Abwasserwerk Vordereifel informiert

Gewässerrenaturierungam Weiberner Bach erfolgreich

Gewässerrenaturierung
am Weiberner Bach erfolgreich

Besichtigung der abgeschlossenen Renaturierungsmaßnahmen am Weiberner Bach in Hausten. -st-/Vordereifel

Monreal/Hausten. Die Verbandsgemeinde Vordereifel ist in ihren 27 Ortsgemeinden mit 35 Ortsteilen durch mehrere Täler topographisch eine interessante, abwechslungsreiche Region, aber auch sehr gewässerreich. Über 95 Kilometer Bachläufe III. Ordnung stehen in der Selbstverwaltungsverantwortung der Verbandsgemeinde als Gewässerunterhaltungspflichtige. Nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind die Gewässerunterhaltungspflichtigen gehalten, den Zustand ihrer Gewässer zu verbessern. Die Verbandsgemeinde praktiziert dies seit dem Jahre 2010 mit Erfolg, wobei bisher bereits 85.000 Euro investiert wurden, die mit 90 Prozent aus dem Förderprogramm des Landes „Aktion-Blau“ bzw. „Blau Plus“ mit 76.550 Euro gefördert wurde. In diesem Jahr steht als weitere Maßnahme die Renaturierung des Trillbaches in Monreal mit Gesamtkosten von 135.000 Euro an. Besonderheit dieser Maßnahme ist die Einbindung der Kindertagesstätte Monreal, an der das Gewässer vorbei fließt, in ein Umweltbildungsprojekt. Zu den Kosten von 6.000 Euro wird ebenfalls diese 90-prozentige Förderung gewährt. Es ist dabei vorgesehen im Bereich der Gewässerrandbereiche eine Flachwasserzone einzurichten, die einen Zugang von der Kita erhält. Hier können dann die Erzieherinnen mit den Kindern „Gewässer erleben“. Bürgermeister Gerd Heilmann und der erste Beigeordnete Alfred Schomisch wurden vom zuständigen Werkleiter Matthias Steffens im Beisein der Kita-Leiterin Rita Schweitzer über die geplanten Maßnahmen informiert. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien zur Ausführung kommen, wobei dann nach Abschluss der Arbeiten Mitte September, Anfang Oktober ein Bachfest geplant ist, um die Maßnahme insgesamt auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In Gesprächen mit dem Elternbeirat wurde bereits die volle Unterstützung der Elternschaft zugesagt. In ersten Exkursionen im Juni werden die Kinder unter Anleitung der Umweltbildungsbeauftragten Susanne Hildebrand den aktuellen Zustand des Gewässers erforschen. Eine ähnliche Maßnahme, so die Informationen von Werkleiter Matthias Steffens, wird sich im Bereich der Renaturierung des Klosterbaches in Kehrig anbieten, wobei in diesem Projekt nicht nur die Kindertagesstätte, sondern auch die Grundschule Kehrig mit eingebunden werden soll. Auch hier wurden die Grundzüge der geplanten Maßnahme dargestellt. Inwieweit sich eine Renaturierung tatsächlich positiv auswirkt, zeigte sich bei der „Vor-Ort-Besichtigung“ am Weiberner Bach in Hausten (Goldbach), der im Jahre 2012 auf einer Länge von fast 800 Metern durch Entfernung von Rasengittersteinen im Bachbett und der Einbringung von Totholz, Wurzeln und Strömungslenkern wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurde.

Maßnahmen erfolgreich

Am Gewässer zeigte sich, dass diese Maßnahme erfolgreich war, denn es haben sich an vielen Stellen neue Anlandungen gebildet, die ein Mäandrieren des Gewässers ermöglicht haben.

Die ursprünglich hohe Fließgeschwindigkeit wurde erkennbar reduziert und bietet damit neuen Raum für eine Belebung der Flussflora und –fauna. Bürgermeister Gerd Heilmann und Alfred Schomisch waren positiv beeindruckt, wie sich die Natur durch relativ geringe Eingriffe einer Renaturierung wieder den natürlichen Zustand zurückgeholt hat.

Die Verbandsgemeinde wird auch weiterhin diese von der EU und vom Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Maßnahmenplanung geforderten Renaturierungen fortführen und umsetzen. Bis zum Jahre 2021 ist der neue Maßnahmenplan bereits im Bau- und Planungsausschuss behandelt worden. In diesem zweiten Bewirtschaftungszyklus sind unter anderem Arbeiten in den Bereichen Karbachtal, Thürelzbach und an der oberen Nette zur Schaffung der Durchgängigkeit geplant. An der Nette werden insbesondere an der Brachemsmühle und im Bereich des Parkhotels am Schloss umfangreiche Querbauwerke zurückgebaut, um einen freien Aufstieg der Fische zu ermöglichen.

Die Verbandsgemeinde wird im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten die Maßnahmen Zug um Zug abarbeiten, um hier wieder die ihr obliegenden Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zurückzuversetzen.

Pressemitteilung

Verbandsgemeinde Vordereifel