirationen.